Spenderin finanziert Theateraufführung für basta! e. V.

400 Kinder begeistert von „Ganz schön blöd“
Von  [29.06.2016, 15.40 Uhr]

Angespannte Stille wechselt mit lautem Gelächter, die Viertklässler haben ihre helle Freude an dem Spiel. „Theaterstücke funktionieren mit der Phantasie der Zuschauer“ sagt Schauspieler Massimo Tuveri zu den vielen Fragen in der Gesprächsrunde nach einer Vorführung, die einmal im Saal der Evangelischen Gemeinde Düren und einmal in der Grundschule Gürzenich stattfand. Eine Spenderin hatte die Aufführungen für den Verein "basta!" möglich gemacht.

Bei der Frage, was denn am besten gefällt, kommt spontan die Antwort: „Alles“, von allen Schülern, einzelne Kinder meinen: „Besonders das Lustige“, „wie die Schauspieler singen“, „wie Teugel mit Polizei und Jugendamt spricht“. Als Teugel ist Tuveri in dem Stück ein Anwärter auf eine Position als Engel, muss aber zunächst als Prüfung Tine (Eva Kortes) bei ihren Problemen helfen. Tine ist mitten im Umzug und wird im Schulbus gemobbt.

Aber auch schlimme Situationen aus dem Theaterstück benennen die Kinder, so Jasmin zu Eva Kortes: „Das Mobbing im Bus - und als Denise dann der Tine in den Rucksack gespuckt hat, oder als der Bruder von Jenny die Fotos von Tine und Jenny ins Internet stellen wollte und dann damit gedroht hat, Tines Katze etwas zu tun, wenn sie darüber spricht.“

Das Abschlussgespräch beinhaltet die im Theaterstück thematisierten Begriffe Bedrohung, Erpressung, Recht am eigenen Bild, schlechte Geheimnisse, blöde Gefühle, Hilfe holen statt Petzen, Umgang mit internetfähigem Handy oder Smartphone.

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„Wie viele Kinder haben hier ein Smartphone oder ein Handy, mit dem man ins Internet gehen kann?“ fragt Massimo Tuveri, und drei Viertel der Kinderhände gehen in die Höhe. „Wie viele von euch haben Inhalte erhalten, die sie erschreckt haben?“ hier melden sich fast alle, die ein internetfähiges Handy besitzen. „Löschen, wenn ihr den Absender nicht kennt!“ ist Tuveris Empfehlung, „mit den Eltern und Lehrern reden. Whats app ist erst ab 16 Jahre erlaubt und gerade dort in den Gruppen geht es oft sehr unfair zu. Und wenn jemand euch nicht helfen will, geht zum nächsten Erwachsenen.“ Und die Kinder erfahren, dass es „normal“ ist, wenn jemand nicht richtig zuhört und deshalb nicht hilft. Die Kinder brauchen im Durchschnitt bis zu sieben Anläufe, bevor die Erwachsenen verstehen und handeln.

Heike Brzezina, Medienpädagogin des Vereins basta! e. V.: „Dieses Theaterstück macht den Kindern Mut und zeigt ihnen, dass sie mit den medialen Problemen nicht alleine sind.“


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