SAMT warnt vor Rattengift

Lebensgefahr für Hunde, Katzen und Wildtiere
Von Redaktion [29.01.2016, 22.39 Uhr]

Die Region ist aufgeschreckt durch mehrere Vergiftungsfälle bei Haustieren. „Durch Unwissenheit oder Hass auf Tiere wurde in letzter Zeit viel Schaden angerichtet", so Irene Launer-Hill, Vorsitzende des Tierschutzvereins SAMT e.V., „daher wollen wir den Tierhaltern einige wichtige Informationen zur Verfügung stellen rund um das Thema Gift. Es muss unbedingt verhindert werden, dass noch mehr Tiere elendiglich zu Grunde gehen. Nicht nur Hunde sind betroffen, auch Katzen können das Gift von ihren Pfoten schlecken. Ganz zu schweigen von Vögeln und Igeln." Auch Schneckenkorn ist ein immer wiederkehrendes Problem: Aussehend wie kleine bunte Pillchen/Stäbchen greifen auch schon mal Kinder dieses vermeintlich hübsche Zeug auf. Nicht auszudenken, wenn sich davon mal ein Kind einiges in den Mund stopft! Letztendlich hat Schneckenkorn die gleichen Auswirkungen wie Rattengift.

Rattengift - im wesentlichen bestehend aus Derivaten von Cumarin - setzt mit voller Absicht erst deutlich zeitverzögert ein. Unter Umständen erst nach zwei Tagen oder später. Die Wirkung kann bis zu vier Wochen anhalten. Hauptsächlich wird die Blutgerinnung eklatant gestört, insbesondere die Vitamin-K-Synthese in der Leber wird gehemmt. Das Tier verblutet hierdurch langsam und qualvoll innerlich - über mehrere Tage hinweg.

Diese sind in Abhängigkeit von Konstitution des Tieres und aufgenommener Menge unterschiedlich stark. Häufig beobachtet wird (schaumiges) Erbrechen, blaue Zunge, Durchfall, unregelmäßiger Herzschlag, schwere Atmung, Blut in Urin und Kot, Nasenbluten, Krämpfe, Zittern, Teilnahmslosigkeit und Bewußtlosigkeit.

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Auch hier sind Zustand des Tieres und Menge des Giftes wesentlich. Häufig zu finden bei dieser Form der Vergiftung sind erhöhtes Speicheln, blutiges Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krämpfe, stark erhöhte Atmungsfrequenz, schwankender Gang, hohes Fieber.

Wichtigste Maßnahme ist in jedem Fall der unverzügliche Besuch beim Tierarzt, auch bei unsicheren Verdachtsfällen. Nicht warten! Lieber einmal zu oft als einmal zu wenig! Wenn möglich sollten dorthin auch Proben von Erbrochenen, Kot / Urin mitgenommen werden. Falls eine angefressene Ratte oder Fleischreste mit verdächtigem Aussehen gefunden werden ebenfalls unbedingt mitnehmen. Ein Helfer beim Transport sollte wenn möglich dabei sein, die eigene Aufregung sollte man nicht unterschätzen.

Immer auf Aushänge im öffentlichen Bereich achten, die auf genehmigte Gitfköder hinweisen. Falls möglich mit dem Hund gezielt trainieren keine herumliegenden „Leckerlis" ohne Erlaubnis zu fressen. Im Zweifelsfall Hunde nicht ableinen. Falls der Hund doch etwas vom Boden aufnimmt nach Möglichkeit sofort aus dem Maul entfernen. Auf Feldwegen nicht aus Pfützen trinken lassen. Im eigenen Garten auf die Verwendung von Giften in jedem Fall verzichten und auch auf die Nachbarschaft versuchen einzuwirken, auf deren Einsatz ebenfalls zu verzichten. Bereiche um Mülleimer großräumig meiden. Nach einem Spaziergang - und bei Katzen nach Freigang - Fell und Pfoten auf verdächtige Körnchen - gibt es in allen Farben - untersuchen. Bei Verdacht: Gartenfläche kontrollieren vor Rauslassen des Haustieres!

Andere Tierhalter - auch bei Verdachtsfällen - warnen! Im schlimmsten Fall: Eine Obduktion veranlassen um Klarheit über die Art der Vergiftung zu erhalten. Wer betroffen ist oder Hinweise geben kann, wer diese Gifte wo auslegt, kann sich an das Ordnungsamt, die Polizei und an SAMT e.V. wenden. SAMT führt eine Liste über alle diesbezüglichen Vorkommnisse um die Gebiete eingrenzen zu können.

Weitere Informationen zu SAMT e.V. sind zu finden unter www.s-a-m-t.de oder telefonisch unter 0176-95592760 oder 0157-76810046, Irene Launer-Hill, sowie im Jülich-Magazin, 1. Ausgabe 2016


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