Neuer Band Jülicher Geschichtblätter liegt vor

Zeit Herzog Wilhelms V. im Fokus
Von Redaktion [12.11.2015, 10.38 Uhr]

Gratulieren den Autoren zum neuen Band: Geschäftsstellenleiterin Lydia Wolf (l.) und Jens Ulrich Meyer aus dem Vorstand der Aachener Bank (3.v.l.).

Gratulieren den Autoren zum neuen Band: Geschäftsstellenleiterin Lydia Wolf (l.) und Jens Ulrich Meyer aus dem Vorstand der Aachener Bank (3.v.l.).

Von den Lobgedichten über Wilhelm V. aus dem Jahr 1572 oder der Herleitung der Jülicher Schlossarchitektur, die vom Autor als Diskussionsbeitrag verstanden wird handelt die neue Ausgabe derJülicher Geschichtsblätter, des Jahrbuchs des Jülicher Geschichtsvereins. Drei Jahrgänge (2011-2013) umfasst der Band, der mit zehn Beiträgen, zahlreichen Buchbesprechungen und den Vereinsmitteilungen auf 424 Seiten die ganze Breite der Jülicher Geschichte abdeckt und das räumlich wie zeitlich abdeckt.

Dabei liegt ein gewisser Schwerpunkt auf Artikeln, die sich mit der Zeit Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg, also der Epoche der Renaissance, beschäftigen. Gleich zu Beginn warten die Pasqualini-Studien VII mit einem besonderen Highlight auf: Christoph Luitpold Frommel, Nestor der Architekturgeschichte der italienischen Renaissance, stellt seine Überlegungen zur Herleitung der Jülicher Schlossarchitektur vor.

Obgleich die italienische Herkunft des Architekten Alessandro Pasqualini unbestritten ist, wird über die künstlerische Prägung in der kunsthistorischen Forschung mangels schriftlicher Quellen viel diskutiert. Frommel gibt interessante Hinweise zur Prägung Pasqualinis durch oberitalienische Bauten (Bologna) und den Einfluss italienisch orientierter Architektur, die am Hof König Franz I. von Frankreich entstand. Hier knüpfen ausführliche Reisebeschreibungen in den Vereinsmitteilungen an, die sich mit der Studienreise des Geschichtsvereins auf den Spuren Herzog Wilhelms V. durch Frankreich beschäftigen.

Wilhelm V. ist Zeit seines Lebens viel gereist und kam so 1573 auch nach Rostock. Hier schuf der Humanist Nathan Chytraeus zwei Lobgedichte auf den Herzog, die Klaus Fetkenheuer ediert, übersetzt und analysiert. In seiner Reihe der Kirchenbauten des Jülicher Landes stellt Uwe Cormann die Gnadenkapelle von Aldenhoven vor, während Helmut Holtz die Geschichte des Eschenhofes in Jülich-Barmen erläutert.

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Wie fruchtbar die Auswertung von Quellen des 18. Jahrhunderts für die Erforschung der Baugeschichte von Schlossbauten ist, zeigt Jens Friedhoff in seiner umfangreichen Studie über das Schloss Palant bei Weisweiler. Im Zentrum steht hier das heute weitgehend verschwundene Schloss der Reichsgrafen von Hatzfeldt-Weisweiler, von dessen einstiger Pracht nur die erhaltenen Vorburgbauten künden. Schließlich wendet sich Martin Otto Braun den Freiherren von Hallberg-Broich und ihrem Verhältnis zur napoleonischen Herrschaft im Rheinland zu.

Die Jahre um 1800 waren von tiefgreifenden Umbrüchen geprägt, die auch und gerade für den Adel eine große Herausforderung darstellten. Braun zeigt anhand der bemerkenswerten Persönlichkeit des Freiherrn Carl Theodor von Hallberg-Broich auf, wie diese Herausforderung beispielhaft angenommen wurde. In die Zeit des Ersten Weltkriegs an der Westfront tauchen Peter und Wiltrud Dohms ein, die die Feldpostbriefe des Theodor Moll aus Dremmen einer ausführlichen Analyse unterziehen. Den Aufsatzreigen beschließen Klaus Jordan und Guido von Büren mit der Edition eines bislang unbekannten Augenzeugenberichts über die spektakuläre Belagerungsübung in Jülich im September 1860, die die Schleifung der Jülicher Festungsanlagen einläutete.

Besonders umfangreich fällt dieses Mal der Abschnitt mit den Buchbesprechungen von Neuerscheinungen zur regionalen Geschichte aus. Hier lässt sich manche Entdeckung machen, die vielleicht dazu anregt, das ein oder andere Werk näher zu studieren.
Grund zur Freude hatte er allemal, stand an diesem Abend in der Jülicher Geschäftsstelle die langersehnte Vorstellung der intensiven Arbeit vieler Autoren an. Über 60 Interessierte in Jülich in die Geschäftsstelle von Leiterin Lydia Wolf und ihrem Team gekommen, um das hochwertig gestaltetet Buch in Empfang zu nehmen. Da überraschte ihn Jens Ulrich Meyer aus dem Vorstand der Aachener Bank mit einer guten Nachricht: „Wir freuen uns, dass Sie erstmals unser Gast sind und möchten Ihre wichtige Arbeit zusätzlich mit einer Spende in Höhe von .000 Euro unterstützen“. „Das ist eine tolle Wertschätzung unserer Arbeit“, sagte von Büren und dankte der Bank sowie allen, die an dieser Ausgabe aktiv beteiligt waren und den Mitgliedern des Geschichtsvereins für ihre Unterstützung.

Der Band 79/80/81 (2011/2012/2013) der Jülicher Geschichtsblätter ist im Buchhandel (ISBN 978-3-930808-14-4) oder direkt über den Jülicher Geschichtsverein (www.juelich-gv.de) für EUR 25,- zu beziehen.


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