Mitgliederversammlung

Zuschauerrekorde im KuBa trotzen "Baustellen"
Von Dorothée Schenk [29.06.2015, 20.14 Uhr]

Die Mitglieder von Kultur im Bahnhof dürfen ausgesprochen zufrieden mit der Erfolgsbilanz ihrer "Wirkungsstätte" sein.

Die Mitglieder von Kultur im Bahnhof dürfen ausgesprochen zufrieden mit der Erfolgsbilanz ihrer "Wirkungsstätte" sein.

Zuschauerrekorde für das Jahr 2014 meldete Cornel Cremer, Geschäftsführer des Jülicher Kulturbahnhofs, bei der jüngsten Mitgliederversammlung seinem arbeitgebenden Verein „Kultur im Bahnhof“ (KiB). Rund 33.800 Gäste konnten im KuBa zu Kinovorstellungen, Konzerten, Kleinkunst und Partys begrüßt werden, das sind rund 27 Prozent mehr als noch 2013.

Grund hierfür ist einerseits die Digitalisierung in der Filmvorführung, die nun den Zugriff auf jeden Film erlaube. So kann der KuBa in diesem Jahr bereits in der dritten Spielwoche Fack ju Göhte 2 zeigen und gelungen ist es im vergangenen Jahr sogar erstmals, mit der Fußball-WM-Doku „Die Mannschaft“, ein „Preview“, also eine Filmvorführung vor dem Kinostart, anzubieten. Apropos Weltmeisterschaft: Hier war natürlich das Public Viewing ein Zuschauermagnet.

Darüber hinaus wird der Kulturbahnhof inzwischen von allen Generationen angenommen: Theateraufführungen finden ebenso statt, wie Veranstaltungen für Jugendliche (ein Drittel aller Angebote), für Karnevalisten und Musikfreunde sowie Vorträge. Lediglich die Kneipenbesucher kommen nicht so rege, wie Cornel Cremer und sein Vorstandsteam sich das wünschen. Zur besseren Auslastung wird die Kneipe nun auch privat oder an Institutionen vermietet. Ein Angebot, das selbst die Polizei schon genutzt hat.

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Frisch renoviert ist die Kneipe, die jetzt auch für private Zwecke gemietet werden kann.

Frisch renoviert ist die Kneipe, die jetzt auch für private Zwecke gemietet werden kann.

Trotz des Erfolgs lehnen sich die Hausherren nicht zurück: Gerade der bauliche Zustand des Nachkriegsbaus aus den 1950er Jahren stellt immer eine Herausforderung dar: Ende letzten Jahres konnten mit reichlich Eigenmitteln und Eigeninitiative von Vereinsmitgliedern im Kulturbahnhof das Foyer – „die Eintrittskarte der KuBa“ wie Cremer schmunzelnd bemerkte – und die Kneipe saniert werden. Verlegt wurde strapazierfähiges Eichenparkett. „Das ist jetzt was für die Ewigkeit“, meinte Cornel Cremer zuversichtlich.

Trotzdem bleibt noch vieles zu tun. Wie der Geschäftsführer, der jährlich im Kulturausschuss der Stadt Jülich den Jahresbericht vorlegt, berichtete, weist er die Verwaltung und Politik stets auf baulichen Mängel hin. Eine Gefahrenquelle stellt etwa die Außentreppe dar, die ausgetreten ist und bei der an vielen Stelle „bröckelt“. Bedeutendste Baustelle, die dringend in Angriff genommen werden müsste, ist allerdings die Toilettenanlage im Keller. „Unzumutbar“, lautet das Urteil von Cornel Cremer. Sie werde nicht nur von den Musikern genutzt, die dort ihre Proberäume haben, sondern auch von den Fahrgästen der Rurtalbahn und den Besuchern der Postfiliale im Kiosk. Nach Auskunft eines Fachmannes seien das keine Schönheitsreparaturen, sondern bauerhaltende Maßnahmen. Dennoch ist diese Haushaltsstelle, die mit 25.000 Euro bereits im Haushalt 2015 vorgesehen war, in den Beratungen wieder gestrichen worden. „Wir bleiben dran“, versprach der KuBa-Geschäftsführer.

Eine klare Ansage auch angesichts der Ereignisse, die 2016 anstehen: Das 20-jährige Jubiläum des Kulturbahnhofs und das 25-jährige Vereinsbestehen werden gefeiert. Die Programmplanungen sind bereits in Vorbereitung, das Datum steht schon fest: Am Wochenende 28./ 29. Oktober wird gefeiert.


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