Kooperation Freifunk und Stadtmarketing

WLan-Netze weiter knüpfen
Von Dorothée Schenk [29.06.2015, 16.59 Uhr]

Jürgen Rinne (v.l.), Gerd Heidenreich, Wolfgang Hommel und Klaus Pfeiffer engagierten sich für das wachsende WLan-Netz in Jülich

Jürgen Rinne (v.l.), Gerd Heidenreich, Wolfgang Hommel und Klaus Pfeiffer engagierten sich für das wachsende WLan-Netz in Jülich

Unterwegs in der Jülich und sich gleichzeitig ohne Zusatzkosten im Netz des „World Wide Web“ frei bewegen – das soll nach dem Wunsch von Freifunk Jülich/Linnich bald möglich sein. 50 Knotenpunkte sind bereits installiert. 200 bis 300 sollen es idealerweise werden. Durch die neue Kooperation mit dem Verein Stadtmarketing Jülich sind die Initiativgeber ihrem Ziel ein Stück näher gekommen. Vereinsvorsitzender Wolfgang Hommel unterstützt nicht nur ideel die Idee des freien WLan in der Innenstadt, sondern bietet durch den Stadtmarketing e.V. eine Kostenübernahme für die „Hardeware“, also der Geräte, an.


Das Prinzip ist denkbar einfach: Durch die Aufstellung möglichst vieler „Router“ (Netzwerkgeräte) entsteht ein flächendeckendes Netz, das den Nutzern kostenfrei zur Verfügung steht. „In der Auswahl der Wlan-Netze erscheint auf den Mobilphongeräten der Begriff Freifunk, der durch die Bestätigun >zufügen< aktiviert wird“, erläutert Jürgen Rinne. Weder eine Hinterlegung von Daten, Namen oder Passwörtern ist erforderlich. „Damit ist der Zugang auch barrierefrei“, betont Rinne. Bundesweit wird Freifunk inzwischen angeboten. Automatisch wählt das Smartphone sich nach der einmaligen Bestätigung in das kostenfreie Freifunk-Netz ein, wenn es am Ort angeboten wird.

Die Sicherheitsbedenken räumte Gerd Heidenreich aus: Wer sich zur Verfügung stellt, ein Netzwerkgerät zu installieren, trägt keine Verantwortung für den „Surfer“, ganz gleich, welche Seiten er nutzt. Durch einen so genannten „Tunnel“ werden die Daten – mit VPN-Verschlüsselung – und einer zugewiesenen IP-Adresse an den Freifunk-Server beispielsweise nach Düsseldorf geschickt. Die im Freifunk Router integrierte Firewall trennt das eigene Netz sicher ab.
Wer selbst keinen Computer mit Internet-Anbindung hat, aber eine Steckdose, kann mit einem Modem das Signal aus der Nachbarschaft verstärken und so für eine weitere Verbreitung des Netzes sorgen.

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Gerd Heidenreich montiert den Router in der Buchhandlung Fischer

Gerd Heidenreich montiert den Router in der Buchhandlung Fischer

Die Kosten für den Router belaufen sich auf 20 und 50 Euro. Hinzu kommen für den „digitalen Gastgeber“, wie ihn Stadtmarketing-Chef Hommel nennt, jährlich etwa 5 Euro Stromkosten und – falls möglich – der so genannte „upload“, also das Einwählen ins Netzwerk. Die Installation übernimmt falls notwendig die Initiative Verein Freifunk.

Als zusätzlichen Besucher-Service sieht Wolfgang Hommel das Freifunk-Angebot, „weil es allen nutzt und gut zur modernen Forschungsstadt passt“. Es trägt, da ist sich der Buchhändler sicher, auch zur Belebung der Innenstadt und des Marktplatzes bei. Gerade hier bleibt wohl noch eine Weile ein strategischer Punkt unbesetzt, wie Klaus Pfeiffer von Freifunk erklärt: Der Umbau des Alten Rathauses zum neuen kleinen Kreishauses verhindert derzeit noch die zugesagte Aufstellung eines Routers.

Wer sich für als „Gastgeber“ anbieten möchte, kann Kontakt aufnehmen über www.freifunk-juelich.de oder www.stadtmarketing-juelich.de


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