Fünf Stunden Stadtführung

Auf den Spuren von 2000 Jahren Jülicher Geschichte
Von Redaktion [09.04.2014, 09.31 Uhr]

Zentrales Bauwerk: Die Zitadelle

Zentrales Bauwerk: Die Zitadelle

Gründen, Wachsen, Untergehen und Neugründen – dieser Kreislauf prägte über 2000 Jahre Jülicher Geschichte. Jeder neue Zyklus baute auf den Ruinen des vergangenen auf und hat ihn dabei in Teilen auch integriert. So hinterließ jeder Zyklus bis heute seine charakteristischen Spuren im Jülicher Stadtbild. Keine Kurve im Straßenverlauf Jülichs, keine Ecke in dem südlichen Grüngürtel oder rund um die Zitadelle, die sich nicht ableiten ließen aus Jülichs wechselvollen Geschichte. Am Sonntag, dem 27. April, sind Interessierte eingeladen, in einem fünfstündigen Spaziergang die drei Stadtgründungen Jülichs laufend nachzuvollziehen und an den „steinernen“ Zeugnissen Geschichte zu erleben. Begleiter auf dieser Zeitreise ist Dr. Rüdiger Urban, der dieses Angebot in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Jülich macht.

Eingebettet in den geschichtlichen Hintergrund entdecken Sie das römische Kastell, die mittelalterliche Stadtbefestigung, die Idealstadt der Renaissance mit Zitadelle und Schloss, den Ausbau der Festung unter den Preußen, Jülichs Untergang im 2. Weltkrieg und den Wiederaufbau in seiner dritten Stadtgründung. Bei einer einstündigen gemeinsamen Mittagspause können interessante Detailfragen diskutiert werden.

Die Ersten, die an einer Furt durch die Rur vor rund 2000 Jahren den Grundstein für Jülich legten, waren die Römer. Sie nutzten diese Flussquerung für ihre Heerstraße von Köln nach Boulogne-sur-Mer an der Atlantikküste. So erschließt heute noch diese „Römerstraße“ Jülich von Osten kommend.

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Völlig neue Ansichten von Jülich erleben Führungsteilnehmer mit Dr. Urban.

Völlig neue Ansichten von Jülich erleben Führungsteilnehmer mit Dr. Urban.

Herzog Wilhelm V. gründete Mitte des 16. Jahrhunderts Jülich ein zweites Mal. Sein Baumeister Alessandro Pasqualini errichtete auf den Fundamenten der weitgehend abgebrannten mittelalterlichen Stadt eine „auf dem Reißbrett“ entworfene „Idealstadtanlage der Renaissance“ als Hauptresidenz der vereinigten Herzogtümer von Jülich, Kleve, Berg.

Das dritte Mal waren es die Bürger Jülichs selbst, die sich zum einen aus pragmatischen Gründen und zum anderen aus Verbundenheit zu ihrer städtischen Heimat heraus entschlossen, die im Zweiten Weltkrieg vollkommen zertrümmerte Stadt auf dem alten pasqualinischen Grundriss der Renaissance-Stadt neu zu gründen.

Aber der Wiederaufbau ging weit über die bloße „Nutzung“ der Vorkriegsstraßen hinaus, denn Dank eines glücklichen Zufalls konnte beim Wiederaufbau auf Vorkriegspläne des Aachener Architekturprofessors René von Schöfer für eine geplante Stadtsanierung zurückgegriffen werden. Von Schöfer gelingt es, kongenial an die zweite Stadtgründung unter Pasqualini mit dem Stil gebenden Renaissance-Schloss anzuknüpfen.

Beginn der Führung am Sonntag, 27. April, ist um 11 Uhr. Die Teilnehmerzahl an diesem Kurs der Volkshochschule Jülich ist auf 15 Personen begrenzt; eine Anmeldung bei der VHS ist aus Planungsgründen unbedingt erforderlich; die Teilnahmegebühr von 10 € pro Person bitte an die VHS entrichten. Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Aachener Landstraße (von Aachen kommend direkt rechts hinter dem Ortschild vor der Durchfahrt durch den Jülicher Brückenkopf). Wer möchte, kann in der Mittagspause einen Imbiss einnehmen (Selbstzahler).


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