Dukes holen zweiten Sieg in Ratingen - Duchess unterliegen
Von Michael Felder [27.06.2013, 18.26 Uhr]

David Kuhnen mit vollem Einsatz Richtung zweites Base

David Kuhnen mit vollem Einsatz Richtung zweites Base

Die Verbandsliga-Mannschaft der Jülich Dukes hat ihre Serie von sieben Niederlagen in Folge mit einem Sieg im zweiten Spiel bei den Ratingen Goose Necks beendet. Mit 11:8 konnte man endlich den zweiten Saisonsieg feiern. Für die Softball Damen der Duchess' war die lange Auswärtsfahrt zu den Siegen Phoenix Steelers nicht von Erfolg gekrönt. Das Team unterlag mit 2:23.

Das es ein besonderer Spieltag für die erste Mannschaft der Jülich Dukes werden würde, war den Spielern um Trainer Pascal Caspers bereits vor der Anreise nach Ratingen klar. Da beim Hinspiel in Jülich in der Schlussphase des zweiten Spiels so ziemlich jeder die Übersicht verloren hatte, wurde das Spiel fälschlicherweise beim Stand von 11:11 abgebrochen. So das standen in Ratingen nicht nur die beiden regulären Matches auf den Plan, es musste auch der Sieger aus dem zweiten Spiel der Begegnungen in Jülich ermittelt werden. Also startete man noch ein wenig früher als üblich, um Punkt 12:00 Uhr in einen langen Baseballtag, der den Beteiligten noch länger in Erinnerung bleiben dürfte.

Das Ziel war eindeutig: Saisonsieg Nummer zwei sollte ganz schnell unter Dach und Fach gebracht werden. Und der einfachste Weg wäre gewesen, gleich im ersten Inning des Nachsitzens einen Punkt mehr zu machen als die Goose Necks. Doch hätte, wäre, wenn. Ratingen nutzte kleinere Fehler der Dukes Defense aus, um genau einen Punkt zu erzielen. Die Dukes ihrerseits konnten nicht kontern und mussten sich somit erneut geschlagen geben.

Zeit zum Nachdenken blieb den Herzögen in diesem Fall nicht lange; ohne Unterbrechung startete das erste reguläre Spiel des Tages. Und hier legten die Jülicher richtig gut los. Erst Kai Kaufmann und dann Christoph Postels leisteten als Pitcher solide Arbeit und die in dieser Saison oftmals wacklige Verteidigung stand sicher. Nur am Schlag ließen die Herzöge viele Punkte fahrlässig liegen, was an der Führung der Gäste über die komplette Spieldauer vorerst nichts änderte. Bis zum siebten und letzten Inning.

Die Dukes gingen mit einem vier Punkte Vorsprung in das entscheidende Halb-Inning und hatten den Sieg schon vor Augen, als die Goose Necks das Spiel aus dem Nichts drehten. Obwohl mit Pascal Caspers der stärkste Dukes Pitcher auf dem Mound stand und die Jülicher sich nur kleine Wackler leisteten, schaffte es Ratingen mit platzierten Schlägen Punkt für Punkt nach Hause zu bringen und aus einem 11:7 für Jülich, einen 12:11 Heimsieg zu machen. Diese Unberechenbarkeit ist das, was diesen Sport so faszinierend macht, doch in diesem Moment war es für die Jülicher wie ein Schlag in die Magengrube.

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Christoph Postels stoppt einen Gegner vor der Home Plate

Christoph Postels stoppt einen Gegner vor der Home Plate

Die Stimmung während der Spielpause nach der siebten Pleite in Folge sank zum ersten Mal in diesem Jahr auf den Nullpunkt. Zwei mal war man an diesem Tag so kurz vor einem Erfolg gewesen, zwei mal musste man den Gegnern beim Jubeln zuschauen. Wo sonst geflachst wird, wurde kaum ein Wort gesprochen und manch ein Spieler der Dukes wirkte paralysiert.

So startete unter dem Eindruck dieser beiden Nackenschläge das letzte Spiel des Tages. Weder die Spieler noch die mitgereisten Fans der Dukes schienen daran zu glauben, das an diesem Samstag in Ratingen noch etwas zu holen sei. Erst recht, als Jülich schnell mit 4:0 hinten lag, obwohl die kurzfristig für dieses Spiel zum Trainerteam ernannten Christoph Postels und Tommy Moll eine Überraschung aus dem Hut zauberten:

Mit David Kuhnen stand da einer dem Mound, der nicht nur seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gepitcht hatte, sondern in diesem Jahr gesundheitlich eine wahre Achterbahnfahrt mitmachen musste. Das er im ersten Inning noch ein wenig nach der nötigen Sicherheit suchte, war vorauszusehen. Das er im weiteren Spielverlauf die Gastgeber teilweise dominierte, eine absolute Überraschung.

Auch seine Teamkollegen konnten sich schnell aus dem moralischen Tief befreien und den Rückstand Stück für Stück verkleinern. Schließlich gingen die Dukes, auch begünstig durch Fehler der Ratingen Goose Necks, in Führung. Pitcher Kuhnen räumte im sechsten Inning erschöpft seine Postition für Pascal Caspers.

Angeführt vom Stammpitcher gingen die Jülicher erneut mit einer Führung in das siebte und letzte Inning. Diesmal waren es nur drei Punkte die zum Sieg reichen mussten, doch diesmal machten die Dukes alles richtig. Caspers lief zu Höchstform auf und sein Team hielt ihm den Rücken frei. Der 11:8 Erfolg war sicher und sorgte für erleichterte und zufriedene Gesichter auf Jülicher Seite.

Losgelöst vom für die Moral wichtigen zweiten Sieg des Jahres, zeigten die Jülicher in Ratingen eine starke Vorstellung. In spannenden und fairen Spielen gegen sympathische Goose Necks zeigten die Herzöge im Vergleich zum Auftritt in Krefeld in der Vorwoche eine deutliche Steigerung und konnten mit spektakulären Spielzügen wie den Double Plays von Pascal Caspers und Michael Felder glänzen. Vor allem in der Offensive gibt es jedoch nach wie vor einiges an Verbesserungsbedarf. Würden die Dukes hier ihre Chancen besser nutzen, hätte man vielleicht mehr als nur einen Sieg aus Ratingen mitbringen können.

War das Duell gegen die Goose Necks noch das der beiden Tabellenschlusslichter, ist am kommenden Samstag mit den Wuppertal Stingrays der Spitzenreiter in Jülich zu Gast. Gegen die Wuppertaler können die Dukes dann ab 13:00 Uhr wieder vor heimischer Kulisse völlig entspannt aufspielen.

Für die Softball Mannschaft der Dukes war die Auswärtsfahrt nach Siegen einen Tag später nicht von Erfolg gekrönt. Die Duchess’ verloren mit 2:23 und hatten neben Absagen durch Verletzungspech und dem berufsbedingten Abgang von Leistungsträgerin Sylvia Keller auch noch mit nicht enden wollendem Regen zu kämpfen.

Gegen die erfahrenen Phoenix Steelers hatten die Jülicher Damen einen ordentlichen Start. Angefeuert von treuen Fans, von denen einige am Vortag noch in Ratingen waren und nun auch die weite Fahrt nach Siegen nicht scheuten, konnten Vanessa Hager und Tanja Schepanski auf einen Schlag von Linda Burghardt die ersten beiden Punkte des Tages einfahren.

Siegen Konterte mit neun Punkte und legte im Darauffolgenden Inning mit 14 Punkten nach, als der starke Regen die Unparteiischen zu einer Unterbrechung zwang. Zuvor konnte die Jülicher Defensive den Gegnern nicht viel entgegensetzen was sich in einem 23:2 Zwischenstand aus Sicht der Gastgeber äußerte. Da die Entscheidung längst gefallen war, gingen die völlig durchnässten Spielerinnen noch einmal aufs Feld, um zumindest so lange pro forma zu spielen, das das Spiel gewertet werden konnte.


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