17. Zitadellen-Jazznacht lockt mit alten Profi-Hasen und jungen Talenten
Salsa, Swing und Zickenumpa
Von Arne Schenk [15.04.2013, 11.49 Uhr]
Zwischen Salsa und Klezmer-Ska-Funk-Reggae-Polka-Jazz, Harfe-Cajón-Duo und Saxofonquartett reicht die musikalische Palette der 17. Zitadellen-Jazznacht in Jülich. Alte Profi-Hasen und junge Talente, bestens Bekannte und überraschende Neuentdeckungen bieten auf Einladung des Jülicher Jazzclubs am Samstag, 4. Mai, reichlich Raum für fetzige Grooves, coole Momente, swingende Rhythmen und spannenden Experimente.
![]() Susan Weinert Global Players |
Den Auftakt macht Papa Tom’s Jazz GmbH ab 18.30 Uhr auf einer swingenden Führung durch die Zitadelle mit Museumsleiter Marcel Perse. Südamerikanisches Flair versprüht die Aachener Salsa Formation „Estilo Cubano“ rund um die kubanische Sängerin Barbara Verdecia ab 20 Uhr im PZ. Die instrumentalische Besetzung mit internationalen Musikern aus Deutschland, den Niederlanden, Costa Rica und Kuba – darunter dem ehemaligen Jazzclub-Vorsitzenden Werner Kremers – hat sich komplett der südamerikanischen Musik vom sanften Bolero über groovigen Cha Cha Cha, fetzigen Timba, Cumbia, Guaracha, Guajira, Montuno, Mambo bis zum traditionellen Son verschrieben und ist „authentico cubano“. Das Repertoire besteht aus beliebten und bekannten Titeln, bei denen die Lyrik ins Herz trifft und der Rhythmus in die Beine geht.
„Zickenumpa“ ist anschließend ab 22 Uhr im PZ angesagt. „La Marche“ ist Lebensfreude geformt zu einer Band. Klezmer, Ska, Funk, Reggae, Polka und Jazz verschmelzen zu glühend heißer Musik – eben „Zickenumpa“, denn hier soll gegetanzt werden. Seit der Gründung 2002 hat sich die Band immer wieder neu erfunden und sich von Anfang an keine stilistischen Grenzen gesetzt. Wichtig war immer, dass „La Marche“ Spaß hat und Spaß macht. Dabei braut die Band eine frisch-schräge Mischung, in der selbst die alten Stücke immer wieder überarbeitet und neu arrangiert werden. Zwei Dinge stellen sich dann stets ein, der Drang zu tanzen und ein unbändiger Durst.
In der Schlosskapelle präsentieren sich derweil „SaxoFive“ um 20 und 22 Uhr mit jeweils zwei halbstündigen Programmen. Zum Repertoire der vier Saxophonisten Marina Mohr (Sopran), Steffen Neuß (Tenor), Michael Offergeld (Bariton) und Charlotte Proksch (Alt), die bereits seit 2007 zusammen musizieren, gehören Gospels und Jazz- sowie Swing-Stücke von Glenn Miller oder George Gershwin. Zur Jazzmusik und auch zueinander fanden sie im Blasorchester des Gymnasiums Haus Overbach. Der gemeinsame Saxophon-Lehrer Walter Sembritzki initiierte das Quartett, das in den kommenden Jahren, zunächst noch im kleinen Rahmen bei Schulveranstaltungen auftrat, sehr bald aber auch im größeren Umfang wie bei Tagungen im Aachener Krönungssaal.
![]() La Marche |
Frisch, rhythmisch, melodisch und schön präsentiert sich die Jeanine Vahldiek Band um 20.45 Uhr in der Schlosskapelle. Dabei trifft die Harfe-Spielerin auf Perkussionsintrumente wie das Cajón. Auch wenn alles mit einer klassischen Ausbildung begann, ist der Sound der Band eher dem Bereich Pop/Jazz/Rock zuzuordnen. An ihrer Seite hat sie mit Steffen Haß (Percussion, Gesang) einen sehr erfahrenen einfühlsamen Mitspieler gefunden, der sich schon in verschiedenen namhaften Bands einen guten Ruf erspielt hat. Mit ihrer exotischen Besetzung haben die Beiden einen ganz eigenen Sound entwickelt.
Zum Abschluss ist in der Schlosskapelle der wohl renommierteste „Act“ des Festivals zu hören: das Susan Weinert Trio. Die deutsche Gitarristin Susan Weinert hat sich in mehr als 3000 Konzerten rund um den Globus einen festen Platz in der Liga wegweisender Gitarristen erspielt und war bereits 2009 zu Gast der Zitadellen-Jazznacht. Ihr kraftvoller Stil, ihr virtuoser Umgang mit dem Instrument, ihr unverwechselbarer Sound und ihre anspruchsvollen, innovativen Kompositionen lassen überall auf der Welt die begeisterte Fangemeinde stetig wachsen. Obwohl Susan Weinert immer wieder von international erfolgreichen Musikern für ihre Bands als Gastsolistin engagiert wurde verfolgt die Gitarristin zielstrebig die Entwicklung ihrer eigenen Musik. Elf weltweit veröffentlichte Alben ausschließlich mit Kompositionen aus ihrer eigenen Feder geben Zeugnis ihrer Kreativität und ihrem Arbeitseifer.
Bei ihrem neuen Susan Weinert [Global Players] Project schart sie Musiker um sich, die selbst als musikalische Weltreisende unterwegs sind und die so gesammelten Erfahrungen in die Interpretation der Weinertschen Kompositionen einbringen. Das lässt einen ganz eigenen Sound entstehen und die Synergie der sich vermischenden Musikstile die ohnehin aussagekräftigen Musikstücke von Susan Weinert in ganz besonderem Glanz erstrahlen.
Der Eintritt zur Zitadellen-Jazznacht beträgt 15 Euro für Mitglieder, 19 Euro für Gäste sowie nur an der Abendkasse 10 Euro für Studenten (bitte gültigen Studienausweis vorlegen). Schüler bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Karten sind im Vorverkauf ab Mitte April beim Jülicher Musikstudio Comouth, Große Rurstraße 72 a, Tel. 02461 / 4949, erhältlich.
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