Prof. Dr. Günter Bers wird 65 Jahre alt

Vorsitzender der Kuhl-Gesellschaft feiert
Von Redaktion [02.09.2005, 15.48 Uhr]

Der gebürtige Jülicher, Prof. Dr. Günter Bers, wird 65 Jahre alt.

Der gebürtige Jülicher, Prof. Dr. Günter Bers, wird 65 Jahre alt.

Das Gesicht ist stadtbekannt: Von üppigem Haar umrankt zeigt es sich, wo es um die Erforschung der Geschichte Jülichs geht. Die Rede ist von Prof. Dr. Günter Bers, der am heutigen Freitag, 2. September, seinen 65. Geburtstag feiert. Ein einschneidender Tag. Ende Oktober nimmt der gebürtige „Jülicher Heimatgeschichtler“ mit Schwerpunkt der Forschung „Zwischen Jülich und Kurköln“, wie die Festschrift zum 60. Geburtstag es treffend beschreibt, seinen Abschied von der Universität Köln. Nicht still und leise, sondern arbeitssam in einem Kolloquium. Bers, der seit 25 Jahren Professor ist, publizierte 20 Monografien und 150 Aufsätze über die Jülicher Region.

Das Interesse für seine „Scholle“ wuchs bei dem gebürtigen Jülicher früh durch Anregungen aus dem Familienkreis. Prägend aber, so schildert Prof. Bers es in einem Aufsatz, führte ihn sein Lehrer, Dr. Halbsguth, an die Geschichte und ihre Erforschung heran. Wenn es auch in der Schulzeit noch mehr um römische Grabungen ging, die in der frühen Nachkriegszeit in Zusammenhang mit dem Wiederaufbau stattfanden. Vor den Ruinen seines Elternhauses fand der Pennäler Günter Bers einen römischen Schreibgriffel aus Bronze, der heute noch Bestandteil des Jülicher Museums ist.

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Bereits mit den Abitur hatte er sich ganz der Geschichte verschrieben – zum Verdruss seines Vaters, der ihn lieber als Nachfolger in seiner Zahnarztpraxis gesehen hätte. Bei Franz Petri in Bonn wird Günter Bers 1968 mit der Arbeit über „Die Allianz Frankreich-Kleve während des Geldrischen Kriges (1539-1542“ promoviert. Die Habilitation folgt 1977 an der Pädagogischen Hochschule Köln, der heutigen erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln.

Neben Fachkreisen wollte der ruhige und fleißige „Arbeiter“ seine Forschungen auch interessierten Laien zugänglich machen. In den Jülicher Geschichtsverein trat er 1957 ein, am 21. Februar 1989 gründete Prof. Günter Bers die „Kuhl-Gesellschaft“ in Jülich. Deren vornehmstes Ziel ist die Veröffentlichung. Die Reihe „Forum Jülicher Geschichte“ und der „Kleinen Schriftenreihe“ rief er ins Leben. Natürlich bleibt ein solches Engagement nicht unumstritten. Prof. Günter Bers gilt bei gleichgesinnt Geschichtsinteressierten als durchaus kantig. Vermutlich eine Eigenschaft, wenn man für 39 Publikationen in 16 Jahren stetig Geld beschaffen will – und dieses Vorhaben glückt.

In ein Aufsatz erklärt Prof. Bers 2003 seine Philosophie, nämlich, dass Regionalgeschichte „in überschaubaren Räumen ein Panorama der ‚großen’ Geschichte bieten kann, wenn man entsprechende Fragestellungen entwickelt.“ Diesen wird er sich sicher aller emeritierter Professor weiter widmen.

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