Aufräumarbeiten haben begonnen

Xynthia stürzte Turmhelm durchs Kirchendach
Von Dorothée Schenk [06.03.2010, 11.35 Uhr]

Das Wahrzeichen von Müntz: St. Peter hat im Sturmtief Xynthia Schaden genommen

Das Wahrzeichen von Müntz: St. Peter hat im Sturmtief Xynthia Schaden genommen

Gute Nachrichten hatte Pfarrer Dieter Telorak von der GdG Titz: Das polizeiliche Siegel an St. Peter Müntz ist entfernt, die Gemeinde kann bereits eine Woche nachdem Sturm Xynthia die Turmspitze wegfegte wieder Gottesdienst feiern.

Spektakulär hatte die überörtlichen Medien über den Einsturz des Kirchturms berichtet. Tatsächlich ist der Turmhelm des 1877 erbauten Gotteshauses in Müntz auf das Dach des Haupt- und rechten Seitenschiffes gefallen. Dort hinterließen Kreuz und Bleikugeln ein zwei Quadratmeter großes Loch, ehe sie nach dem Aufprall weitere Schäden am Gewölbe anrichteten. Während der Großteil der Konstruktion auf dem Seitenschiffdach liegenblieb, stürzten die übrigen Bruchstücke sogar bis auf die Wiese vor der Kirche.

In einer ersten Maßnahme werden jetzt die Dächer abgedichtet. Im Kircheninnern ist der Bereich unter dem schadhaften Gewölbe abgesperrt. Die Kriminalpolizei hatte das Gelände der Kirche nach dem Sturm versiegelt. Inzwischen ist mit den „Aufräumarbeiten“ begonnen worden.

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Erst aus der Nähe ist es richtig zu erkennen: Der Turmhelm von St. Peter ist abgebrochen

Erst aus der Nähe ist es richtig zu erkennen: Der Turmhelm von St. Peter ist abgebrochen

Wie Architekt Bernhard Stenmans, im Bistum Aachen für Denkmalpflege und Beratung zuständig, erklärte, war bekannt, dass der Turmhelm sanierungsbedürftig war. Es ist eine ungewöhnliche zweigeteilte Konstruktion, die für die Denkmalpflege besonders interessant ist. Teile des Turms waren bereits im vergangenen Jahr ertüchtigt worden. „Das hat meiner Ansicht nach Schlimmeres verhindert“, so Stenmans. Die Kostenschätzung für ursprünglich geplante Turmhelm-Sanierung ist wenige Tage vor dem Sturm Xynthia auf Stenmans Schreibtisch gekommen. Inzwischen ist sie Makulatur.

Die Sanierung muss mit Denkmalpflege und Architekten technisch-konstruktiv überarbeitet werden. Gemeinsam wird überlegt, wie die Arbeiten „bauwerksverträglich“ vonstatten gehen können. Von Kosten will Stenmans darum noch gar nicht reden, denn außer den Zusatzkosten, die durch die herabfallenden Bauteile verursacht worden sind, sind Gerüstaufbauten und ähnliches mehr noch nicht kalkuliert. Sicher ist nur, dass sie deutlich über dem ursprünglichen Ansatz liegen werden.


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