Polizeibeamte im Stadtgebiet Jülich: Wer arbeitet wo?

Ein Leben lang fürs „Vedel“
Von Redaktion [15.07.2005, 11.43 Uhr]

Auch bei der Schulung der Schülerlotsen hilft die Polizei, im Nordviertel ist es Gerd Beer.

Auch bei der Schulung der Schülerlotsen hilft die Polizei, im Nordviertel ist es Gerd Beer.

Es beginnt schon im Kindergarten. Dort erscheint der Bezirksdienstbeamte mindestens einmal im Jahr, um mit den Vorschulkindern das sogenannte "Bordsteintraining" durchzuführen. Erste respektvolle aber auch freundschaftliche Annäherung an die „Freunde und Helfer“. Der Polizist weist die Kinder auf die großen Gefahren des Straßenverkehrs hin und übt mit ihnen das gefahrlose Überqueren der Straße. Außerdem besuchen die Vorschulkinder den Beamten auf seiner Dienststelle und erfahren von ihm dabei eine ganze Menge über den polizeilichen Alltag.

Im Gebiet der Stadt Jülich sind insgesamt vier Bezirksdienstbeamte im Einsatz. Sie sind organisatorisch der Hauptwache der Polizeiinspektion angegliedert. Hauptaufgabe der Beamten ist die Kontaktaufnahme mit den Institutionen, Organisationen und vor allem mit den Menschen in seinem Viertel.

Weiter geht es dann in der Grundschule. In Klasse 4 steht das Fahrradtraining mit Abschlussprüfung an. An drei Vormittagen werden die theoretischen Grundkenntnisse über das Verhalten im Straßenverkehr geprüft und in die Praxis umgesetzt. Auch wenn die Schülerinnen und Schüler in die nächste Schulform wechseln, sehen sie "ihren" Bezirksdienstbeamten. In das kreisweite Projekt "Cool im Konflikt", das sich mit der Gewalt an Schulen beschäftigt, ist der Bezirksdienstbeamte ebenfalls integriert. Hier versucht der Beamte, bei den verschiedensten Problemen, die an Schulen auftreten können, zu helfen oder Hilfe zu organisieren.

Neben dem „pädagogischen Programm“ haben die Beamten natürlich eine Vielzahl anderen Aufgaben. Als erwachsener Mensch bleibt der Bezirksdienstbeamte den Bewohnern seines Bezirkes erhalten. Die Menschen treffen ihn auf Streifengängen durch die Stadt und begegnen ihm beim Einkaufsbummel oder Spaziergang. Als Ansprechpartner für Sorgen und Probleme sehen sich die Beamten, manchmal müssen sie aber auch schon mal unangenehme Fragen stellen. Beispiele sind Verkehrsordnungswidrigkeit oder wenn ein säumiger Zahler zu Hause abgeholt werden muss.

In Zusammenarbeit mit anderen Behörden werden z.B. Videotheken, Kioske und Einzelhandelsgeschäfte auf die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen überprüft. Darüber hinaus unterstützen die Beamten den Ermittlungsdienst, wenn ihr Wissen um Details in ihrem Bezirk zur Aufklärung von Straftaten unabdingbar ist.

Ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld ist die Gewaltprävention bei Jugendlichen im Umfeld von Schule und Freizeit. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Schulen, der Kommune, dem Kreisjugendamt und den Fachdienststellen der Kreispolizeibehörde Düren.

Zwischen der Berliner Straße im Norden, der Aachener Straße und der Ellbachstraße im Westen, der Großen Rurstraße im Süden und der Neußer Straße im Osten trifft der Jülicher auf Gerd Beer. Seit 2002 leitet er den den Bezirksdienst in Jülich und betreut gleichzeitig als Bezirksdienstbeamter die Jülicher Innenstadt. 1966 trat Gerd Beer in den Dienst der Polizei NRW ein. Ab 1971 begann seine Tätigkeit in Jülich, nur unterbrochen durch seine Ausbildung zum gehobenen Dienst. Als Polizeikommissar kehrte er 1976 zur damaligen Polizeistation Jülich zurück, die er bis 1994 als Dienstgruppenleiter einer Wachdienstgruppe führte. Mit der Neuorganisation der Polizei wechselte PHK Beer in den Innendienst der Polizeiinspektion Jülich. Anschließend war er für mehr als drei Jahre Leiter des Führungs- und Lagedienstes in Düren. In dieser Zeit war er auch zuständig für die Belange der Einsatzleitstelle der Polizei.

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Vier für Jülich, die Polizisten (oben links nach unten rechts): Eugen Mangels, Gerd Beer, Lutz Heinrich und Hans Weiergangs

Vier für Jülich, die Polizisten (oben links nach unten rechts): Eugen Mangels, Gerd Beer, Lutz Heinrich und Hans Weiergangs

Bekennender Schalke-Fan ist der gebürtige Gelsenkirchener Lutz Heinrich. Sein Aktionsradius ist umfangreiche: Er ist zuständig für das „Nordviertel“, Lich-Steinstraß, und die Stadtteile Broich, Mersch, Pattern, Welldorf und Güsten. Nach seinem Dienstantritt als Polizeibeamter 1968 ging er 1970 bis 71 als Streifenpolizist durch Leverkusen, bevor er als Ausbilder in die Bereitschaftspolizeiabteilung IV nach Linnich wechselte. Dort war er Fachkraft mit dem Schwerpunkt Foto- und Videotechnik. Nach der Auflösung des Standortes in Linnich wechselte Lutz Heinrich zur Kreispolizeibehörde Düren. Seit 1. November 2004 versieht er nun seinen Dienst als Bezirksdienstbeamter in Jülich.

Im Bezirk Jülich IV ist Polizeioberkommissar Eugen Mangels bereits seit Beginn des Jahres 1998 tätig. Er ist damit im Stadtgebiet zwischen Haubourdinstraße und Bahnhofstraße und in den Stadtteilen Stetternich, Selgersdorf, Altenburg, Daubenrath, Krauthausen, Selhausen und Hambach zuständig. Der Fußballfan und Anhänger der Dortmunder Borussia ist seit Oktober 1974 Polizeibeamter. Von 1976 bis 1983 war er im heutigen Rhein-Erft-Kreis als Streifenbeamter tätig. Auch nach seiner Versetzung zur Kreispolizeibehörde Düren war er bis zum Beginn seiner Tätigkeit als Bezirksdienstbeamter im Wach- und Wechseldienst im Einsatz.

Ein Jülicher Urgestein ist Polizeihauptkommissar Hans Weiergangs ist. Bereits seit 30 Jahren ist er als Polizeibeamter in Jülich im Dienst. Außerdem dürfte er vielen als Musiker in der Polizeikapelle "Grüne Welle" bekannt sein. Neben seiner Leidenschaft für die Musik war er als Fußballer aktiv. Heute ist er Tischtennisspieler bei der Betriebssportgemeinschaft des Forschungszentrums Jülich. Viel zu wenig Zeit bleibt ihm für das Angeln. Als amtlich bestellter Fischereiaufseher kontrolliert er aber mit den jeweiligen Landschaftswarten die Einhaltung der Natur-schutzbestimmungen an der Rur und am Barmener Baggersee.
Hans Weiergans begann im April 1970 mit dem Polizeidienst bei der Bereitschaftspolizeiabteilung IV in Linnich. Ab 1976 war er im Streifendienst in Jülich eingesetzt und seit Anfang 1987 ermittelte er im Verkehrskommissariat in Verkehrsunfallfluchtdelikten. Ab dem 1. Februar 2005 ist er als neuer Bezirksdienstbeamter im Heckfeld und in den Stadtteilen Koslar, Barmen und Merzenhausen zuständig.

Die Jülicher Polizeibeamten verstehen sich als Ansprechpartner für „ihre Jülicher“ und werden, auch wenn das Problem nicht direkt gelöst werden kann, auf jeden Fall die Vermittlung an die zuständigen Stellen veranlassen. „Scheuen Sie sich also nicht, Ihren Bezirksbeamten anzusprechen“, rät die Pressestelle. Sollte darüber hinaus Gesprächsbedarf bestehen, steht ein Bezirksdienstbeamter jeden Mittwoch zwischen 170 und 19 Uhr im Polizeidienstgebäude in der Neußer Straße 11 für Fragen und Anregungen zur Verfügung.


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