Malteser hetzen von Sanitätseinsatz zu Sanitätseinsatz
Damit Helfer nicht selbst zu Patienten werden
Von Redaktion [21.01.2008, 08.20 Uhr]
Dabei statt mittendrin: Für die Sanitäter ist Karneval ein einziger Großeinsatz. |
Die sehr kurze Karnevalssession 2007/2008 bringt die Malteser in Jülich an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. „Wir sind aus der Weihnachtsruhe direkt in den jecken Trubel geraten“, beschreibt Maximilian Jankowski, Einsatzleiter von den Maltesern die aktuelle Situation.
Ein Sanitätseinsatz reihe sich bis Aschermittwoch an den anderen. „Heute muss aufgrund gesetzlicher Auflagen beinahe jede größere Publikumsveranstaltung sanitätsdienstlich betreut werden, um die Sicherheit der Besucher im Falle eines Falles gewähren zu können“, erklärt Jankowski. Die Disposition der 35 ehrenamtlichen Sanitäter und Ärzte erfordere daher viel Geschick, „damit die Helfer nicht selbst zu Patienten werden“. Denn gerade im Karneval gehe es nicht immer ruhig zu für die Helfer in den Sanitätswachdiensten. Und schließlich würden zu den Umzügen Anfang Februar noch einmal alle Kräfte benötigt. „Aschermittwoch werden wir dann erst einmal tief Luft holen“.
Aber nur ganz kurz, denn mit den Bundesligaspielen in Mönchengladbach beginnt der ganz normale Einsatzalltag der Malteser-Sanitäter. „Am Schönsten auch für uns Helfer ist es natürlich, wenn nichts passiert und jeder Jeck gesund nach Hause kommt, aber das ist leider bei dieser Masse feiernder Menschen unrealistisch“. Daher appellieren die Malteser an die Jecken, maßvoll Alkohol zu trinken und Rücksicht aufeinander zu nehmen. Deshalb wird dem Thema Sicherheit im Karneval schon im Vorfeld des närrischen Finales ein großer Stellenwert eingeräumt. Die Malteser haben sich daher Gedanken gemacht, wie möglichst viele vermeidbare größere und kleinere Unglücke tatsächlich vermieden werden können.
![]() Auch im Straßenkarneval sind die Malteser präsent. |
• Ruhe bewahren, auch wenn es schwer fällt. Vor allem bei angekündigten kühlen Temperaturen kann es leicht zu Problemen kommen - nicht nur wenn es hektisch und laut wird.
• Vor und während der Umzüge ausreichend essen und trinken.
• Finger weg von Hochprozentigem und erst recht von Drogen und vor allem: „keine Kurzen für die Kurzen“
• Bekleidung dem Wetter entsprechend auswählen
• Bei auftretenden Problemen unbedingt an die Sanitätskräfte wenden
Von den beliebten „Kurzen“ zum Aufwärmen raten die Malteser ab. „Das ist wie mit dem in die Hose machen: erst ist es warm, dann wird es ungemütlich“, so Maximilian Jankowski, Einsatzleiter der Malteser. Wer glaubt, wie in Rio die Hüllen fallen lassen zu müssen, der sollte zumindest nicht auf festes Schuhwerk verzichten. Gerade im Straßenkarneval sind Glasscherben häufige Unfallursachen.
Achtung auch vor geworfener Kamelle. Die Süßigkeiten sind auch schon ins Auge gegangen. Die Malteser appellieren in diesem Zusammenhang an die Vernunft der Narren. Das bedeutet, rücksichtsvoll miteinander umzugehen und drängeln und schubsen zu vermeiden. Entlang der Züge sind ausreichend Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisationen positioniert, die im Falle eines Falles angesprochen werden können. Ebenfalls wird die Fahrradstaffel der Malteser den Rosenmontagszug in Lich-Steinstraß begleiten.
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