Viel Informationen beim „Tag der Milch“ auf Gut Waldeck
Kühe vermeiden unnötige Wege
Von Britta Sylvester [02.06.2005, 09.42 Uhr]
„Fit mit Milch – die Milch macht’s“, davon sind naturgemäß zumindest alle Milchbauern überzeugt. Potentielle Verbraucher von der Güte ihres Produktes ebenso zu überzeugen, dafür nutzten zahlreiche Landwirte aus dem Kreis Düren den internationalen Tag der Milch.
![]() „Mit der Kuh auf Du und Du“ – ganz wie von den Landwirten erhofft, beschnupperten sich Kühe und kleine Besucher gegenseitig. Fotos: Britta Sylvester |
Auch Vorstandsmitglied Hans-Willi Meyburg, Vorstandmitglied der Kreisbauernschaft, machte mit: „Wir helfen alle ein bisschen, alleine kann das ja niemand machen. Wir haben mindestens 1000 Kinder heute hier.“ Sprach’s und machte sich wieder auf den Weg. Im Schlepptau 25 Erstklässler von der Grundschule Jülich-West.
Die letzten Stationen auf dem Rundgang über den großen Betrieb fanden sich alle im Innenhof. Hier gab’s Informationsbroschüren für die erwachsenen Besucher, Luftballons und Malhefte für die kleineren. An einer geduldigen, weil hölzernen, Kuh konnte jeder der wollte sein Talent zum Melken unter Beweis stellen. Und natürlich wollten alle. Aber die Bauern melken mittlerweile alle nicht mehr mit der Hand, haben die Kinder vorher bei ihrer Stippvisite im Melkstand gelernt. Zweimal täglich drehen die Kühe der Familie Flatten dort ihre Runde. Das Euter wird gewaschen, bevor dann die Melkbecher per Hand auf die Zitzen gestülpt werden, den Rest macht dann der Computer. Ist das Euter leer gemolken, geht das Gatter auf und die Kuh darf wieder hinaus. Entweder in den großen Laufstall oder gleich auf die Weide.
Am Tag der Milch herrscht ziemliche Leere im Stall. Zum einen dürfen Flattens Rindviecher Sonnenschein und frisches Gras genießen, zum anderen vertragen nur recht nervenstarke Kühe einen solchen Besucherandrang. Auf ihrem Rundgang haben die Grundschüler schon kurz erklärt bekommen, was und wieviel Kühe so alles fressen, dass auch Rinder von Zeit zu Zeit Pediküre machen – was sie allerdings nicht so schätzen – und als Höhepunkt stand einmal Kälbchen gucken und mit etwas Glück auch streicheln auf dem Programm.
![]() Vom Stall auf die Wiese: Näherkommen durch den Weidezaun. |
Nachdem der Kakao ausgetrunken und der Jogurt gelöffelt war, ging es ausgestattet mit reichlich Informationen und Andenken zurück zur Schule. Für Kühe und Landwirte war der Tag der Milch noch nicht vorbei, nachmittags gab es noch einen Vortrag „Osteoporose und Milchprodukte“ und noch jede Menge mehr Besucher, die wissen wollten, wie denn die Milch eigentlich vom Gras ins Glas kommt. Eine Frage, die jetzt jedes Schulkind sicher mit links beantworten kann.
Ein paar Informationen zur „Milchmaschine Kuh“: Das morgendliche Melken dauert nur ungefähr zehn Minuten pro Kuh. Anschließend heisst es Frühstücken: Mais- oder Grassilage, Rüben, Kartoffeln und Heu gehören zum Standardprogramm. Widerkauen braucht Zeit, also legt die Kuh sich nach dem Fressen erst einmal hin, bevor sie mittags noch einmal zum Futtertrog stapft, nur um sich dann wieder auszuruhen und weiter wider zu käuen. Auf diese behäbige Art legt eine Kuh im Stall maximal 1500 Meter pro Tag zurück. Auf der Weide suchen die Herdentiere zwar den sozialen Kontakt, vermeiden aber auch hier unnötige Wege.
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