Rheinlandschau boomt
Seit 100 Tagen Ticket-Fischer
Von Dorothée Schenk [10.04.2005, 17.56 Uhr]
![]() Service am Kunden steht im Vordergrund. |
Nur „die 'rum“ ging der Umzug mit dem Kartenvorverkauf und der Anzeigenannahmestelle, als der Zeitungsverlag Aachen zum Jahreswechsel seine Filiale in der Baierstraße in Jülich aufgab. Für die Jülicher ein kurzer Weg in die Kölnstraße - ein großer Schritt für Wolfgang Hommel und sein Team von der Buchhandlung Fischer. Es hat sich mit dem Umzug viel geändert, wenn auch nicht für den Kunden. Dieser kann weiterhin seine Tickets am Ort kaufen und Familien- und Klein-Anzeigen schalten. Nach den ersten 100 Tagen weiß Wolfgang Hommel, der auch Vorsitzender des Stadtmarketing e.V. ist: „Dieses Angebot kann man nicht losgelöst sehen: Wir brauchen diesen Service in Jülich.“ Ein Erfolgsprognose wagt er nicht: „Nach einem viertel Jahr kann ich das noch nicht beurteilen. Derzeit ist es mehr Arbeit als Ertrag.“
Beispiel Vorverkauf: Werden wie im Januar Tickets für 2000 Euro umgesetzt bleiben gerade einmal etwas über vier Prozent von der Summe für den Vermittler übrig. Abzurechnen sind dann noch Telefonkosten und die Gebühr für den Drucker des Ticket-Online-Systems. „Von Personalkosten und Raummiete ganz zu schweigen.“ Mit der Akzeptanz der Bevölkerung ist Wolfgang Hommel soweit zufrieden. „Ich weiß natürlich nicht, wer uns nicht findet“, lächelt er verschmitzt. Dass es doch viele sind, zeigt sich beim überrascht gut angelaufenen Vorverkauf für die Rheinlandschau. Viele Karten sind hier bereits über den Tresen gegangen. Das Ringen um Kontingente für die Großveranstaltungen ist da schon schwieriger. Hier wünscht sich Wolfgang Hommel einen besseren Austausch mit den Veranstaltern, sie es der Brückenkopf-Park oder die Würselner Meyer-Konzerte.
![]() Auch am Tresen des Vorverkaufs anzutreffen: Wolfgang Hommel. |
Mit dem Ticket-Verkauf ist als Zusatzgeschäft die „Zeitungs-Agentur Fischer“ entstanden. Hier wird die Kundenbetreuung abgewickelt - etwa bei Problemen mit der Zustellung - aber auch Anzeigen Dafür hat Wolfgang Hommel die zwei Halbtagskräfte des Zeitungsverlags übernommen, die montags, mittwochs und donnerstags bis 17 Uhr im Haus sind. Ansonsten übernehmen zwei frisch geschulte Buchhandlungs-Mitarbeiterinnen die Annahmestelle und wenn Not am Mann ist, setzt sich der Chef auch selbst an den Computer.
Allerlei gibt es zu beachten: Die Unterschiede zwischen Anzeigen für den Super Sonntag und die lokalen Tageszeitungen etwa. „Ein Autoverkauf ist im Super Sonntag eine Privatanzeige, in der Tageszeitung eine Wirtschaftsanzeige“, klärt Wolfgang Hommel auf. Weiteres Problem: Es gibt keinen Systemanschluss an den Zeitungsverlag in Aachen mehr, weil alleine die Standleitung dorthin im Monat einen vierstelligen Betrag verschlingt. Das heißt: Die Anzeige des Kunden wird per Hand oder im Computer in einem „selbstgebauten“ Programm eingegeben und dann entweder gescannt und via Internet verschickt oder gefaxt. „So entstehen natürlich immer mehr Fehlerquellen“, räumt Hommel ein. Hinzu kommt, dass die Arbeit immer von Neuem getan werden muss, weil kein „elektronisches Gedächtnis“ vorhanden ist. Der Zugriff auf einmal gestaltete Inserate, wie er früher möglich war, ist nicht mehr gegeben. „Für die früheren Mitarbeiterinnen des Zeitungsverlages ist es in jedem Fall ein Rückschritt“, ist deren neuer Arbeitgeber überzeugt.
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