Stiftung „Hunde helfen leben“ hat Stammsitz im Schloss Kellenberg
Gangster soll Frauchens Leben erleichtern
Von Britta Sylvester [19.07.2007, 12.44 Uhr]
![]() Gräfin Hoensbroech leitet die gemeinnützige GEsellschaft „Hunde helfen leben“ mit dem Stammsitz im Schloss Kellenberg. |
Als Hundetrainer Erik Kersting das erste Mal von seinem Plan erzählte, sagte Desirée Gräfin von und zu Hoensbroech spontan ihre Unterstützung zu. „Tja, und dann ging es schneller als ich dachte,“ schmunzelt die Barmenerin. Wer mit gefangen ist, wird bekanntermaßen auch mit gehangen und so wurde quasi im Handumdrehen aus der Hundebesitzerin die Geschäftsführerin von „Hunde helfen leben“ mit dem Stammsitz im Schloss Kellenberg. Aus dem angedachten Verein wurde eine gemeinnützige Gesellschaft mit dem hehren Ziel „eines Tages soviel Stammkapital angesammelt zu haben, dass wir eine Stiftung gründen können.“ In den bisher anderthalb Jahren ihres Bestehens ist die gemeinnützige GmbH bisher auf wohlmeinende Spender angewiesen.
Vorrangiges Ziel der drei Gesellschafter Erik Kersting, Jörg Sachse-Schüler und Gräfin Hoensbroech ist es zur Zeit, die notwendigen 25.000 Euro für Gangsters Ausbildung zusammen zu bekommen. Der Hund mit dem etwas irreführenden Namen ist ein freundlicher Zeitgenosse, der nach den notwendigen zwei Lehrjahren seinem neuen Frauchen das Leben erleichtern soll. In dieser Zeit sorgt übrigens das Unternehmen Royal Canin- wie für jeden auszubildenden Hund der Gesellschaft - für das Futter des Lehrlings. Ein gern gesehenes, großes Entgegenkommen des Futtermittelherstellers.
Frau Wissing hat bereits einschlägige Erfahrungen mit einem so genannten LpF-Hund gemacht. Die mehrfach behinderte Rollstuhlfahrerin braucht im Alltag jemanden, der ihr bei scheinbar einfachen Handreichungen, zum Beispiel beim Bezahlen an der Supermarktskasse, behilflich ist. Ihre Hündin Linse, ebenfalls ein LpF-Hund (lebenspraktischer Führhund), konnte gar den Knopf am Aufzug drücken. Nach deren Tod braucht Frau Wissing dringend einen neuen vierbeinigen Helfer.
![]() Die bekannteste Form eines Service-Hundes: Der Blindenhund. |
Doch nicht nur Ausbildung und Vermittlung von Servicehunden stehen auf der Agenda der Stiftung. Wirtschaftliches Standbein der „Hunde helfen leben“-GmbH ist die Ausbildung von qualifizierten Hundetrainern. Derzeit ist Erik Kersting der einzige deutsche Trainer, der seine Hunde zum einen speziell auf die Bedürfnisse der einzelnen Kunden hin ausbildet und zum einen eine neu entwickelte Methode verwendet, die sich am Jagdinstinkt des Wolfsverwandten orientiert. Die Anschaffung eines solchen Servicehundes, der im übrigen mit entsprechender Ausbildung nicht nur blinden Menschen oder Rollstuhlfahrern sondern auch Epilepsie-Kranken oder zum Beispiel autistischen Menschen eine große Hilfe sein kann, kostet viel Geld.
Geld, das die Krankenkassen nicht in jedem Fall bezahlen. Gesellschafter Jörg Sachse-Schüler, innerhalb kurzer Zeit erblindet, hatte Glück und eine verständnisvolle Kasse, die ihm sogar ein monatliches Taschengeld für den Vierbeiner finanziert. Patienten, die bei einer weniger spendablen Kasse versichert sind, können sich ebenfalls an Desirée Gräfin von und zu Hoensbroech und ihre Partner wenden. „Wir wollen unter anderem auch Mittler zwischen den behinderten Menschen, Behörden und Kostenträgern fungieren,“ erklärt die Geschäftsführerin. Außerdem übernehmen es Hoensbroech & Co für ein wenig mehr Verständnis zu werben, denn „was nützt ein hervorragend ausgebildeter Hund, wenn man ihn nicht in ein Gebäude mitnehmen darf?“
Weiterführende Informationen über „Hunde helfen leben“ finden sich auf der Internetseite www.hunde-helfen-leben.de . Dort ist ausführlich beschrieben, für wen ein solcher Servicehund die geeignete Hilfe und Gesellschaft sein kann. Die Geschäftsführerin hilft bei Fragen auch persönlich weiter, und zwar entweder per Email: info@hunde-helfen-leben.de oder telefonisch. 02461/31513.
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