MinervaGalerie bei der Verabschiedung Joachim Krauses eröffnet

Zweifache Patin für Jülich
Von Dorothée Schenk [28.01.2005, 00.00 Uhr]

In das Projekt „MinervaGalerie“ führte Marcell Perse (l) das interessierte Publikum bei der privaten Abschiedsfeier von Joachim Krause, (r. sitzend, daneben Prof. Treusch und Bürgermeister Stommel.

In das Projekt „MinervaGalerie“ führte Marcell Perse (l) das interessierte Publikum bei der privaten Abschiedsfeier von Joachim Krause, (r. sitzend, daneben Prof. Treusch und Bürgermeister Stommel.

Vielseitig und fast janusköpfig ist Göttin Minerva mit ihrer Zuständigkeit zwischen Wissenschaft und Bildenden Künsten. Damit ist sie die perfekte Patin für die historische Festungsstadt und moderne Forschungsstadt Jülich. Seit einigen Jahren ist sie auch die Titelfigur des Stadtgeschichtlichen Museums. Dieses will 2006, zum 50. Jubiläum des Forschungszentrums, Minerva eine große Ausstellung widmen. Schon jetzt lädt das Museum zur „MinervaGalerie“ ein, die zur persönlichen Verabschiedung von Kulturdezernent Joachim Krause erstmals zu sehen war.

Spannendes gibt es in den historischen Mauern des Hexenturms zu entdecken: Die Galerie zeigt Minerva auf Reiseaufkleber, als Produktname von Olivenöl und natürlich auf Drucken, Stichen und in plastischer Form, auf Münzen und Medaillen. Dabei, so Museumsleiter Marcell Perse, sind diese Stücke nur Apetithäppchen für die Ausstellung und sollten ursprünglich gar nicht Eingang finden in die große Werkschau. Kurzweilig bleiben die Galerie dennoch und wird schon im Ansatz dem späteren Ziel gerecht, nämlich einerseits historisch das Bild der Göttin zu beleuchten, andererseits die Symbolfigur des modernen Forschungsstandortes Jülich in Werken zeitgenössischer Künstler reflektieren. Einer, der sich bereits auseinander gesetzt hat, ist Arno Schlader. Er fertigte eine „Nachempfindung“ eines historischen Vorbildes, die die Besucher nach dem steilen Aufstieg in den Hexenturm direkt empfängt.

Werbung

Das Band wird zerschnitten: Letzte Amtshandlung des scheidenden Kulturdezernenten Joachim Krause ist die Eröffnung der MinervaGalerie, die künftig immer sonntags von11 bis 17 Uhr gezeigt wird.

Das Band wird zerschnitten: Letzte Amtshandlung des scheidenden Kulturdezernenten Joachim Krause ist die Eröffnung der MinervaGalerie, die künftig immer sonntags von11 bis 17 Uhr gezeigt wird.

Launig führte Marcell Perse via Diashow in das Projekt ein. Er berichtete von Metis, der Göttin der Weisheit, die von Zeus verschlungen wurde, als sie schwanger mit Minerva ging. Weil sie dem Vater Schmerzen bereitete, öffnete Vulcan den Schädel Zeuss und so kam Minerva zur Welt. „Daran sieht man, es ist gut, aller Weisheit zu verinnerlichen, aber man muss sie auch wieder aus dem Kopf heraus lassen.“ Symbolträchtig auch das Begleittier, die Eule: „Sie kann im Dunkeln sehen und gerade dass ist im Kulturbereich heute sehr wichtig,“ weist für Marcell Perse Minerva bis in die Gegenwart.

Dass die Eröffnung „ausgerechnet“ zu seiner Verabschiedung stattfand, konnte nach eigener Aussage in aller Bescheidenheit Joachim Krause nicht verstehen. „Schließlich ist der Verwaltungsvorstand keine Götterversammlung und das Büro des Bürgermeisters nicht der Olymp und es gibt auch keinen Wein dort zu trinken“, gab der scheidende Dezernent augenzwinkernd zum Besten. Dennoch stehe sie ihm als Freundin der Künste nahe und „das macht sie mir sympathisch“. Offiziell durchschnitt der angehende Pensionär - quasi als letzte Amtshandlung - flankiert von Prof. Dr. Treusch, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich und Vorsitzender des Fördervereins Museum, Bürgermeister Heinrich Stommel und Museumsleiter Marcell Perse das Band und gab damit die Ausstellung frei.

Bis 8. Mai immer wieder sonntags von 11 bis 17 Uhr ist sie für die Öffentlichkeit zugänglich.

Mehr zum Minerva-Projekt


Dies ist mir was wert:    |   Artikel veschicken >>  |  Leserbrief zu diesem Artikel >>

NewsletterSchlagzeilen per RSS

© Copyright