Jülichs Jugend ist politisch aktiv
JuPaJü schickt Vertreter in NRW-Parlament
Von Britta Sylvester [28.10.2006, 20.48 Uhr]
Seit drei Jahren haben Jülichs Jugendliche eine eigene politische Vertretung: Das Jugendparlament Jülich, kurz JuPaJü genannt. Einige ihrer gewählten Vertreter haben die Jugendlichen nun in eine NRW-weite Vertretung entsandt, den Kinder- und Jugendrat NRW. Grund genug, nachzufragen, wer im JuPaJü mitarbeitet und warum, ob und welchen Einfluss auf die politischen Entscheidungen in Jülich dieses Gremium der Jugend hat.
![]() Diesmal tagt eine reine Mädchenrunde. Das Jugenparlament Jülich trifft sich regelmäßig zu Arbeitskreisen und Sitzungen. |
Doch zunächst einmal müssen solche Fragen, so berechtigt sie auch sein mögen, zurück stehen. Erst gilt es dringende alltägliche Dinge zu erledigen. Für diesen Dienstag Nachmittag haben die Jugendlichen – übrigens trifft man heute nur Mädchen im Rathaus – und ihre Betreuerin Anja Laux vom Amt für Kinder, Jugend und Sozialplanung sich vorgenommen, endlich die Homepage des Parlamentes auf einen aktuellen Stand zu bringen. Dazu gehören unter anderem auch die Steckbriefe der derzeitigen Parlamentsmitglieder. Insgesamt sollten es 24 sein, von jeder der sechs Schulen im Stadtgebiet vier Schüler. Derzeit ist das Parlament zum Bedauern von Anja Laux allerdings noch nicht wieder vollzählig. Es fehlen noch Mitglieder aus dem Haus Overbach und dem Gymnasium Zitadelle.
Wie wird man Mitglied im JuPaJü? Zuerst einmal ist natürlich das eigene Interesse ausschlaggebend, wie Parlamentarierin Dhana Bräuer erläutert: „Also, ich bin Mitglied geworden als es um die Schließung des Freibads ging. Da war ich bei einer öffentlichen Ausschusssitzung und später hat Herr Achenbach, unser Vertrauenslehrer von der Realschule, gefragt, ob ich nicht Lust habe im JuPaJü mitzumachen.“ Ist das nötige Interesse da, kann jeder Schüler, jede Schülerin sich von der Schülervertretung seiner bzw. ihrer Schule ins Parlament entsenden lassen. Dort kann man bis zum vollendeten 17. Lebensjahr mitarbeiten.
![]() Die Homepage des JuPaJü wird überarbeitet. |
Und wie sieht es nun mit dem politischen Mitspracherecht aus? Anja Laux erklärt den rechtlichen Hintergrund: „JuPaJü-Mitglieder haben, genau wie der Seniorenbeirat, ein Antrags- und Rederecht im Ausschuss.“ Konkret bedeutet das: Jugendliche, die sich für ein Thema engagieren möchten, können einen Antrag formulieren, diesen dann beim zuständigen Ausschuss oder beim Stadtrat einreichen und müssen in der entsprechenden Sitzung auch dazu gehört werden. So soll sichergestellt werden, dass die politisch aktiven Jugendlichen auch wirklich ihre Interessen vertreten können. In Thema, das die jungen Parlamentarier im Moment brennend interessiert, ist die geplante Schließung und Verlegung des Jugendheims an der Münstereifeler Straße.
Nicht nur in der Lokalpolitik sind die Jugendparlamentarier von Jülich aktiv: Per Wahl entschieden sie im Juni, dass Lieven Ullwer und Tobias Weinberg sie im Kinder- und Jugendrat (KiJuRat) NRW vertreten. Das Gremium dient dem Austausch und der Vernetzung zwischen den Kinder- und Jugendparlamenten in NRW. Unter www.kijurat-nrw.de können sich Jugendliche registrieren und in einem Forum mit anderen über Politik diskutieren. 29 Städte sind im KiJuRat NRW vertreten.
Mit leichtem Bedauern stellen die Parlamentsmitglieder allerdings fest, dass das Interesse unbeteiligter Jugendlicher nicht besonders groß ist. Lara Grün wünscht sich zum Beispiel, „dass die Leute öfter mal in Sitzungen kommen oder uns auch mal ansprechen, wenn irgendetwas ist. Schließlich kennen mittlerweile fast alle das JuPaJü.“ Aber die gewählten Jugendvertreter sind sich sicher, dass ihr Engagement auch so etwas bringt. „Sonst wäre ich nicht von Anfang an dabei“, ist Laura Carciotto überzeugt.
Zur nächsten, 13. Öffentlichen Sitzung tritt das Jugendparlament am Dienstag 5. Dezember, um 16 Uhr im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathaus in Jülich zusammen.
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