Zur Ernte auf den Jülicher Feldern bei Christoph und Thomas Schetter

Zwei sind eins mit der Natur
Von Achim Heidemann [17.08.2006, 06.26 Uhr]

Traktorfahren ist für Jungs das Größte. Sicherlich hatten viele damals einen kleinen Trecker und weitere Landmaschinen. Für manche Spaß, für manche eben nur Alltag. So auch für das Brüderpaar Thomas und Christoph Schetter aus Jülich.

Das Brüderpaar Thomas und Christoph Schetter beim Ernteeinsatz auf den Feldern um Jülich.

Das Brüderpaar Thomas und Christoph Schetter beim Ernteeinsatz auf den Feldern um Jülich.

Sie haben beide insgesamt mehr als 200 Quadratmeter Feld zu bestellen. Gerade in dieser Jahreszeit muss geerntet werden. Heute steht Weizen auf dem Programm und Thomas fährt den Mähdrescher. Christoph steht am Feldrand und koordiniert die Fahrer, die den Weizen mit ihren Traktoren wegfahren. Sie sind länger beschäftigt, denn der Drescher schafft maximal zwei Hektar in der Stunde. Täglich fuhren die beiden in den letzten Wochen aufs Feld um die Konsistenz der Ernte zu prüfen.

Gerade als alles reif war kam die Hitze und direkt im Anschluss die lange Regenperiode. „Eine schlechte Ernte ist es nicht, es wird dieses Jahr eine durchschnittlich.“, so Christoph Schetter. Weizen der nass ist verkauft sich nicht so gut, deshalb prüfen sie mit einem Gerät den Feuchtigkeitsgehalt. Dann folgt stündlich der Blick auf den Himmel und das Barometer. Unter 15 % Regenwahrscheinlichkeit muss es sein, damit das Abernten sich lohnt, denn Regen ist Ernteverhinderung. Gerade im heißen Sommer ist der Mähdrescher ein warmer und staubiger Arbeitsplatz, denkt man. „Oben im Fahrerhaus ist alles kühl dank Klimaanlage und absolut staubfrei“, meint Thomas. „Und draußen dafür umso wärmer und staubiger. Da stressen die Anbauarbeiten am Mäher um ein vielfaches mehr, als das Fahren im Feld.“, pflichtet Christoph seinem Bruder bei.

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Thomas Schetter versteht etwas von Schrot und Korn.

Thomas Schetter versteht etwas von Schrot und Korn.

„Einen Mähdrescher teilt man sich mit ein paar Betrieben. Das ist wirtschaftlicher für den Hof“, meint Christoph Schetter. Heutzutage gibt es immer weniger Betriebe. Einen Nachfolger zu finden ist schwer, der einen Hof vielleicht mal übernimmt. Da ist man froh, dass man wie Christoph vier Kinder hat. Doch einig sind sich beide im Punkt, dass es immer noch Spaß macht und sie beide gerne im Acker stehen. „Die Büroarbeit ist nervig. Ständig heißt es die aus Brüssel gibt es weniger Bürokratie von der EU, doch jährlich habe ich zwei Ordner mehr.“, meint Thomas. Er schaut noch mal zum Himmel und stellt fest das Wolken ausziehen. Nun muss alles schnell gehen, denn es müssen noch ein paar Felder nähe Ameln abgemäht werden.


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