Ausstellung: „Kinder und Jugendliche entdecken Kunst“
Nachwuchs mit viel Potential
Von Dorothée Schenk [18.01.2005, 12.20 Uhr]
![]() Mit Ernesto Marquez (im Hintergrund mit Mütze) erarbeiteten Hortkinder Skulpturen. |
Als Zentrum der „familienfreundlichen Stadt Jülich“ zeigte sich das Neue Rathaus bei der Eröffnung „Kinder erleben und entdecken die Welt der Kunst“. Schier aus allen Nähten platzte die Empore - aber auch der rathauseigene Kleinspielplatz fand regen Zuspruch. . . Sechs städtische Einrichtungen aus Jülich und den Stadtteilen zeigten, wie viel Potenzial im Nachwuchs steckt. Kleine und übergroße Formate hatten zum Ausprobieren eingeladen. Ob Acrylfarbe, Strukturpaste oder Kleister als Träger der kindlichen Phantasie - hier entlud sich sichtbar das kindliche Abstraktionsvermögen.
Gegenständliches zum Anfassen entstand in einem Workshop mit dem Wahl-Jülicher Ernesto Marques, der auf Drahtuntergestelle mit Jung-Künstlern ab zwölf Jahre Gipsfiguren „baute“. Ebenfalls plastisch wuchsen Tiere aus Ton, die sich in der Ausstellung auf liebevoll gestalteten Moosbetten tummeln. Inspiriert durch einen Besuch im Glasmalerei-Museum in Linnich entstanden transparente Bilder mit farbigen Scherben. Auf farbige Scherben als Objektkunst unter dem Motto „aus alt macht neu“ treffen die Besucher im Rathaus bei den Kachelmosaiken. Ein alter Stuhl wurde so zum unbequemen Sitzmöbel aber dekorativen Ausstellungsstück.
![]() Rundherum Kunst: Die Ausstellung im Foyer des Neuen Rathauses gibt tiefe Einblicke in das künstlerische Talent von Jülichs Jüngsten. |
Mehrere Monate lang beschäftigten sich die „Sternschnuppen“ aus der Bertastraße, die „Grünschnäbel“ aus Bourheim, die Kinder aus der „Rappelkiste“ in Lich-Steinstraß, jene „Unterm Regenbogen“ in Koslar und im Jülicher „Sonnenschein“ sowie die „Purzelbäumler“ aus Broich mit dem Thema Kunst.
Hedi Oetjen von der integrativen Tagesstätte in Broich formulierte stellvertretend für die Kindergärtnerinnen zur Einführung: „Kreative Kinder sind eine Herausforderung für Erzieher: Sie sind spontan und offen, sind neugierig und aktiv, sensibel, intensiv. Die Erzieher wollen die Phantasie der Kinder fördern, ihre Kreativität erhalten, ihre Fähigkeit, sich etwas Neues auszudenken stärken.“ Diese Ausstellung ist Beweis für das geglückte pädagogische Konzept.
Verblüffend ist nicht dass, sondern was die Kinder auf die Leinwand und Glasträger gebracht und als Objekte und Plastiken geschaffen haben. Die Vielfalt in Material und Aussage gibt den Augen viel Nahrung. Die schmausten denn auch in allen Altersklassen und ließen das Foyer zum menschlichen Bienenkorb werden, den auch die sprechgewohnte Stimme des Bürgermeisters kaum durchdringen konnte.
„Gute Bildung und Ausbildung ist für uns alle eine wichtige Aufgabe. Kinder gestalten unsere Zukunft und darauf sind wir als Alte angewiesen“, „weitsichtete“ Heinrich Stommel, bevor er sichtlich amüsiert das Rathaus für „die jüngsten Künstler, die wir je hier hatten“ freigab.
Bis 28. Januar kann hier die kindliche Kreativität bestaunt werden.
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