Interview mit Kabarettist Kalle Pohl
Ayurvedische Weisheit vom BETTMäN aus Merzenich
Von Arne Schenk [31.03.2006, 13.51 Uhr]
Er erzählt und tanzt, liest und lacht und macht Sachen im Bett, von denen andere nur träumen. Kalle Pohl gastiert mit seinem Programm "Schlafgestell und Lotterlager - das Bett im Wandel der abendländischen Geschichte" sowie "Bettkante und Gürtellinie aus der Sicht des kleinen Mannes" oder kurz "Bettmän“ am Samstag, 1. April im Jülicher Kulturbahnhof. Im Interview lässt er sich in die kabarettistischen Karten gucken – nicht aber in sein Privatleben. AKTUELL: VORSTELLUNG FÄLLT WEGEN KRANKHEIT AUS
![]() Kalle Pohl ist der Bätman. |
Bei 7 Tagen 7 Köpfe kokettieren Sie mit Ihrer Größe, zumeist im Schlagabtausch mit Mike Krügers Riechkolben. Wie schaffen Sie es, daraus zu wahrer Größe zu gelangen?
Kalle Pohl: Wer war noch Mal Mike Krüger? Ich will damit sagen: man wächst an dem was man hinter sich lässt.
Ein anderes immer wiederkehrendes Thema ist der Frauenschwarm Kalle Pohl. Wie schätzen Sie Ihre Wirkung (als Kabarettist) auf Frauen ein?
Kalle Pohl: Da schätze ich nicht, da berufe ich mich auf Fakten. In Jülich wurden alle Frauen zwischen 25 und 55 gefragt: „Würden Sie gerne eine Nacht mit Kalle Pohl verbringen?“ Es haben ganze 68% Prozent geantwortet: „Ja, warum nicht noch Mal.“
Inwieweit stimmt dabei die reale Person Kalle Pohl mit dem Bühnengebilde überein?
Kalle Pohl: „Man soll nicht immer glauben was man sieht und man sieht nicht immer, woran man glaubt.“ Ayurvedische Weisheit aus Merzenich bei Düren.
Wieviel Hein Spack steckt in Ihnen? Inwiefern steht bei ihm die Wirklichkeit Pate?
Kalle Pohl: Hein Spack steckt in uns allen. Die Frage bleibt nur, wie viel man davon raus lässt, auf der Autobahn, im Fußballstadion oder im Museum(!)
Das aktuelle Programm heißt „Bettmän“. Welche Schlafzimmereinblicke gewähren Sie?
Kalle Pohl: Das Bett ist nicht nur Wiege, Lager oder Gestell. Das Bett hat denkwürdigen Einfluss auf die Geschicke der Menschheit. Was wäre, wenn Columbus im Bett geblieben wäre oder Einstein oder Angela Merkel? Es geht um Lesen im Bett, essen im Bett, die Märchen erzählende Oma, die jammernde Tante Mimi und nicht zuletzt um die in Jülich stattfindende Uraufführung meiner Porno Oper (mit Niveau!).
![]() Findet sich schier unwiderstehlich: Kabarettist Kalle Pohl aus Merzenich. |
Wie weit öffnen Sie dabei die Tür zum privaten Intimleben des Kalle Pohl?
Kalle Pohl: Das veröffentliche ich nur in meiner Vorstellung!
Welche Aha-Erlebnisse schenken Sie dabei den Frauen? Und welche den Männern?
Kalle Pohl: Es gibt wertvolle Tipps für den Frauentyp. Wenn die Männer sie beherzigen, haben die Frauen auch sehr viel davon.
Wie schaffen Sie es, dass beide Gruppen, die gemeinsam Ihr Programm besuchen, auch gemeinsam über Ihre Sketche (oder bevorzugen Sie einen anderen Terminus?) lachen können?
Kalle Pohl: Es sollen ja noch Frauen und Männer zusammen leben. Da hab ich mir gedacht: warum sollen sie nicht auch mal zusammen lachen?
Zwischen Jülichern und Dürenern herrscht ein oft fruchtbarer, zuweilen aber auch derber Konkurrenzkampf. Mit welchem Gefühl reisen Sie als gebürtiger Dürener in die Herzogstadt?
Kalle Pohl: Diese Konkurrenzkämpfe gehen an der Realität vorbei, ähnlich der immer wieder beschworenen Kontroverse zwischen Köln und Düsseldorf. Wir dürfen dabei eines nie vergessen: der wahre Feind sitzt in Berlin!
Erklären Sie in wenigen Sätzen, warum gerade die Jülicher den „Bettmän“ sehen müssen.
Kalle Pohl: Sie „müssen“ das nicht, aber sie sollten es, wenn sie einen lustigen Abend mit Witz und Humor, mit Esprit und Scharfsinn, mit Spaß und Freude und noch nie da gewesenen Attraktionen im, am und ums Bett herum erleben möchten ohne übertreiben zu wollen.
Karten für „Bätman“ gibt es im Vorverkauf zu 15 Euro bei der Buchhandlung Fischer, Kölnstraße 9, in Jülich oder beim Kulturbahnhof, Bahnhofstraße 13, in Jülich, tel. 02461+346643. An der Abendkasse kostet das Ticket 20 Euro.
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