Neuer Lotsendienst entsteht

"Hand in Hand" für Jülicher
Von Arne Schenk [28.01.2015, 16.12 Uhr]

Sie stehen für das Projekt „Hand in Hand“ (v.l.) Sylvia Karger-Kämmerling, Pastor Josef Wolff, Dieter Bürger, Ines Zeller,York Sommereisen, Doris Vogel und Ralph Cober.

Sie stehen für das Projekt „Hand in Hand“ (v.l.) Sylvia Karger-Kämmerling, Pastor Josef Wolff, Dieter Bürger, Ines Zeller,York Sommereisen, Doris Vogel und Ralph Cober.

Zuverlässig, kommunikativ und teamfähig sollten sie sein und viel Einfühlungsvermögen und natürlich auch Zeit mitbringen – Ehrenamtler, die ein Interesse haben, um Mitmenschen in schwierigen Lebenssituationen zu begleiten. „Hand-in-Hand in Jülich“ heißt die Initiative. Mit dieser wollen der Caritasverband für die Region Düren-Jülich und die Pfarre Heilig Geist Jülich eine Lücke bei den Hilfsangeboten schließen.

Oftmals sei Menschen in besonderen Notlagen nicht klar, zu welchen Stellen sie gehen können, wenn sie Hilfe brauchen, wo diese Stellen zu finden sind und welche Voraussetzungen sie mitbringen müssen, erklärt Gemeindereferent Ralf Cober. Auch der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), der seit vielen Jahren soziale Beratungen abhält, hat diese Erfahrung gemacht, erzählt Ines Zeller. Immer wieder habe sie erlebt, dass Menschen gezielt nachgefragt hätten, ob jemand sie beispielsweise zur Schuldnerberatung begleiten könne.

Manche seien auch schon damit überfordert, die richtigen Unterlagen mitzubringen oder hätten ihre Kontoauszüge nicht geordnet, ergänzt Doris Vogel, Leiterin des Jülicher Sozialamtes. Dabei existiere in Jülich ein gutes Netzwerk Existenz unterstützender Angebote von ehrenamtlichen Organisationen wie der Tafel, den Kleinen Händen, fairKauf oder dem Christlichen Sozialwerk. Diese pflegen einen regelmäßigen Kontakt zu den hauptamtlich geführten Beratungsstellen wie der Schuldnerberatung des Diakonischen Werkes des Kirchenkreises Jülich, In Via, SkF, dem Sozialamt der Stadt Jülich oder Frauen helfen Frauen.

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Aus dem Workshop „Verdeckte Armut in Jülich – sensibles Handeln“ und einer anschließenden Ideenwerkstatt im Jahr 2013 entwickelte sich das Projekt „Hand-in-Hand in Jülich“. Gemeinsam erarbeitete die Steuerungsgruppe – Ralf Cober, Sylvia Karger-Kämmerling (Gemeindesozialarbeit des Caritasverbandes), Karl Lohmer (Freiwilligenzentrum Jülich) und die Ehrenamtliche Gerhild Lottner – die Rahmenbedingungen für das Projekt.

Dabei soll „Hand-in-Hand“ keine eigene Beratung im fachlichen Sinne darstellen, sondern eine Ergänzung zu den bestehenden hauptamtlichen Beratungen, bekräftigt Sylvia Karger-Kämmerling. Es gehe darum, die einzelnen Angebote zu vernetzen und die Hilfesuchenden von dem einen zum anderen Angebot zu bringen, betont Ralf Cober. Die Ehrenamtlichen fungieren dann sozusagen als „Wegweiser“. Dabei können sie unter anderem selbst bestimmen, wie viel Zeit sie gerne einbringen möchten.

Ausführlich werden Idee und Konzept auf einem 1. Infoabend am Donnerstag, 5. Februar, 19.30 Uhr, im Café Gemeinsam Interessenten vorgestellt. „Wir brauchen Ehrenamtler, die wir ausbilden können“, meint Cober. Die Schulung umfasst einen Überblick über die verschiedenen Hilfsangebote, Grundlagen der Kommunikation und das Verhalten im Umgang miteinander, und zwar nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe.

Infos erteilen Sylvia Karger-Kämmerling, Telefon 02461/6226300, Email skarger-kaemmerling@cv-dueren.de und Ralf Cober, Telefon 02461/9360016, Email r.cober@heilig-geist-juelich.de.


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