Kunstgruppe des HPZ stellt im Brückenkopf-Park aus
Ein Akt der Persönlichkeitsbildung
Von Dorothée Schenk [13.12.2004, 16.34 Uhr]
![]() Malende und Gemaltes: Die „neun Selbstbildner“ mit ihren Mentoren Dietmar Mauermann (l) und Roswitha Müller (r) |
Wie passt das Bild, das sich andere von einem Menschen machen zum Bild, das der Mensch von sich selbst hat? Für die Antwort ist man auf sich selbst zurückgeworfen. Roswitha Müller, Diplom-Kulturmanagerin und bildende Künstlerin, hat eine Gruppe von „neun Selbstbildner“ des Heilpädagogischen Zentrums bei der malerischen (Er-)Findung ihrer Selbst begleitet. Die Ergebnisse sind in der Ausstellung „Selbstbilder – Bilder vom Selbst“ bis 3. Januar im Glashaus des Brückenkopf-Parks zu sehen.
Die Begegnung ist spannend. Von den abgezeichneten Körperumrissen und reduzierten Fotokopien sind Roland Heisel, Heribert Abels, Herbert Gottschalk, Michael Schwaigel, Matthias Bahr, Anita Romankewitz, Michael Schumacher, Peter Rosinski, Ursula Bresgen ausgegangen. „Wir haben einen Umriss oder Schattenriss ihrer Körper genommen und haben ihnen dann diesen wieder zurück gegeben“, erklärt Dietmar Mauermann, Leiter des HPZ, die Vorgehensweise. Sie galt es mit Inhalten zu versehen – ein Akt der Persönlichkeitsbildung, wie Mauermann es nennt.
![]() Stolz und begeistert von ihren „Selbstbildern" sind Roland Heisel, Heribert Abels, Herbert Gottschalk, Michael Schwaigel, Matthias Bahr, Peter Rosinski, Michael Schumacher, Ursula Bresgen und Anita Romankewitz (fehlen auf dem Bild) |
Naturalistisches in der Farbgebung begegnet dem Betrachter ebenso, wie Expressionistisches. Anita Romankewitz hat Mund und Augen schwarz gemalt, Herbert Gottschalk gab sich einen blutroten Mund und große blaue Augen. Ganz in gestrichelte Längs- und Quer-Linien reiht sich Heribert Abels’ Ich in die Umgebung seines Zuhauses ein. Als „Einäugiger“ sieht sich Michael Schwaigel. Die Lebensläufe der Malenden sind so unterschiedlich wie die Gestaltung. Das Sehen und Deuten ist aber eine Sache für sich. „Auch wir können vieles nicht nachvollziehen oder verstehen“, geben Roswitha Müller und Dietmar Mauermann zu. Wichtig war Roswitha Müller, die kreativen Potentiale der Männer und Frauen zu wecken und ihnen die Möglichkeiten zu geben, sich in Farben und Formen auszudrücken.
Unterstützt wurde die Ausstellungseröffnung durch eine Kunstaktion von John Christie. Die geplante Aufführung der Theatergruppe Nirwana musste wegen Krankheit entfallen.
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