Interview mit Prof. Michael Stellberg, neuer Prorektor der FH in Jülich
Qualität nicht nur halten, sondern verbessern
Von Arne Schenk [02.09.2005, 14.31 Uhr]
Der Jülicher Prof. Dr.-Ing. Michael Stellberg vom Fachbereich Angewandte Naturwissenschaften und Technik ist seit 1. August neuer Prorektor für den Bereich Lehre und Studium und somit Nachfolger des neuen Rektors Prof. Schulte-Zurhausen, der zuvor diesen Bereich inne hatte. Gemeinsam mit zwei weiteren Prorektoren sowie mit dem Rektor und dem Kanzler bildet er das Rektorat der Fachhochschule Aachen für die kommenden vier Jahre.
![]() Prof. Dr.-Ing. Michael Stellberg, neuer Dekan der FH Aachen, Abteilung Jülich. |
Was umfasst Ihr neues Arbeitsgebiet?
Prof. Stellberg: Ich bin im Rektorat der Fachhochschule Aachen zuständig für alle Fragen, die sich mit Studium und Lehre befassen. Zum Beispiel bin ich gemeinsam mit einer Senatskommission zuständig für die Genehmigung von Prüfungs- und Studienordnungen. Gegenwärtig steht die Neuformulierung der Rahmenprüfungsordnung für die Bachelor- und Masterstudiengänge auf dem Programm. Darüber hinaus ist die Hochschule nach außen zu vertreten. Auch in diesem Bereich werde ich entsprechende Aufgaben übernehmen.
Wo sehen Sie Ihre Hauptaufgaben?
Prof. Stellberg: Was uns in nächster Zeit hauptsächlich beschäftigen wird, ist die Umstellung der Abschlüsse auf Bachelor und Master sowie die weitere Umsetzung des Bologna-Prozesses. Damit hängen viele Maßnahmen zusammen, die wir umsetzen müssen, neue Sichtweisen, an die sich die Hochschulen zu gewöhnen haben. Das gilt für alle Hochschulen, nicht nur für die FH. Es ist ein laufender Prozess, wo viele Dinge anders definiert werden müssen. Wir sind da schon auf einem sehr guten Weg, aber noch nicht durch.
Was möchten Sie in Ihrer vierjährigen Amtszeit erreichen? Was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Prof. Stellberg: Ein wichtiges Ziel ist, dass wir die Umstellung auf die neuen Abschlüsse so hinbekommen, dass wir unseren hohen Qualitätsstandard halten oder sogar noch verbessern können. Das ist ein hohes Ziel, ich bin mir jedoch sicher, dass ich mich auf unsere ausgezeichneten Fachbereiche und die konstruktive Mitarbeit unserer Studierenden verlassen kann.
Welche Veränderungen ergeben sich bei der Umstellung auf Bachelor und Master für deutsche Studenten, also im Gegensatz zum deutschen Diplom?
Prof. Stellberg: Der Bachelor ist kürzer als das bisherige FH-Diplom. Dieses umfasst acht Semester, der Bachelor hingegen sechs bis sieben Semester. Das bedeutet, dass wir die Inhalte des Studiums anpassen müssen, ohne sie qualitativ zu kürzen. Die in der Regel viersemestrigen Masterstudiengänge bauen in einer zweiten unabhängigen Studienphase auf die Bachelorabschlüsse auf. Hier findet eine thematisch enger gefasste, fachliche und wissenschaftliche Erweiterung der Ausbildung statt. An unserer FH liegen bereits eine Reihe akkreditierter Angebote vor, weitere werden folgen.
![]() Einen Schreibtisch voller Arbeit hat Prof. Stellberg vor sich. |
Welcher Stellenwert soll diesen Abschlüssen national und international zukommen?
Prof. Stellberg: Eine wesentliche Aufgabe besteht sicherlich darin, dass die neuen Abschlüsse mindestens dieselbe Akzeptanz bei allen Arbeitgebern national wie international erlangen wie unsere bisherigen. Unser aller Ziel ist, dass wir unsere Absolventen unter den veränderten Randbedingungen optimal auf ihre Positionen in Industrie und Forschung vorbereiten.
Wie viel Zeit bleibt Ihnen künftig für die Arbeit mit Studenten und eigenen Projekten?
Prof. Stellberg: Etwa 75 Prozent meiner Arbeitszeit sind für die Beschäftigung mit Rektoratsthemen vorgesehen. Ich habe bereits in Vorgesprächen gesagt, dass ich in der verbleibenden Zeit weiterhin die Arbeit im Hörsaal, an Projekten und Diplomarbeiten mit den Studenten fortführen will. Denn meine Mitgliedschaft im Rektorat ist zunächst auf einen bestimmten Zeitraum, eben vier Jahre, angelegt. Ich bin ja an die Hochschule gekommen, um in Lehre und Forschung tätig zu sein. Das ist eine Tätigkeit, die ich nicht aus dem Auge verlieren möchte.
Inwieweit sind Sie in die Neubaupläne der FH in Jülich involviert? Wie sieht der aktuelle Stand aus?
Prof. Stellberg: Ich bin über das Rektorat involviert und auch in einigen Planungsgruppen. Die Planungen sind im Gange. Was seitens der Fachhochschule zu leisten war, ist getan. Was jetzt an Entscheidungen ansteht, können wir nicht mehr ohne weiteres beeinflussen. Unsere Hausaufgaben haben wir alle gemacht. Das ist soweit positiv angekommen. Was ansteht, sind die entsprechenden politischen und haushaltsrechtlichen Entscheidungen.
Dies ist mir was wert: | Artikel veschicken >> | Leserbrief zu diesem Artikel >>
Newsletter
Schlagzeilen per RSS
© Copyright