Kunstpreis Düren

Künstlerisches Lebenswerk Herb Schiffers gewürdigt
Von Redaktion [20.08.2012, 16.14 Uhr]

Herb Schiffer, Maler und Glasmaler aus Jülich mit Wahlheimat in Düren, ist für sein Lebenswerk mit dem Kunstpreis des Kreises Düren 2011 ausgezeichnet worden. Landrat Wolfgang Spelthahn überreichte ihm den mit 5000 Euro dotierten Preis vor über 200 Gästen auf der Burg Hengebach in Heimbach. Gleichzeitig wurde eine Ausstellung mit über 40 Bildern aus fünf Jahrzehnten im Haus am Burghof eröffnet, die bis zum 26. August zu sehen ist.

Landrat Wolfgang Spelthahn (2.v.l.) überreicht Herb Schiffer die gläserne Löwen-Skulptur, Uwe Zimmermann (l., Sparkasse Düren) hält den symbolischen Scheck über 5000 Euro bereit.

Landrat Wolfgang Spelthahn (2.v.l.) überreicht Herb Schiffer die gläserne Löwen-Skulptur, Uwe Zimmermann (l., Sparkasse Düren) hält den symbolischen Scheck über 5000 Euro bereit.

Darüber hinaus dokumentiert ein umfangreicher Katalog, dessen Druck mit weiteren 5000 Euro aus Mitteln des Sponsors Sparkasse Düren gefördert wurde, das künstlerische Lebenswerk Herb Schiffers.

Er ist der fünfte Preisträger seit 2003 und nach Dr. h.c. Herbert Falken (2007) der zweite Künstler, dem die Jury den Preis für seine Lebensleistung zuerkannt hat. "Sie brennen für die Kunst, das zeigt Ihre Vita ganz deutlich. Sie sind ein Vorbild für den künstlerischen Nachwuchs", unterstrich Landrat Wolfgang Spelthahn in seiner Begrüßung denn auch den zwar unkonventionellen, aber dennoch gradlinigen Weg des Geehrten.

Schon als junger Mann hat Schiffer, 1936 in Jülich geboren, sein Leben ganz und gar der Kunst gewidmet. Nach Studien an den Kölner Werkschulen und in Frankreich kehrte er in seine Heimat zurück und schuf sich seit Beginn der 1960er Jahre einen Namen als Glasmaler. Er führte neben privaten auch viele kirchliche Aufträge aus, im Kreis Düren und weit darüber hinaus. "Das war nicht nur ernsthafte und ehrliche Auftragserfüllung, es war eine künstlerische Leidenschaft, die spürbar bleibt", betonte Prof. Dr. Frank Günter Zehnder, Direktor der Internationalen Kunstakademie Heimbach, in seiner Laudatio auf den Mann, der an der Akademie als Dozent der ersten Stunde unterrichtet.

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Der Künstler und seine Ehefrau Anne

Der Künstler und seine Ehefrau Anne

Zweiter Schwerpunkt Schiffers ist die Malerei. Dank der außerordentlichen Begabung im Umgang mit der Farbe und der perfekten Beherrschung der Ölmaltechnik sowie seiner Offenheit für fremde Kultur- und Kunstlandschaften habe Schiffer seine unverwechselbare Bildsprache entwickelt, so der Kunsthistoriker Zehnder. Schiffers Bilder seien von mediterraner Kultur und alten Mythen geprägt, zeigten Fantasiewelten und Fabelwesen, die Wirklichkeit und Erfindung, Prosa und Poesie geschickt verbinden. "Nichts ist rein vordergründig; jedes Gemälde ist auch eine Herausforderung der Betrachter", so Prof. Zehnder, "denn oft liegt etwas Apokalyptisches und Gefahrvolles in den scheinbaren Idyllen".

Herb Schiffer ist seit einem halben Jahrhundert freischaffender Künstler, unterrichtete aber auch 27 Jahre lang am Berufskolleg für Gestaltung und Technik in Aachen sowie an der FH Aachen. Seit den 1960er Jahren lebte er lange Zeit immer wieder für einige Monate in der Toskana, seinem Zweitwohnsitz, wie Käthe Rolfink, Vorsitzende des Kreiskulturausschusses, in ihrem Grußwort zu berichten wusste. Obwohl seine Werke auch in Brasilien, den USA und der Schweiz begeistert aufgenommen wurden, ist er seiner Heimat stets verbunden geblieben. Diese würdigte sein herausragendes Lebenswerk nun mit dem Kunstpreis, den zuvor Volker Saul (2003), Julia Seidensticker (2005), Herbert Falken (2007) und Thomas Kellner (2009) erhalten hatten. "Wir halten an der Förderung von Kunst und Kultur auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten fest", unterstrich Landrat Wolfgang Spelthahn bei der Preisübergabe und wünschte Herb Schiffer noch viele Jahre fruchtbaren Schaffens.

Wie sehr die Menschen in der Region Herb Schiffers Kunst schätzen, zeigte sich nach der offiziellen Feierstunde, als sich ihm viele Hände und Kataloge mit der Bitte um eine Widmung entgegenstreckten.

Die Ausstellung im Haus zum Burghof an der Hengebachstraße 48 in Heimbach ist bis zum 26. August wie folgt geöffnet: Montag bis Freitag 10 - 17 Uhr, Samstag 11 – 17 Uhr, Sonntag 14 - 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.


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