Forschen für fast 1 Millionen Euro

System in der Datenflut
Von Arne Schenk [08.07.2012, 13.34 Uhr]

Wie lassen sich gewaltige Fluten von Produktdaten aus unterschiedlichen Quellen und verschiedenen Formaten wie doc-, excel- oder pdf-Dateien sowie html-Sites möglichst Nutzer-freundlich zusammenfassen und strukturieren? Daran arbeiten die Professoren Bodo Kraft und Volker Sander vom Fachbereich 9 am Campus Jülich der Fachhochschule Aachen gemeinsam mit den beiden regionalen Unternehmen antibodies-online GmbH und ene’t Gmbh im Rahmen des integrierten dualen Bachelorstudiengangs „Scientific Programming“.

Zur Erforschung dieser laut Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, „exzellenten Idee“ einer neuen Plattform-Technologie namens „ETL Quadrat“ überreichte dieser Forschungsmittel mit einem Gesamtvolumen von über 645.000 Euro. Zusammen mit den von den beteiligten Unternehmen aufzubringenden Geldern ergibt sich ein Forschungsprojekt im Umfang von fast einer Million Euro.

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Die „semantische Extraktion formaler Information aus natürlicher Sprache“ sei eine informatische Herausforderung, betonte Prof. Kraft. Mit dem Anspruch, einen allgemeingültigen und übertragbaren Ansatz zu finden, gehen die Forscher ans Werk. So lassen sich im Bereich Energiewirtschaft Informationen über die Tarife und Leistungen von Stadtwerken genauso miteinander vergleichen wie beim Verkauf von 600.000 Nachweisreagenzen, darunter Antikörper und Proteine im Bereich „Life Science“. „Wir versuchen, Ebay für Forschungsprodukte zu werden“, verdeutlichte Dr. Andreas Kessell, Geschäftsführer der antibodies-online GmbH.

Die Hochschule brauche Forschungskooperationen in einem anwendungsorientierten Kontext, die zeitnah zu einem wirtschaftlichen Ergebnis führen, unterstrich Prof. Sander. Daraus ergebe sich für die Nachwuchswissenschaftler, zum Beispiel aus dem dualen Studiengang Scientific Programming die Möglichkeit, an der neusten Technologiefront mitzuwirken. Staatssekretär Rachel bekräftigte die Wichtigkeit von innovativen Entwicklungen. Im IT-Sektor würde über die Hälfte der Umsätze und Gewinne mit Produkten erzielt, die nicht älter als vier Jahre seien.


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