3. BobbyCar-Challenge
Abgefahrener Fahrspaß
Von Dorothée Schenk [01.07.2012, 21.10 Uhr]
„Das ist echt abgefahren“ – das galt beim 3. BobbyCar-Rennen des Rurdorfer Special erneut inhaltlich, wie praktisch. Die Idee, an der 300-Meter-langen abschüssigen Strecke von Kind bis Senior alles auf die Bahn zu bringen, um sich mit einem wadenhohen Kindergefährt mit bis zu 80 Stundenkilometern in einer 30erZone ins Ziel zu bringen, ist wirklich verrückt im besten Sinne.
![]() Wenn die Rampe fällt nimmt das BobbyCar-Rennen Fahrt auf |
Schließlich haben nicht nur über 50 Starter im kleinen Vorort von Linnich den entsprechenden Kick und Adrenalinschub, auch die Zuschauer. Rheinisch gesehen ist diese Veranstaltung Tradition, wenn nicht gar Kult und weit über die Region hinaus ein Hingucker.
Wenn die Fahrer sich in die 180-Grad-Kurven „werfen“ und dann pfeilgleich flach auf dem Bobbycar liegend die Gerade herunterrasen, wehen die Fahnen des Lizenzgebers und Sponsors BIG in den Händen der Zaungäste. Selbst wenn es in Rurdorf keine Wettkampf-Punkte zu holen gibt, ist das Starterfeld prominent besetzt: Erneut waren auch der Deutsche Meister Bernd Thoma und Profi Jean Claude Espen aus Luxemburg dabei.
Natürlich starten sie nicht mit den handelsüblichen Rutschfahrzeugen aus dem Spielzeugladen. Bei ihnen sind eine verlängerte Lenkstange, Alufelgen und Bremsscheiben Grundausstattung. Mit kompletten Ersatzteillager im Kastenwagen reisen diese Profis an. „Es ist einfach ein Riesenspaß, nette Leute, eine tolle Veranstaltung“, lacht Bernd Thoma, der es mit Humor nahm, als er schon in der ersten Runde gegen Lokalmatadorin Mirjam Tillmanns in der Wettkampf-Klasse „Original“ ausschied. Denn in Rurdorf gilt da KO-Verfahren, nur der Sieger kommt weiter. Auch beim Start in der Profi-Klasse hatte der Wettkampf-Erfahrene Thoma Pech: Beim Bremsen im Zieleinlauf war er an das Vorderrad gekommen und der Reifen verlor zischend die Luft. Da half auch das schwarze BiG-Maskottchen an der Lenkstange nichts.
![]() Spannung vor dem Start |
Schon optisch war klar, wer sich auch unter den „Kids“ und Junioren als „alter Hase“ fühlte: die 6-Jährige Kathalina Ellendt fährt mit Inliner-Knie und Ellenbogenschutz sowie Fahrradhelm aber mit reichlich „Speed“. Angst kennt sie nicht, aber sie hat mit fünf Jahren schon mal getestet „ob sie sich auch traut“. In Lederkombi und professionellen Helm mit Visier wie die Großen dagegen startet der 13-Jährige Justin Dattenberg, der im kleinen Finale bei den Junioren auf Platz 1 fuhr.
Da wird schon mal für den Sieg mit harten Bandagen und Tricks gekämpft – ohne das es wirklich gefährlich würde. Schließlich ist das Rurdorf-Special-Team um Wilfried Theisen und Dr. Steffen Peters schon bei Tagesanbruch auf der Strecke gewesen, um die rund 200 Strohballen und 600 Reifen an der Piste zu platzieren. Rückversicherung sind stets die Sanitäter, die bei den Rennen verpflichtend an der Strecke anwesend sind. So kam es auch zu einer kleinen Verzögerung, weil der Rettungswagen kurzfristig das Linnicher Krankenhaus angesteuern musste – kein Unfallopfer, ein Kreislauf-Opfer war der Grund.
Wer auf der Piste nicht genügend zu sehen hatte, der konnte sich eines der ausgestellten Modelle angucken, die zum Fundus von Wilfried Theisen gehörten. Unter anderem parkte am Straßenrand eine echte „BobbyCar-Stretch-Limo“ mit plüschpinken Sitzbezügen, auf denen die allerletzte Runde des Jahres 2012 absolviert wurde.
Nach dem Rennen und der Siegerehrung ging es an der Rennstrecke bei der AfterRace-OpenAir-Party weiter rund. Es spielte die Floßdorfer Band Rockdorf kernige und tanzbare Rock- und Popsongs auf.
Alle Ergebnisse des Rennens
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Bi-Ba-Bobbycar (1)
Bi-Ba-Bobbycar (2)
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