Gemeindereferent Arnold Franken geht in den Ruhestand
Ein guter Zeitpunkt zum Aufhören
Von Dorothée Schenk [13.06.2012, 13.01 Uhr]
![]() Nach seinem Abschied als Gemeindereferent wird Arnold Franken weiterhin in Bewegung bleiben. So, wie ihn die Menschen kennen – auf seinem Fahrrad. |
Seine Augen sind ständig in Bewegung, haben alles im Blick, sind wachsam. Das passt zum passionierten Tennisspieler ebenso wie zum Beruf des Gemeindereferenten: Arnold Franken, seit fast 30 Jahren im Jülicher Land prägend und seelsorgend im Dienst, feiert am 16. Juni in Güsten seinen Abschied.
„Es waren 29 Jahre und 8 Monate.“ Seine Dienstzeit in den Gemeinden Mersch-Güsten-Welldorf kennt der gebürtige Tetzer ganz genau. Kein Pedant, ein Korrekter ist er eben. Als solcher im Sinne seiner Sache auch streitbar. Schließlich hat Arnold Franken ein großes Stück Kirchengeschichte miterlebt: Der Freiheitsgedanke des zweiten Vatikanischen Konzils ist sein Credo, die strukturellen Veränderungen der letzten Jahre hin zur Zentralisierung der Kirche, zur Fusion zur Pfarre Heilig Geist Jülich, zu der dann auch „seine“ Gemeinden gehören werden, ist es nicht. „Ein guter Zeitpunkt zum Aufhören“, ist Arnold Franken daher überzeugt.
Gemeindereferent zu sein, ist nicht die erste Berufung für den angehenden Pensionär gewesen. Erst mit 29 Jahren entschloss er sich zum Wechsel von der Drehbank im Jülicher Forschungszentrum an „den Altar“. „Durch die Würzburger Synode 1975 bekamen Laien mehr Möglichkeiten“, erklärt Franken seine Motivation zur Veränderung. In einer Zeit des Aufbruchs und der neuentdeckten Gestaltungsmöglichkeiten in Kirche und Gemeinde startete der damals frischgebackene Vater in seine neue Tätigkeit. „Es war zu dieser Zeit kein Problem, ehrenamtliche Unterstützer zu finden“, blickt Arnold Franken zurück, wissend, dass er sich in den Gemeinden St. Agatha Mersch, St. Hubertus Welldorf und St. Philippus und Jakobus Güsten auf eine Schar engagierter Christen stützen kann.
![]() Organisation und Mitwirkung an Wortgottesdiensten und Familienmessen gehörten zur Arbeit von Arnold Franken. |
Denn wenn Arnold Franken am 29. Juni von seinem Büro in Mersch aus zum letzten Mal die 5,6 Kilometer lange Radtour über Land nach Hause antritt, hinterlässt er ein wohlbestelltes Feld – obwohl die Gemeindemitglieder dann keinen hauptamtlichen Ansprechpartner der Kirche mehr vor Ort haben werden. Seit dem Ausscheiden von Pfarrer Heinrich Bardenheuer 2008 ist Pfarrer Konny Keutmann zuständiger Priester, da er aber St. Rochus Jülich und St. Martinus Stetternich ebenfalls betreut, lag das „Management“, wie Franken es schmunzelnd nennt, in den Händen des Gemeindereferenten.
Kommunion- und Firmvorbereitung, Familiengottesdienste, Messdienerbetreuung und Zeltlager: Das Arbeitsfeld war breit gefächert. Jetzt kommt die Arbeit auf die Ehrenamtlichen zu, die das Werk auf möglichst viele Schultern verteilen. Das entspricht nach Franken dem Geist von Pfingsten: „Ich muss Verantwortung delegieren und dem einzelnen Christen mehr zutrauen.“ Allerdings hat noch nicht jeder Wirkungskreis einen hauptverantwortlichen Ehrenamtler gefunden. Trotzdem will Arnold Franken sich ab dem 1. Juli ganz bewusst aus den Gemeinden heraushalten und nur noch als „gemeiner Gottesdienstbesucher“ zur Sonntagsmesse kommen, denn „hier ist meine kirchliche Heimat“.
Die Abschiedsmesse für Arnold Franken wird am Samstag, 16. Juni, um 17.30 Uhr in St. Philippus und Jakobus gefeiert. Zelebrant ist Pfarrer Heinrich Bardenheuer. Gemeinsam mit dem Gemeindereferenten wird die Pfarrsekretärin Hannelore Moll verabschiedet. Es schließt sich ein Empfang im Pfarrheim an.
Dies ist mir was wert: | Artikel veschicken >> | Leserbrief zu diesem Artikel >>
Newsletter
Schlagzeilen per RSS
© Copyright