Leserbrief von Michael Müller: Wo kommen denn die Schüler her?
Von Michael Müller [18.02.2013, 20.25 Uhr]

Mi, 13. Feb. 2013 Jülicher Zeitung / Lokales / Seite 16 Michael Müller, Vorsitzender der Schulpflegschaft der Gemeinschaftsgrundschule Inden, meint zum Streit um die Gesamtschule Aldenhoven/Linnich unter anderem:

Durch die beiden Bürgermeister Tertel und Witkopp wird den Linnicher und Aldenhovener Eltern eine schöne neue Gesamtschulwelt präsentiert. Die Frage ist nur, wo kommen denn in Zukunft die ganzen neuen Schüler für diese Schule her? Wachsen die in Linnich und Aldenhoven auf den Bäumen? Hier wurden damals Gutachter beauftragt, einen Schulentwicklungsplan für den Kreis Düren aufzustellen. Und aus dem geht ganz klar hervor, dass keine weitere Gesamtschule im Nordkreis benötigt wird. Der Kreis Düren schafft es ja jetzt schon nicht, all seine Schulen vernünftig auszulasten.

Das Resultat wird doch so aussehen. Da ja nicht alle Schüler einer Gesamtschule Abitur machen werden, stellt sich die nächste Frage.

Mit welchen Schülern soll die Oberstufe dieser neuen Gesamtschule denn in Zukunft gefüllt werden? Soll dann eine Kooperation mit einer Schule (Oberstufe) aus den Nachbargemeinden angestrebt werden?

Vielleicht die Stadt Jülich? Das ist eine Milchmädchen-Rechnung.

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Nun aber zu dem eigentlichen Problem. Das Problem ist, dass die GHS Inden zu einem Drittel ihre Schüler aus Inden und zu zwei Dritteln aus den Nachbargemeinden bezieht (meinen Sohn inbegriffen). Jetzt wird aber durch die Genehmigung der Gesamtschule der Zufluss an neuen Schülern in der näheren Zukunft abgedreht. Oder denken die Verantwortlichen wirklich, dass die beiden Gesamtschulen Niederzier / Merzenich und Langerwehe sich weiterhin den Luxus erlauben können, sich die Schüler auszusuchen und den Rest dann an die GHS Inden empfehlen. Nein, die werden alles annehmen, was sie kriegen können, wenn auch nur der Hauch einer Chance besteht, dass diese Kinder diese Schulform schaffen. Das heißt dann für die Hauptschulen ein Sterben auf Raten. So kann man sich natürlich auch ganz elegant dieser unbequemen Schulform entledigen. Jetzt könnte man noch sagen: Wenn die in Aldenhoven / Linnich eine Sekundarschule aufgemacht hätten, dann hätten die in Inden das gleiche Problem. Dem widerspreche ich aus gutem Grund. Eine Sekundarschule ist nichts anderes als eine Hauptschule „de luxe“. Da steht nur etwas anderes auf dem Messingschild drauf. Ich bekomme keinen höherwertigen Abschluss als auf einer Hauptschule, der Name hört sich nur besser an.

Aber mit einer Sekundarschule hätten hier im Kreis Düren alle anderen Gemeinden leben können und wir würden jetzt hier nicht am Anfang eines Schulkrieges – Kampf um jeden Schüler – stehen. Durch die Genehmigung der Bezirksregierung Köln wird hier jetzt ein Flächenbrand ausgelöst. Die einzelnen Gemeinden und Schulen werden gegeneinander ausgespielt und sehr viele Eltern verunsichert und verärgert.

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