Arbeitsmarktbericht
Sprunghafter Anstieg der Arbeitslosen im Kreis Düren
Von Redaktion [28.01.2010, 09.55 Uhr]
Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer im Agentur- bezirk Düren ist im Januar 2010 gegenüber dem Vormonat um 622 Personen oder 5,8 Prozent angestiegen. Insgesamt sind im Berichtsmonat 11.360 Menschen arbeitslos.
„Der sprunghafte Anstieg der Arbeitslosenquote für den Kreis Düren im Januar kam erwartet und überrascht auch in der Höhe nicht. Zusammengefasst lässt sich die Entwicklung als saison-typisch mit einem Krisenzuschlag bezeichnen“, erklärte Harald Küst, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Düren, und erläuterte: „Für die derzeit frostige Stimmung auf dem Arbeitsmarkt sind mehrere Faktoren verantwortlich. Grundsätzlich ist ein jährlich wiederkehrender Anstieg der Arbeitslosen im Januar durch witterungsbedingte Freistellungen zu beobachten. Das betrifft die Baubranche genauso wie den Gastronomie- oder Gartenbaubereich.
Der starke und anhaltende Wintereinbruch belastet den Arbeitsmarkt zusätzlich und führt zu verstärkter Inanspruchnahme von Saison-Kurzarbeit. Zugleich wirken sich regelmäßig die Quartalskündigungen von Arbeitsverhältnissen zum 31. Dezember aus und selbst das Ende des Weihnachtsgeschäftes im Handel schlägt sich in den Arbeitsmarktzahlen nieder.“ Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen begründe sich durch die Arbeitslosmeldungen nach dem Ende einer dreieinhalb- und zweieinhalbjährigen Berufs-ausbildung im Januar, kommentierte Küst.
„Auch die Arbeitskräftenachfrage blieb verhalten“, so der Geschäftsführer der Arbeitsagentur Düren und resümierte: „Das Grundproblem in der Krise bleibt unverändert der reduzierte Kräftebedarf bei anhaltender Unterauslastung der Betriebe durch Kurzarbeit und reduzierter Produktivität.“
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen ist im Vergleich zum Vormonat um 0,5 Prozentpunkte gestiegen und liegt aktuell bei 8,6 Prozent. Vor einem Jahr wurde im Dürener Agenturbezirk eine Arbeitslosenquote von 8,0 Prozent erfasst.
Kurzarbeit federt nah wie vor die Auswirkungen der Krise ab. Im Januar 2010 meldeten sich 2.529 Männer und Frauen (davon SGB III: 1.445 und SGB II: 1.084) neu oder erneut arbeitslos. Das waren 419 mehr als im Vormonat. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im Berichtsmonat 1.137 (davon SGB III: 927 und SGB II: 210). Das sind im Vergleich zum Monat Dezember insgesamt 466 Personen mehr (davon SGB III: +404 und SGB II: +62).
Im Berichtsmonat wurden insgesamt 424 Personen gezählt, die nach einer schulischen oder betrieblichen Ausbildung arbeitslos wurden (davon SGB III: 284 und SGB II: 140). Das sind 109 Personen mehr als im Dezember.
Den im Januar arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 1.833 Männer und Frauen (davon SGB III: 831 und SGB II: 1.002) gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. 488 Personen (davon SGB III: 316 und SGB II: 172) und damit 78 mehr als im Dezember nahmen eine Erwerbstätigkeit auf. 399 junge Menschen (davon SGB III: 190 und SGB II: 209) begannen eine Ausbildung. Das ist eine Zunahme von 60 oder 15 Prozent verglichen mit dem Vormonat und ein Zuwachs um 168 Personen oder 42 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
Arbeitskräftenachfrage in der Kälte erstarrt
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Düren waren im Januar 719 Stellenangebote registriert. Gegenüber Dezember ist das eine Zunahme von 61 oder 9,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahres-monat gab es 65 Stellen oder knapp 10 Prozent mehr.
Die Betriebe meldeten der Agentur für Arbeit Düren im Januar Vermittlungsaufträge für 320 Stellen, ein Minus von 47 Stellen oder 12,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Verglichen mit dem Januar des Vorjahres wurden 74 oder 30 Prozent mehr Stellen gemeldet.
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