11.274 Menschen arbeitslos im Kreis Düren
Von Redaktion [19.08.2009, 11.55 Uhr]
Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer im Agenturbezirk Düren ist im Juli 2009 gegenüber dem Vormonat um 110 Personen oder ein Prozent angestiegen. Insgesamt waren im Berichtsmonat 11.274 Menschen arbeitslos. Getrennt nach Rechtskreisen ergibt sich folgende Ver-teilung: Nach dem SGB III lag die Zahl der Arbeitslosen bei 3.833. Das sind 161 oder 4,4 Prozent mehr als im Juni. Im Rechtskreis SGB II sank die Anzahl verglichen mit dem Vormonat um 51 oder 0,7 Prozent auf 7.441 arbeitslose Menschen.
Gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2008 erhöhte sich die Arbeitslosigkeit insgesamt um 1.016 Personen oder um knapp 10 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt seit April 2009 unverändert bei 8,5 Prozent.
„Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Juli nur um rund ein Prozent gegenüber dem Vormonat erhöht. Im Vergleich zu NRW ist dies ein gutes Ergebnis. Überdies kann die aktuelle Ent-wicklung deswegen als moderat eingestuft werden, weil auch in den vergangenen Jahren aufgrund des Schuljahresendes und der Beendigung der betrieblichen Ausbildungen zum Ferienbe-ginn eine steigende Arbeitslosigkeit zu verzeichnen war“, erläuterte Harald Küst, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Düren, die Lage auf dem Arbeitsmarkt. Gegenüber Juni sei die Zahl der Arbeitssuchenden um 110 gestiegen.
„Auch wenn sich die Stimmung in der Wirtschaft etwas aufhellt und Optimisten Licht am Ende des Konjunkturtunnels vermelden, bleibt abzuwarten, wie sich die Rezession auf den regionalen Arbeitsmarkt auswirken wird. Im Kreis Düren arbeitet
ein Viertel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Risikobranchen, die besonders vom Konjunkturtief betroffen sind. Das sind neben den Automobilzulieferern, Metallbau sowie Chemie-, Papier- und Zeitarbeit auch Gastronomie, Hotellerie und die Logistikbranche,“ erklärte Küst und erwartet, dass der bevorstehende Herbst ein echter Härtetest werde. „Bisher halten die Dämme der Beschäftigungssicherung. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Unternehmen bei anhaltender Auftrags-flaute von der Kurzarbeit abrücken und sich von einem Teil ihrer Mitarbeiter trennen werden. Doch trotz aller Vorbehalte: Das Kriseninstrument Kurzarbeit hat sich bewährt. Wenn sich die Auftragslage jetzt weiter verbessert, können wir mit einem blauen Auge davonkommen.
Ausbildungsmarkt
Im Kreis Düren kommen derzeit auf eine offene Ausbildungs-stelle 1,5 Bewerber. Im Vorjahr lag dieser Wert bei 1,3. Ende Juli sind 365 Jugendliche weiterhin auf der Suche; 240 von den der Agentur gemeldeten Ausbildungsstellen sind noch zu besetzen. „Der Ausbildungsmarkt reagiert etwas träger als der normale Arbeitsmarkt. Er ist aber nicht von der Konjunktur entkoppelt,“ erklärte Harald Küst. „Ich habe den Eindruck, dass die Nachwuchskräftegewinnung wieder einen höheren Stellenwert einnimmt. Mehr Firmen sind bereit, auch in schweren Zeiten auszubilden. Denn sie wissen, es geht um eine lang-fristige Sicherung der Fachkräfte,“ kommentierte der Geschäfts-führer der Arbeitsagentur und wies daraufhin, dass noch freie Ausbildungsstellen als Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäu-fer/in, Maler und Lackierer/in und Lackierer/in Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung, Fachverkäufer/in Bäckerei, Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie als Medizinischer Fachangestellte/r gemeldet seien.
„Anlass zu Resignation gibt es nicht,“ sagte Küst, „Wer in diesem Jahr keine herkömmliche Lehrstelle ergattern kann, der darf zumindest auf den Konsens zwischen Politik, Arbeitgebern, Kommunen und Gewerkschaften bauen. Danach erhält jeder Jugendliche ein Angebot, sei es als Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) oder Qualifizierungsmaßnahmen.“ Die Arbeitsagentur Düren habe allein hundert benachteiligten jungen Menschen in außerbetrieblichen Einrich-tungen eine berufliche Perspektive eröffnet.
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen lag im Juli, unverändert seit April bei 8,5 Prozent. Vor einem Jahr hatte die Arbeitslosenquote im Dürener Agenturbezirk 7,8 Prozent betragen.
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