Wenn Eltern sich streiten, dann leiden Kinder mit

Dürener Projekte gegen „Häusliche Gewalt“ gesichert
Von Redaktion [16.07.2009, 08.27 Uhr]

Wie in den letzten Jahren erhält der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen des Kreises Düren erneut Projektgelder vom Generationenministerium NRW für seine Arbeit. „Alle unsere beantragten Projekte wurden genehmigt“, freut sich die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Düren, Elke Ricken-Melchert, die gleichzeitig Leiterin des Runden Tisches gegen Gewalt an Frauen des Kreises Düren ist.

„Häusliche Gewalt ist im Kreis Düren nach wie vor ein ernstzunehmendes Problem. Im letzten Jahr wurden im Kreis Düren 519 Strafanzeigen gestellt. Diese Zahl bestätigt auch die Studie des Bundesfamilienministeriums „Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland“ aus dem Jahr 2003, die ergab, dass 37 Prozent der befragten Frauen körperliche Gewalt erfahren“, berichtet Elke Ricken-Melchert. Wie immer hat der Runde Tisch ein umfangreiches Projekt geplant.

In diesem Jahr richtet der Runde Tische seinen Fokus auf die Auswirkungen der häuslichen Gewalt auf das Kindeswohl. Jedes Kind hat ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Vielen Kindern wird dieses Recht jedoch nicht gewährt. Kinder erfahren aber nicht nur Gewalt, die sich gegen sie selbst richtet, sondern auch Gewalt des Vaters gegen die Mutter. Diese Facette von Gewalt und das schreckliche Ausmaß sowie die gravierenden Folgen für Kinder sind noch nicht überall bekannt.

Werbung

Da die meisten Kinder diese Gewalt miterleben, sind die Folgen gravierend. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen leiden an psychischen und psychosomatischen Beschwerden, haben massive Angstgefühle, Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Sie lernen, dass Gewalt ein adäquates Mittel ist, Probleme und Konflikte zu lösen.

Daher möchte der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen ein Handlungskonzept bzw. einen Leitfaden erstellen, um Kindern, die Gewalt zwischen ihren Eltern erleben, Hilfe und Unterstützung zu geben. Ebenso wird ein Faltblatt für Kinder herausgegeben mit den Adressen von Institutionen aus dem Kreis Düren, die Hilfe anbieten.

Des Weiteren findet im November eine Fachtagung zum Thema „Häusliche Gewalt“ statt, die sich an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren von Beratungsstellen, Schulen, Kindertageseinrichtungen und Offenen Ganztagsschulen richtet. Als weiteres Projekt möchte der Runde Tisch eine Informationsveranstaltung zum Thema „K.O.-Tropfen“ anbieten.

Nähere Informationen zur Arbeit des Runden Tisches gegen Gewalt an Frauen des Kreises Düren gibt es bei Elke Ricken-Melchert, Telefon 02421-22-2260 oder per Mail unter e.ricken-melchert@kreis-dueren.de.


Dies ist mir was wert:    |   Artikel veschicken >>  |  Leserbrief zu diesem Artikel >>

NewsletterSchlagzeilen per RSS

© Copyright