Spatenstich

Auto-Test-Center Aldenhoven angefahren
Von Redaktion [11.07.2009, 23.30 Uhr]

Die ersten Spatenstiche sind getan:  Prof. Dr. Dirk Abel, Bürgermeister Lothar Tertel, RWTH-Rektor Manfred Nettekoven, Landrat Wolfgang Spelthahn, Prof. Dr. Stefan Gies, Josef Wirtz MdL und Dr. Hans-Achim Ahn.

Die ersten Spatenstiche sind getan: Prof. Dr. Dirk Abel, Bürgermeister Lothar Tertel, RWTH-Rektor Manfred Nettekoven, Landrat Wolfgang Spelthahn, Prof. Dr. Stefan Gies, Josef Wirtz MdL und Dr. Hans-Achim Ahn.

Wofür Umwege gut sind: „Hätten wir damals das erste Konzept umgesetzt, hätten wir jetzt eine kleine Autoteststrecke. Nun haben wir einen Partner von Weltruf an unserer Seite und können diese Brache zu einem 1 A-Forschungsstandort entwickeln“, freute sich Landrat Wolfgang Spelthahn, als er jetzt nach langen Jahren der Projektentwicklung endlich den ersten Spatenstich zum Bau des Millionen schweren Aldenhoven Testing Center (ATC) tun konnte. Mit Spaten an seiner Seite: der Kanzler der RWTH, zwei von drei Institutsdirektoren und Aldenhovens Bürgermeister Tertel.

Im ersten Bauabschnitt entsteht auf dem ehemaligen Zechengelände Emil Mayrisch eine asphaltierte Dynamikfläche mit 200 Metern Durchmesser. Sie dient Fahrversuchen, die auf öffentlichen Straßen nicht möglich sind. Finanziert wird die Asphaltscheibe von der Aachener Hochschule. Im zweiten Bauabschnitt wird ein Parcours für vielfältige Fahrversuche angelegt und mit der bereits 2005 eingeweihten Filmautobahn verbunden. Im Sommer 2011 soll die Anlage komplett fertig sein.

Genutzt wird das ATC einerseits von drei RWTH-Instituten, die auf den Gebieten der Motorenentwicklung, Auto- und Regelungstechnik forschen und ihre Neuentwicklungen in der Praxis erproben müssen, um sie zur Serienreife zu bringen. Andererseits ist das Testzentrum nicht markengebunden und steht damit der gesamten Autoindustrie zur Verfügung – eine Seltenheit weltweit. Hinzu kommt die Galileo-Forschung: Während die RWTH in Wildenrath (Kreis Heinsberg) satellitengestützte Anwendungsmöglichkeiten für Schienenfahrzeuge erprobt, werden in Aldenhoven Fahrerassistenzsysteme für Lkw und Pkw getestet und weiterentwickelt.

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„Es ist toll, dass wir gemeinsam diese große Lösung verwirklichen“, freute sich RWTH-Rektor Manfred Nettekoven beim Spatenstich. „Wir investieren Geld, um aus Ideen Produkte zu entwickeln, mit denen sich Geld verdienen lässt“, sagte er mit Blick auf die drei Millionen Euro, die die RWTH in den ersten Bauabschnitt investiert. „Das Testzentrum ist ein echter Wettbewerbsvorteil für unsere Hochschule“, bestätigte Prof. Dr. Stefan Gies, Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge. Da in der Autowelt nur Ergebnisse zählen, sei das hochschulnahe ATC ein dicker Pluspunkt.

Prof. Dr. Dirk Abel, Leiter des Instituts für Regeltechnik, bedankte sich bei der Hochschulleitung für den Unternehmergeist sowie bei Josef Wirtz MdL und dem Vertreter des Landes für die Weitsicht, die Galileo-Anwendungsforschung in NRW verankert zu haben. Auch das finanzielle Engagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln würdigte Abel. Durch die geplante Ausrüstung des ATC mit Galileo-Pseudoliten, also an Masten installierten Satelliten, ergeben sich neue Möglichkeiten, intelligente Systeme zum Beispiel zur Unfallvermeidung zu erproben. „Die Automobilforschung der Region Aachen wird mit dem ATC in einzigartiger Weise ergänzt und gestärkt“, waren sich beim Spatenstich alle einig.

Landrat Wolfgang Spelthahn, der das Projekt gemeinsam mit Dr. Hans-Achim Ahn, Geschäftsführer der kreiseigenen ACI GmbH (Automotive Center for Industry), entwickelt und vorangetrieben hat, unterstrich den Brückenschlag vom Campus der RWTH in die Region: „Am Ende hat sich alles wunderbar gefügt. Das ist ein guter Tag für die gesamte Region.“ Was das konkret heißt, drückte Aldenhovens Bürgermeister Tertel mit über die Brache schweifendem Fernblick aus: „Dort entsteht ein Hotel, dort siedeln wir weitere Industrie an und dahinten werden Freizeitmöglichkeiten geschaffen.“


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