IHKs im Rheinland stellen Verkehrs-Perspektiven bis ins Jahr 2025 vor

Bis 2025: Konzepte für mehr Verkehr im Rheinland gefordert
Von Redaktion [07.05.2009, 12.08 Uhr]

Die Industrie- und Handelskammern im Rheinland haben heute ihr Verkehrsleitbild Rheinland vorgestellt. Es zeigt Perspektiven bis ins Jahr 2025 und listet Neu- und Ausbauforderungen der IHKs Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln und Mittlerer Niederrhein Krefeld-Mönchengladbach-Neuss auf.

"Wir wissen, dass gut ausgebaute Infrastrukturen zu den bedeutendsten Standortfaktoren gehören", so Dr. Herbert Ferger, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer zu Köln. "Und wir wissen auch, dass das Verkehrsaufkommen trotz der Krisenzeiten langfristig enorm wachsen wird." Das Rheinland, in dem sich eine Vielzahl von Autobahnen und Schienenstrecken bündeln und sich mit den Luftverkehrs- und Binnenschifffahrtsangeboten verknüpfen, werde von diesem Wachstum besonders profitieren können. Diese Chance könne aber nur genutzt werden, wenn die Infrastruktur dem wachsenden Bedarf angepasst werde. Ferger: "Die Kammern haben mehr als 30 Infrastrukturprojekte identifiziert, deren Neu- oder Ausbau Netzwirkungen entfalten und somit zur Bewältigung des prognostizierten Verkehrsaufkommens beitragen."

Der Bundesverkehrswegeplan rechnet beim Verkehrsaufkommen mit einer Steigerung von 79 Prozent im Straßengüterverkehr. Im Seehafenhinterlandverkehr, von dem das Rheinland stark tangiert wird, steigert sich der Güterverkehr sogar um über 150 Prozent. Damit werden die Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur deutlich zunehmen.

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"Wir brauchen deshalb den bedarfsgerechten Ausbau aller Verkehrsträger. Die freie Wahl des Verkehrsträgers ist Bestandteil jeder freien Wirtschaftsordnung", stellte Kurt Schmitz-Temming, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg und Projektleiter des Verkehrsleitbilds Rheinland, fest: "Die Verkehrsinfrastruktur ist chronisch unterfinanziert. Um den Investitionsbedarf zu decken, müssen im Bundeshaushalt jährlich zwölf Milliarden Euro bereitgestellt werden."

Die IHKs im Rheinland fordern unter anderem den Lückenschluss der A 1 zwischen Blankenheim und Daun, den Anschluss der A 4 an das Kirchheimer Dreieck, den Lückenschluss der A 44 zwischen Ratingen-Ost und Velbert sowie den Weiterbau der A 562 zwischen A 3 und A 565 und den Bau einer Rheinbrücke bei Wesseling. "Gemeinsam mit den übrigen IHKs im Rheinland setzen wir uns insbesondere im Schienenverkehr für die Schaffung von leistungsfähigen Verbindungen zu den Seehäfen Rotterdam (Betuwe-Linie) und Antwerpen (Eiserner Rhein) sowie die Realisierung des Rhein-Ruhr-Expresses und der Circle-Linie ein", sagte Jürgen Drewes, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen. Ferner soll die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln, Aachen und Brüssel vollendet werden.

Das Verkehrsleitbild Rheinland sieht des weiteren eine bessere Verknüpfung der Verkehrsträger vor und lehnt einen umweltpolitischen Aktionismus ab: "Umweltschutz muss an der Quelle ansetzen, dafür sind aber technische Innovationen notwendig", heißt es im Positionspapier. Die IHKs sprechen sich für die Ausweisung von Gewerbeflächen entlang der Verkehrsachsen, einen stärkeren Wettbewerb im ÖPNV, die Sicherung der Binnenhäfen und der Flughafenstandorte aus. Die Innenstädte müssten als Orte des Handels, der Dienstleistung, der Kultur, des Wohnens und der Freizeit durch öffentlichen und individuellen Verkehr erreichbar bleiben.

Das Verkehrsleitbild für das Rheinland ist im Internet abrufbar unter:http://www.aachen.ihk.de/verkehrsleitbild


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