Interreg-IV Projekt „euPrevent
Kreis Düren packt mit Partnern gewichtiges Problem an
Von Redaktion [03.02.2009, 08.08 Uhr]
Neun Gesundheitseinrichtungen aus Belgien, den Niederlanden und Deutschland (hier die Gesundheitsämter der Kreise Aachen, Düren und Heinsberg sowie der Stadt Aachen) haben sich für die nächsten drei Jahre im Interreg-IV Projekt „euPrevent“ mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen in der Region zu verbessern. Ein wesentlicher Schwerpunkt wird die Bekämpfung des Übergewichtes sein.
Unter reger Beteiligung von Politik, Präventionsfachleuten und Jugendlichen aus der Euregio Maas-Rhein wurde euPrevent offiziell ins Leben gerufen. Als Schirmherren/innen wurden Frau Wolfs, Abgeordnete Provinz Limburg (NL), Frau Thijs, Abgeordnete Provinz Limburg (B), Herr Pire, Abgeordnete Provinz Lüttich (B), Herr Lindlar, Regierungspräsident Köln (D), und Herr Gentges, Minister Deutschsprachige Gemeinschaft (B) gewonnen.
Übergewicht stellt inzwischen weltweit und insbesondere auch für die europäischen Länder eine große Herausforderung für den Präventions- und Gesundheitssektor dar. Je nach Region sind 30 bis 80 Prozent der erwachsenen Bevölkerung und rund 20 Prozent der Kinder in Europa übergewichtig oder adipös.
Das Problem stellt sich natürlich auch für die Mitgliedsländer der Euregio Maas-Rhein und die Region selbst. Die Raten von Übergewicht inklusive Adipositas liegen für die erwachsene Bevölkerung bei 45 Prozent und mehr.
Wobei Einwohner Belgiens und der Niederlande knapp darüber liegen, während die deutschen Bürger die 50-Prozent-Marke deutlich übertreffen. Die deutschen Einschulungskinder sind bereits zu etwa zehn Prozent übergewichtig oder adipös.
Übergewicht und Adipositas haben neben gesundheitlichen auch deutliche soziale und öko-nomische Aspekte. So findet sich das Problem überproportional in niedrigeren Einkommens- und Bildungsschichten. Die volkswirtschaftlichen Kosten des schweren Übergewichts ("Adipositas") in Deutschland werden auf 530 Millionen Euro pro Jahr geschätzt. Für die Euregio Maas-Rhein (3,8 Millionen Einwohner) werden allein die Kosten für Krankheitsfälle als Folge von Übergewicht auf jährlich rund 140 Millionen Euro geschätzt.
In der Euregio Maas-Rhein werden bereits viele lokale (Präventions-)Programme zur Be-kämpfung von Übergewicht angeboten. Sie zielen in der Regel auf die Förderung gesunder Ernährung und/oder Bewegung. Auf euregionaler Ebene ist ein wirtschaftlicher und inhaltlicher Gewinn zu erreichen, wenn die Zusammenarbeit verstärkt und der lokale Einsatz von nachweislich wirksamen Programmen gefördert und unterstützt wird. EuPrevent beabsichtigt, diese lokalen Programme mit Wissen, Sachverstand, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Zusätzlich will euPrevent die Bedeutung dieser wirksamen Programme mehr in den Blickpunkt von Öffentlichkeit und Politik rücken. Über die Entwicklung eines Präventionsatlas (Sociale kaart) und von Qualitätskriterien, die Bereitstellung von Organisationsberatung, Aus- und Fortbildung, durch die Euregio Maas-Rhein-weite Kooperation mit Präventionssektor und Wissenschaft und durch direkte Unterstützung guter Ansätze möchte euPrevent die Aktivi-täten im Bereich Übergewicht, Ernährung und Bewegung fördern. Wesentliches Element hier-bei wird der Einsatz von Marketingstrategien sein.
Gefördert wird euPrevent durch das Interreg IV-A-Programm der EU, Bundesland Nordrhein-Westfalen (D) sowie die Provinzen Limburg (NL), Lüttich (B) und Limburg (B).
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