Kreis Düren: Erwartungsgemäßer Anstieg der Arbeitslosigkeit
Von Redaktion [30.01.2009, 21.43 Uhr]

Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer im Agenturbezirk Düren ist im Januar erwartungsgemäß angestiegen. Insgesamt waren im Berichtsmonat 10.611 Menschen arbeitslos. Dies sind 787 oder acht Prozent mehr Arbeitslose als im vergangenen Monat. Das Ergebnis des Vorjahresmonats wurde um 453 Personen oder vier Prozent unterschritten. Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk liegt derzeit bei acht Prozent.

„Der Beschäftigungsrückgang zum Jahresbeginn kam erwartet und überrascht auch in der Höhe nicht. Grundsätzlich ist ein jährlich wiederkehrender Anstieg der Arbeitslosen im Januar durch witterungsbedingte Freistellungen zu beobachten. Das betrifft die Baubranche ebenso wie den Gastronomie- oder Gartenbaubereich. Zugleich wirkt sich regelmäßig die allgemeine Beendigung von Arbeitsverhältnissen zum Jahresende auf die Arbeitsmarktzahlen aus“, erklärte Frauke Schwietert, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit in Düren.

„Es ist aber auch deutlich erkennbar, dass die anhaltenden Unsicherheiten der Weltwirtschaft inzwischen auch in der Region angekommen sind. Besonders stark trifft es die Autoindustrie und deren Zulieferer sowie Teile der chemischen Industrie oder die Metallerzeugung. Das sind jene Exportindustrien, die besonders unter der flauen Weltkonjunktur und den damit verbundenen Auftragsrückgängen leiden. Spürbarer Ausdruck des gebremsten Wachstums sind einerseits starke Zurückhaltung der Unternehmen bei Neueinstellungen und andererseits eine Zunahme von Kurzarbeit, die eine zurück-gehende Auftragslage überbrückt“, kommentierte Schwietert die aktuelle Situation in der Region.

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„Die Arbeitsagentur setzt auf Beschäftigungssicherung und bietet den Firmen mit verschiedenen Instrumenten Unterstützung an, um die Folgen auf dem Arbeitsmarkt ein Stück weit abzumildern. Die Unternehmen sollen in die Lage versetzt werden, ihre wertvollen Fachkräfte trotz Flaute zu halten. Denn die Betriebe wissen, dass sich die Konjunktur irgendwann wieder erholen wird und es dann zunehmend schwerer ist, qualifiziertes Fachpersonal zu bekommen“, so Schwietert.

„Das Konjunkturpaket II schnürt weitere Maßnahmen. So ist beabsichtigt, dem Arbeitgeber die Hälfte der von ihm zu tragenden Sozialversicherungsbeiträge zu erstatten. Für Kurzarbeiter, die qualifiziert werden, könnte diese Erstattung sogar zu 100 Prozent erfolgen.“ Angebote gebe es sowohl für Fachkräfte wie auch für Geringqualifizierte. „Die Arbeitsagentur beantwortet hierzu täglich Fragen und berät individuell und lösungsorientiert“, ermunterte Frauke Schwietert die Unter-nehmen, Informationen bei der Arbeitsagentur einzuholen und diese Chancen zu nutzen.

Betroffen von der schwierigen Lage auf dem Arbeitsmarkt seien aber längst nicht alle Betriebe in der Region. „Um die Kauflaune der hiesigen Konsumenten ist es zum Beispiel nicht schlecht bestellt“, erklärte die Geschäftsführerin der Dürener Arbeits-agentur. „Der Handel, insbesondere im Lebensmittel- und Verbrauchsgüterbereich, trotzt der schrumpfenden Wirtschaft“, Schwietert. „Insgesamt ist die aktuelle Krise mit keiner vorherigen wirklich zu vergleichen und daher lässt sich eine künftige Entwicklung denkbar schwer vorhersehen.“


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