Fachtagung: Kinder und häusliche Gewalt

Gladbecker Modell für Kreis Düren?
Von Redaktion [07.01.2009, 09.05 Uhr]

120 Gäste begrüßte Elke Ricken-Melchert, Leiterin des Runden Tisches gegen Gewalt an Frauen des Kreises Düren, zur Fachtagung „Kindeswohlgefährdung und häusliche Gewalt“ im Kreishaus Düren.

120 Gäste begrüßte Elke Ricken-Melchert, Leiterin des Runden Tisches gegen Gewalt an Frauen des Kreises Düren, zur Fachtagung „Kindeswohlgefährdung und häusliche Gewalt“ im Kreishaus Düren.

Bei der Fachtagung „Kindeswohlgefährdung und häusliche Gewalt“ im Kreishaus Düren informierten sich über 120 Teilnehmer aus der freien und öffentlichen Jugendhilfe, Bera-tungsstellen sowie Kindertageseinrichtungen und der Schulen darüber, welche Folgen häusliche Partnerschaftsgewalt für Kinder hat. Veranstalter der Fachtagung war der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen des Kreises Düren, der damit einmal mehr ein brisantes Thema aufgegriffen hat.

Jedes Kind hat ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Vielen Kindern wird dieses Recht jedoch nicht gewährt; Kindesmisshandlung ist ein großes Problem in unserer Ge-sellschaft. Kinder erfahren aber nicht nur Gewalt, die sich gegen sie selbst richtet, son-dern auch Gewalt des Vaters gegenüber der Mutter. Diese Facette von Gewalt und das schreckliche Ausmaß sowie die Folgen für Kinder sind noch nicht überall bekannt.

Da die meisten Kinder diese Gewalt miterleben, sind die Folgen gravierend. Die Kinder und Jugendlichen leiden an psychischen und psychosomatischen Beschwerden, haben massive Angstgefühle, Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Sie haben gelernt, dass Gewalt ein adäquates Mittel ist, Probleme und Konflikte zu lösen. Mütter, die häusliche Gewalt erfahren, sind aufgrund der eigenen Ohnmacht oft nicht in der Lage, ihre Kinder ausreichend zu schützen.

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„Daher möchte der Runde Tisch gegen Gewalt an Frauen anhand aktueller Forschung-sergebnisse darüber informieren, welche Folgen häusliche Gewalt für Kinder hat und stellt als ein Best-Practice-Beispiel das sogenannte „Gladbecker Modell“ vor“, berichtete Elke Ricken-Melchert, Leiterin des Runden Tisches und Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Düren. Die Stadt Gladbeck hat ein optimales Netzwerk zwischen der Polizei, der Frauenberatungsstelle und dem Amt für Familie, Jugend und Soziales geschaffen, das Kindern erfolgreich hilft, erlebte Gewalt zu verarbeiten.

„Fast täglich kann man aus den Medien erfahren, dass die Familie für Kinder oft auch ein Ort traumatisierender Gewalterfahrung ist. Damit entspricht sie dem Bedürfnis nach Geborgenheit, Akzeptanz, Fürsorge und Schutz nicht. Wir Erwachsene sollen eintreten für die Rechte und Belange der Kinder, indem wir nicht wegschauen, sondern helfen, die Gewaltspirale für diese Kinder zu beenden“, so Gregor Dürbaum, Leiter des Kreisjugen-damtes Düren. Der Runde Tisch wird sich weiter diesem Thema widmen und ein ent-sprechendes Schutz- und Stabilisierungskonzept für den Kreis Düren erarbeiten.


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