Gehörlose Tennisspielerin dominiert bei Meisterschaft

Kreis Düren: Heike Albrecht gewinnt drei EM-Titel
Von Redaktion [16.08.2008, 17.59 Uhr]

So freut sich eine dreifache Europameisterin: Heike Albrecht, gehörlose Tennisspielerin aus dem Kreis Düren. Foto Niklas Bildhauer

So freut sich eine dreifache Europameisterin: Heike Albrecht, gehörlose Tennisspielerin aus dem Kreis Düren. Foto Niklas Bildhauer

Heike Albrecht, gehörlose Tennisspielerin aus dem Kreis Düren, hat Deutschland zur Ten-nisnation Nummer 1 in Europa gemacht. Bei den 11. Tennis-Europameisterschaft der Ge-hörlosen 2008 in Bukarest gelang der 17-Jährigen ein Erfolg auf der ganzen Linie: Sie hol-te alle drei Goldmedaillen des deutschen Teams, das überdies noch einmal Bronze ge-wann. Damit war die Teenagerin, die der Kreis Düren als „Sportlerin des Jahres 2005“ ge-ehrt und die er zudem zu seiner „Botschafterin des Sports 2005/06“ ernannt hat, unumstrit-tener Stern am Himmel dieser Europameisterschaft.

In einem Teilnehmerfeld von 15 Spielerinnen aus neun Nationen – darunter starke Gegne-rinnen aus Italien, Frankreich und Spanien – , brachte sie als jüngste deutsche Teilnehme-rin und zweitjüngste Teilnehmerin der gesamten Meisterschaft aus jeder Disziplin – Einzel, Doppel und gemischtes Doppel – die Goldmedaille mit nach Hause. Kein Wunder, dass sie überglücklich aus Rumänien an die Rur zurückkehrte.

Werbung

Zumal sie sich zuvor Chancen auf zwei Medaillen ausgerechnet hatte. „Der Kreis Düren kann stolz auf Heike Albrecht sein“, würdigte Landrat Wolfgang Spelthahn den dreifachen Triumph der ebenso talentierten wie ehrgeizigen jungen Frau aus der Gemeinde Niederzier, die seit dem neuen Schuljahr ein Sport-Internat in Essen besucht, wo sie das Abitur anstrebt.

Bei der EM 2008 in Bukarest ging es für die Spielerin des TC GW Aachen um viel. Heike Albrechts oberstes Ziel hieß, Barbara Oddone den Titel im Einzel abzunehmen. Dafür musste sie zuerst an der Spanierin Beatriz Villamandos Llorenzo und der Französin So-phie Bernard vorbeikommen, zwei nicht zu unterschätzende Gegnerinnen, beide noch neu im internationalen Tennis der Gehörlosen. Heike Albrecht zeigte in allen Spielen eine kon-stant ausgezeichnete und vor allem reife Leistung. Viel mehr noch steigerte sie sich und nutzte die Gelegenheit, um gemeinsam mit den Bundestrainern Peter Mende und Dr. Frank Mollenkopf im Verlauf des Turniers an Schwächen zu arbeiten. Bestens vorbereitet und perfekt eingestellt, ging sie in ihr großes Finale gegen die langjährige Titelverteidigerin Barbara Oddone und holte sich den Sieg, den EM-Titel und die Medaille.

In den Doppeldisziplinen hatte sie mit Urs Breitenberger und Neuling Verena Fleckenstein die perfekte Ergänzung. Auch hier überzeugte sie mit hundertprozentigem Einsatz und großartigem Tennisspiel.


Dies ist mir was wert:    |   Artikel veschicken >>  |  Leserbrief zu diesem Artikel >>

NewsletterSchlagzeilen per RSS

© Copyright