Masterplan indeland vorgestellt

„Leuchtturm-Projekt“ am Blausteinsee soll 2008 starten
Von Redaktion [14.06.2005, 17.09 Uhr]

Seefenster Blausteinsee Eschweiler. Foto: Power + Radach

Seefenster Blausteinsee Eschweiler. Foto: Power + Radach

„Die erfolgreichsten Kreise Deutschlands sind auch die, deren weiche Standortfaktoren herausragend sind. Wir im Kreis Düren wollen mit dem Projekt indeland unser Profil in dieser Richtung weiter schärfen und zu den TOP-Standorten weiter aufschließen“, so fasste Landrat Wolfgang Spelthahn die ambitionierten Ziele des Projektes indeland zusammen. Gemeinsam mit den Bürgermeistern der im Projekt indeland vertretenen Kommunen Emil Frank (Aldenhoven), Rudi Betram (Stadt Eschweiler), Ulrich Schuster (Inden), Heinrich Stommel (Stadt Jülich), Franz Josef Löfgen (Gemeinde Langerwehe) und Hartmut Nimmerrichter (Gemeinde Niederzier) stellte er im Dürener Kreishaus den Masterplan der Öffentlichkeit vor.

Der Masterplan indeland entwickelt eine kurzfristige Vision, deren Projekte im Rahmen der EuRegionale 2008 bereits realisiert werden sollen und eine langfristige Planung, die den wahrscheinlich im Jahr 2035 auslaufenden Tagebau unter anderem mit einem Binnensee so groß wie der Tegernsee zu einem einzigartigen Naherholungsziel entwickeln will. Zur Umsetzung der kurzfristigen Pläne hat das Projekt ein Fördervolumen von rund 19,5 Millionen Euro beim Land NRW beantragt. 80 Prozent des Volumens werden dabei vom Land, 20 Prozent als Eigenanteil der beteiligten Kommunen getragen. Im Rahmen der EuRegionale 2008 soll indeland als ein so genanntes Leuchtturm-Projekt diese Förderung erhalten. Landrat Spelthahn zeigte sich zuversichtlich, dass die Gremien der EuRegionale 2008 indeland diese Zusage in Kürze geben werden. „Ich rechne fest damit, denn indeland ist inhaltlich und in der Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg Beispiel gebend.“

Eschweilers Bürgermeister Rudi Bertram hörte dies gerne, hat doch die Stadt Eschweiler die wichtige Rolle des Pilotstandorts für viele Projekte für das gesamte indeland. Rund um den Blausteinsee werden nämlich bereits im nächsten Jahr die ersten Projekte realisiert. Das Budget dieser Maßnahmen - rund 6 Millionen Euro - soll für ein Seezentrum - ein architektonisches Highlight mit Nutzen für alle Sportarten am Blausteinsee - sowie für Installationen wie das See-Fenster, schwimmende und beleuchtete Inseln und einen neuen Grün•zug vom Blausteinsee bis an die Eschweiler Innenstadt heran reichend eingesetzt werden. Bertram war sich sicher: „Unsere Eschweiler Projekte sind die ideale Möglichkeit für indeland zu erproben, welche Nutzungen am und mit dem Wasser zukunftsträchtig für die Region sind.“

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Inszenierung Indeverlauf Tagebau. Foto: Power + Radach

Inszenierung Indeverlauf Tagebau. Foto: Power + Radach

Auch Eschweilers Technischer Beigeordneter Wilfried Schulze zeigte sich begeistert von den Möglichkeiten für seine Stadt durch das Projekt. Der Blausteinsee habe sich zum kleinen Freizeit-Magneten entwickelt und mit den bereits im kommenden Jahr umzusetzenden Projekten werde dies noch weiter vorangetrieben. Zum Beispiel habe man mit den Seefenstern Projektionsflächen für Live-Übertragungen, auf denen die Sportereignisse des Jahres 2006 - von den Weltreiterspielen bis zur Fußball-Weltmeisterschaft - in Open-Air-Events verwandelt werden können. Ab 2008 - und damit zum Beginn der zweijährigen EuRegionale - wird die Beleuchtung des Kraftwerkes Weisweiler hinzukommen. Dieses als ‚Energietor’ bezeichnete Projekt ist das Eingangstor für den Projektraum der EuRegionale.

Nukleus weiterer Projekte wird die Gemeinde Inden sein. Auf der Goltsteinkuppe, einer in der Zwischenzeit begrünten Bergbauhalde, wird ein Aussichtspunkt errichtet. Von dort soll der Blick der Besucher weit in den aktiven Tagebau und die Landschaft des indelandes schweifen können. Das besondere am Aussichtspunkt: Er wird in Form des Maskottchens des Projektes, dem indemann, realisiert. Weithin und bereits von der Autobahn A4 sichtbar fungiert er auch als Landmarke für Einheimische und Touristen. Der kleine Sympathieträger, entwickelt von Maurer United Architects, wird hier ganz groß, soll er doch eine Höhe von rund 40 m haben. Weitere kleine indemänner mit einer Höhe von 18 Meter werden im gesamten Projektraum ungewöhnliche Aussichten und Einblicke ermög•lichen. Multimedia-Installationen in den indemännern erklären die Entstehungsgeschichte des Raumes und geben den Ausblick auf das, was im Jahr 2050 im indeland Realität ge•worden sein soll. Verbunden werden die einzelnen Attraktionen über ein Wegenetz, dass die Grenzen des Tagebaus abbildet und eine ‚Uferkante’ schafft. Diese wird als Uferpromenade für vielfältige Nutzungen jetzt schon einen Vorgeschmack auf das geben, was 2050 dann der Indesche See sein soll. Stephan B. Baldin, Geschäftsführer der Aachener Stiftung Kathy Beys und Partner im Projekte indeland von Beginn an, machte die Dimension des Projektes nochmals deutlich: „10.000 ha Fläche werden vom Tagebau umgewälzt. Eine gigantische Landveränderung. Ich finde dabei die Idee, das Massendefizit der nach Abbau eben nicht mehr vorhan•denen Braunkohle im Tagebau durch einen Restsee auszugleichen, auch aus der Sicht von RWE interessant.“ Gute Aussichten für das indeland.

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