Abfalleimer werden abgebaut

Eifel: Parkplätze werden zu illegalen "Mülldeponien"
Von Redaktion  [02.06.2008, 12.08 Uhr]

Müll auf Rastplätzen, überquellende Abfallbehälter und wild entsorgter Unrat – das ist längst ein gewohntes Bild neben den Straßen im Kreis Düren. Der Nachbarkreis Euskirchen greift nun ein. Zusammen mit dem Landesbetrieb Straßenbau NRW und dem Naturpark Nordeifel wird eine Initiative gestartet, um der stark zunehmenden Abfallentsorgung an den Parkplätzen in der Landschaft Einhalt zu gebieten. Hausmüll, Sperrmüll, Sondermüll, Bauschutt wird teils in großen Mengen in oder neben den vorhandenen Abfallbehältern entsorgt.

Deren Aufstellung an den Parkplätzen war vor Jahrzehnten gut gemeint, erweist sich aber heute als problematisch. Denn die Abfallbehälter sind zu Magneten der illegalen Abfallentsorgung geworden. Das hat zu stark gestiegenen Entsorgungskosten beim Kreis Euskirchen und dem zuständigen Landesbetrieb Straßenbau geführt und beeinträchtigt das Landschaftsbild.??Mit der Beseitigung der überwiegenden Anzahl von Abfallbehältern an den Parkplätzen will man dieser Entwicklung jetzt entgegenwirken. Das führt zu einer erheblichen Kosteneinsparung und einer Verbesserung des Landschaftsbildes.

Erste Erfahrungen an Parkplätzen in der Eifel haben das bestätigt. Manfred Poth, allgemeiner Vertreter des Landrats des Kreises Euskirchen, hob den dringenden Handlungsbedarf hervor: „Das gemeinsame Interesse von Kreisverwaltung, Landesbetrieb und Naturpark ermöglicht diese in Nordrhein-Westfalen bisher einmalige Aktion. Der Kreis Euskirchen hat schon im Jahr 2000 rund 20 Behälter von Parkplätzen an Kreisstraßen entfernt und damit gute Erfahrungen gemacht.“

Werbung

Naturpark-Geschäftsführer Jan Lembach hat in den letzten Jahren mit hunderten von Fotos die Problematik dokumentiert und die gemeinsame Aktion angestoßen. „Die Lösung des Problems ist denkbar einfach. Mit dem Entfernen der meisten Abfallbehälter werden auch die wilden Ablagerungen deutlich zurückgehen“, so Lembach.??Konkrete Zahlen stellte Alfred Sebastian vom Landesbetrieb Straßenbau NRW vor: Allein innerhalb des Kreises Euskirchen stehen etwa 90 überflüssige Abfallbehälter an rund 50 Parkplätzen mit einem jährlichen Abfallaufkommen von rund 45 Tonnen.

Das Einsammeln und die Entsorgung des Abfalls verursachen jährlich hohe Kosten, für die der Steuerzahler aufkommen muss. ??Bei mindestens 250 überflüssigen Abfallbehältern in der gesamten nordrhein-westfälischen Eifel könnten damit Einsparungen von über 100 000 Euro pro Jahr erwartet werden.??Manfred Poth und Achim Blindert, zuständiger Abteilungsleiter bei der Kreisverwaltung Euskirchen, weisen darauf hin, dass das Abladen von Hausmüll an öffentlichen Abfallbehältern eine Ordnungswidrigkeit darstellt, die mit einer Geldbuße von bis zu 5100 Euro geahndet werden kann. ??„Jeder Bürger kann heute seinen gesamten Abfall bequem, ordnungsgemäß und umweltgerecht von zu Hause aus entsorgen, die Landschaft und der Steuerzahler müssen damit nicht belastet werden. Sperrmüll, Elektrogeräte und Schadstoffe können sogar kostenlos über die kommunalen Systeme entsorgt werden“, appellierte Blindert auch an die Einsicht der Verursacher.

Die Mitarbeiter der Abfallberatung der Kreisverwaltung Euskirchen, Telefon 02251/15530, eMail: abfallberatung@kreis-euskirchen.de unterstützen die Bürger gerne dabei.

Die ersten Abfallbehälter wurden nun von Mitarbeitern des Landesbetriebes Straßenbau NRW abtransportiert. Weitere Abfallbehälter in den Ausflugsgebieten der Eifel sollen in den nächsten Wochen folgen.


Dies ist mir was wert:    |   Artikel veschicken >>  |  Leserbrief zu diesem Artikel >>

NewsletterSchlagzeilen per RSS

© Copyright