Vermittler in Zeiten des Umbruchs
Dürener Regionaldekan zum dritten Mal wiedergewählt
Von far [14.05.2008, 18.05 Uhr]
In keine leichte, dritte Amtszeit startet Hans-Otto von Danwitz. Entgegen der Meinung vieler Pfarrgemeinderäte ist von Danwitz prinzipiell für die bischöflich angeordnete, aber umstrittene Fusion der Pfarren. Von Danwitz wurde am Dienstag ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt.
Der Neue ist der Alte: Hans-Otto von Danwitz wurde bei der Wahl zum Regionaldekan in seinem Amt bestätigt und tritt damit seine dritte Amtszeit an. Er befürworte den üblichen Wechsel nach zwei jeweils fünfjährigen Amtsperioden, so der 48-Jährige, trete aber dennoch erneut zur Wahl an. „Ich sage wieder `Ja`, weil mir viel am Leben der Kirche in der Region liegt“, begründet er seine erneute Kandidatur.
Andere Kandidaten konnte der Wahlausschuss nicht finden. Daraufhin war die Wiederwahl reine Formsache. Viele der potentiellen Kandidaten hätten unterschiedliche Bedingungen an eine Kandidatur geknüpft, erzählt von Danwitz. „Bei der Fülle von Aufgaben, die vom Bistum aufgebürdet werden, ist es verständlich, dass sich keiner mehr bereit erklärt“, meldet sich ein Mitglied der Wahlversammlung zu Wort.
Das Thema „Fusion der Pfarren“ zog sich wie ein roter Faden durch die Veranstaltung und beeinflusste vermutlich auch das Wahlergebnis. Bei 82 von insgesamt 105 gültigen abgegeben Stimmen für von Danwitz votierte immerhin ein Fünftel (22) der Wahlberechtigten gegen den ausdrücklichen Befürworter der bischöflichen Fusionspläne.
Von Danwitz freute sich über das nicht ganz eindeutige Wahlergebnis. Einerseits als Gewählter die Menschen seiner Region zu vertreten und andererseits loyal gegenüber dem Bischof zu sein, wird keine leichte Aufgabe in Zeiten des ungewollten Umbruchs. Prinzipiell unterstützt von Danwitz Bischof Mussinghoff, der es als seine Aufgabe ansehe, „die Last von den Gemeinden zu nehmen“. Allerdings kritisiert er „die Art der Umsetzung“. Bei seinem Rückblick auf die bisherige Amtszeit machte von Danwitz aber auch auf die Erfolge, besonders in der Jugendarbeit, aufmerksam.
Generalvikar Manfred von Holtum musste sich als bischöflicher Vertreter ebenfalls Kritik gefallen lassen. Nach seinem Vortrag über die „Kultur des Rufens“ lautete die Frage aus der Wahlversammlung, wie es denn um die praktisch gelebte Kultur des Rufens auf Seiten des Bistums bestellt sei, wenn Fusionen von Pfarren ohne Zustimmung der örtlichen Gremien von oben angeordnet würden. Zuvor hatte von Holtum den dialogischen Charakter einer Kultur des Rufens, die auch Zeit zum Zuhören brauche, betont. „Wir müssen selber in einen Lernprozess eintreten“, so von Holtum.
Vor Ende der Veranstaltung wurde ein Fragebogen an die Mitglieder der Wahlversammlung verteilt, auf dem die Meinung zu den geplanten Pfarr-Fusionen abgefragt wurde.
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