JobPerspektive
100 neue Stellen für den Kreis Düren
Von Redaktion [28.04.2008, 17.18 Uhr]
![]() Fünf neue Mitarbeiter (vorne) haben die beiden Dürener Seniorenhäuser der Cellitinnen eingestellt. Seit Anfang April gibt es den Lohnkostenzuschuss aus dem Förderprogramm JobPerspektive auch für Firmen aus der Privatwirtschaft. |
Keinen Schul- oder Berufsabschluss, dürftige Deutschkenntnisse, angeschlagene Gesundheit, Vorstrafen, den 50. Geburtstag schon gefeiert, Schulden, Drogenhabhängigkeit: Es gibt viele Gründe für Gegenwind auf dem ersten Arbeitsmarkt. Für Langzeitarbeitslose, die mit zwei oder gar mehreren dieser Vermittlungshemmnisse geschlagen sind, hat die Bundesregierung das Programm JobPerspektive aufgelegt. Es sieht einen Lohnkostenzuschuss von bis zu 75 Prozent für den Arbeitgeber vor, der – anders als beim Vorgängerprogramm – dauerhaft fließen kann. Die JobPerspektive richtet sich seit Oktober 2007 an öffentliche Arbeitgeber.
Seit 1. April sind nun auch Unternehmen aus der Privatwirtschaft aufgerufen, Langzeitarbeitslose mit mindestens zwei Vermittlungshemmnissen einzustellen. Auf diese Weise sollen bis Ende 2009 bundesweit 100.000 Menschen einen Job finden, die ansonsten ohne Perspektive bleiben würden. Auf den Kreis Düren heruntergebrochen heißt das: 2008 müssen rund 100 neue Stellen geschaffen werden. Insgesamt 2,1 Millionen Euro stehen dafür bereit.
Landrat Wolfgang Spelthahn und Martina Forkel, Leiterin der job-com, stellten die JobPerspektive jetzt im Cellitinnen-Senionrenhaus St. Gertrud in Düren vor, das mit dem St. Ritastift bereits fünfmal „zugegriffen“ hat. Landrat Wolfgang Spelthahn: „Menschen zu einer Arbeit zu verhelfen ist eine zentrale gesellschaftliche Aufgabe. Wichtig bei diesem Programm ist, dass wirklich neue Stellen geschaffen und nicht bereits vorhandene mit öffentlichem Geld gefördert werden.“ Die beiden Seniorenhäuser würdigte er als „gute Beispiele, die sicher noch viele Nachahmer finden“.
„Von dem neuen Förderinstrument profitieren gehandicapte langzeitlose Erwachsene, die vor mindestens sechs Monaten eine Eingliederungsvereinbarung mit der job-com geschlossen haben“, skizzierte Amtsleiterin Martina Forkel das neue Förderinstrument. Zudem müsse absehbar sein, dass die Kandidaten in den nächsten 24 Monaten ohne Lohnkostenzuschuss auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt chancenlos sind. Neue Stellen werden mit 50 oder 75 Prozent des Arbeitgeber-Bruttogehalts gefördert werden - je nach Leistungsfähigkeit des jeweiligen job-com-Kunden. Auch begleitende Qualifizierungsmaßnahmen werden finanziert. Dafür gibt es im ersten Jahr bis zu 2400 Euro.
Der Beschäftigungszuschuss fließt zunächst für 24 Monate. Anschließend gibt es eine unbefristete Weiterförderung, wenn absehbar ist, dass der Mitarbeiter auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ohne den Kombilohn keine Stelle finden wird. Stefan Grießhaber, Leiter der Stellenvermittlung der job-com: „Für uns ist das Programm sehr wichtig, da die job-com viele arbeitsmarktferne Kunden betreut und deren Anzahl kontinuierlich steigt.“
Ansprechpartner für Firmenchefs ist Helmut Kluth (h.kluth@kreis-dueren.de, Telefon 02421/22-1648). „Seit dem Start des Programms haben wir bereits 40 Langzeitarbeitslose in Hilfstätigkeiten vermittelt“, berichtete er. Pflegeeinrichtungen, Kommunen, öffentliche Träger wie das DRK und ein Sportverein waren die Arbeitgeber. Darüber hinaus sind schon zwei job-com-Kunden dank der JobPerspektive in der Privatwirtschaft tätig: in der Gastronomie sowie dem Gartenbau.
Helmut Klein, Leiter der beiden Cellitinnen-Seniorenhäuser in Düren, betrachtet die fünf neuen Mitarbeitern als echten Gewinn: „Sie haben sicher Begleitung nötig, aber sie verrichten Arbeiten, die wir mit dem vorhandenen Personal nicht hätten leisten können.“
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