Vorbildliche Integrationsarbeit im Kreisgebiet

„Halleluja!“ im Dürener Kreishaus
Von Redaktion [11.03.2008, 19.09 Uhr]

Staatssekretärin Dr. Marion Gierden-Jülich (Mitte) informierte sich im Kreishaus Düren über den Erfolg der drei Integrationsprojekte, die das Land NRW mit 75.000 Euro gefördert hat.

Staatssekretärin Dr. Marion Gierden-Jülich (Mitte) informierte sich im Kreishaus Düren über den Erfolg der drei Integrationsprojekte, die das Land NRW mit 75.000 Euro gefördert hat.

„Wir im Kreis Düren sehen nicht in erster Linie Probleme, sondern die Chancen, wenn es um Migrantinnen und Migranten geht. Sie sind eine Bereicherung für unseren Kreis und 99,99 Prozent aller hier lebenden Menschen willkommen. Es ist uns ein großes Anliegen, dass auch Sie sich bei uns wohlfühlen und den Kreis Düren als liebens- und lebenswert erfahren“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn, als er jetzt rund 120 Gäste zu einer Feierstunde im Kreishaus begrüßte. Den gelungenen Abschluss mehrerer Integrationsprojekte galt es an diesem Abend zu würdigen. So war mit der Staatssekretärin Dr. Marion Gierden-Jülich auch eine hochrangige Vertreterin aus dem fördernden NRW-Integrationsministerium zu Gast.

Dass Migrantinnen und Migranten das Leben im Kreis Düren auf vielfältige Weise bereichern, dokumentierte eine Ausstellung im Kreishaus-Foyer. An Ständen und Schautafeln stellten sich Religionsgemeinschaften, Vereine und Unternehmer mit ausländischen Wurzeln vor. Das Spektrum der Zugewanderten, die entlang der Rur auf eigenen Füßen stehen, ist erstaunlich groß: Es reicht vom Handydoktor über den Rechtsanwalt, vom Maschinenbauer über die Psychologin bis zum Baubiologen. Die kleine Leistungsschau war kein Zufall.

Eines der drei Projekte, das aus dem Landesprogramm KOMM-IN (kommunale Integration) gefördert wurde, hatte Selbstständige im Fokus. In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wirtschafts- und Strukturförderung im Kreis Düren (GWS) wurde erfasst, wie viele ausländische Unternehmer es im Kreis Düren gibt. Unter dem Strich sind es 1600. Durch Interviews mit 60 von ihnen wurde ermittelt, welche Hilfestellungen im Kreis Düren nötig sind, um weiteren Gründungswilligen den Weg in die Selbständigkeit zu ebnen.

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Im zweiten Projekt ging es um die Verbesserung der Erfolgschancen von bildungsfernen Integrationskursteilnehmern. In Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) wurde ein System aufgebaut, das ihnen ehrenamtliche Bildungspaten vermittelt.
Im dritten Projekt wurden die 30 Selbstorganisationen von Migranten im Kreis Düren analysiert. In Kooperation mit der Integrationsagentur der Evangelischen Gemeinde zu Düren wurden das Selbstverständnis und die Potenziale dieser Zusammenschlüsse systematisch ausgewertet. Die neuen Erkenntnisse sollen die Zusammenarbeit mit den Migranten-Organisationen verbessern.

An den drei Projekten mit Langzeitwirkung hat sich das Land NRW mit 75.000 Euro beteiligt. „Wir investieren in Räume, die Vorbilder für andere sind. Sie im Kreis Düren haben sicher eine gute Zukunft angesichts der Potenziale, die Sie hier haben“, würdigte Staatssekretärin Dr Gierden-Jülich die Integrationsarbeit des Kreises Düren. Zugewanderten Menschen Bildungs- und Ausbildungschancen zu eröffnen habe auch etwas mit Wirtschaftsförderung zu tun, sagte sie.
Dass Migranten den Kreis Düren auf vielfältige Weise bereichern, wurde an diesem Abend besonders deutlich, als die Migrationsbeauftragte Sybille Haußmann das Mikrofon zwei farbigen jungen Damen übergab. „And we sing halleluja!“ schallte es kurz darauf stimmgewaltig durch den großen Sitzungssaal.


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