Burg Hengebach wird wachgeküsst

Neue Kunstakademie in Heimbach
Von Redaktion [14.12.2007, 13.11 Uhr]

Landrat Wolfgang Spelthahn (l.) und Heimbachs Bürgermeister Bert Züll stellten das Konzept für die Kunstakademie auf Burg Hengebach vor.

Landrat Wolfgang Spelthahn (l.) und Heimbachs Bürgermeister Bert Züll stellten das Konzept für die Kunstakademie auf Burg Hengebach vor.

Neues Leben erfüllen soll die Burg Henngebach in Heimbach: Schon Mitte 2008 soll dort eine Kunstakademie ihren Betrieb aufnehmen. Was in Bad Reichenhall zu jährlich 15.000 zusätzlichen Übernachtungen und zwei neuen Hotels geführt hat, soll auch in der kleinsten Stadt Nordrhein-Westfalens funktionieren. „Wir wollen Menschen aus nah und fern mit kreativen Workshops für mehrere Tage in die Eifel locken. Auf der Burg Hengebach kön-nen sie sich unter Anleitung von regionalen und überregionalen Künstlern schöpferisch betätigen“, umriss Landrat Wolfgang Spelthahn das Konzept im Pressegespräch.

Schwerpunkte sollen auf Film- und Fotokunst liegen, aber auch Malerei, bildende Künste und Musik werden zum Angebot gehören. Gemäß der Devise von Joseph Beuys – „Jeder Mensch ist ein Künstler“ – sind Kurse für jung und alt, Anfänger und Fortgeschrittene ge-plant, nichts Elitäres also. Sie sollen gegen Teilnahmegebühr auf der Burg arbeiten, essen und übernachten können. Fünf bis zehn Tage werden die Kurse dauern, ein Gegenge-wicht zum vorherrschenden Tagestourismus. „Die Menschen wollen heute im Urlaub krea-tiv sein“, wies der Landrat auf ein gewandeltes Freizeitverhalten hin.

Verantwortlich für den künstlerischen Part der Akademie ist Prof. Dr. Frank Günter Zehn-der, der ehemalige Leiter des Rheinischen Landesmuseums Bonn. Als Mitglied der Kunst-preis-Jury ist er dem Kreis Düren schon seit einigen Jahren verbunden. Er hat das Krea-tivprogramm für die Akademie entworfen und stellt derzeit eine Künstlerriege für das Pro-jekt zu zusammen. „Im März 2008 soll die Mannschaft stehen“, nimmt Landrat Wolfgang Spelthahn die Internationale Tourismusbörse in Berlin in den Blick.

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Parallel wird an der Gründung eines Trägervereins für die Akademie gearbeitet, in dem sich Privatleute und Unternehmen engagieren können. „Wir setzen auf bürgerschaftliches Engagement. Nach einer Anschubfinanzierung aus öffentlichen Mitteln soll die Akademie wirtschaftlich auf eigenen Beinen stehen“, skizzierte der Landrat die finanzielle Seite des Vorhabens. Gelingen soll das mit Hilfe eines privaten Investors. Er soll Gastronomie und Übernachtungsmöglichkeiten auf der Burg wiederaufleben lassen und von dem Akade-miebetrieb profitieren. „Wir sind in guten Gesprächen“, so der Landrat.

Die hat es auch schon im Heimbacher Stadtrat gegeben. Hinter verschlossener Tür hatten der Landrat und Prof. Zehnder den Politikern ihr gemeinsames Kind vorgestellt. Die allge-meine Begeisterung nutzte Bürgermeister Züll gleich für einen einstimmigen Grundsatzbe-schluss pro Akademie. Züll: „Der Nationalpark hat unserem Gastgewerbe schon sehr gut getan. Mit der Akademie wird es weniger wetterabhängig und auch im Winter stärker aus-gelastet – hervorragend!“

Die Heizungsanlage ihrer Burg hat die Stadt Heimbach in diesem Jahr komplett erneuern lassen. Nun muss das Gemäuer im Innern auf den Lehrbetrieb vorbereitet werden. Ein Raumkonzept liegt bereits vor.

Landrat Wolfgang Spelthahn geht davon aus, dass die Akademie, die ursprünglich im e-hemaligen Haus der Familie als Teil des Dienstleistungszentrums Nideggen verwirklicht werden sollte, schon vor dem Sommer 2008 startet und sich schnell auf hohem Niveau etabliert. „Wir werden die Akademie schrittweise aufbauen. Sie wird unsere Region nach-haltig stärken“, sieht Landrat Wolfgang Spelthahn in ihr eine ideale Ergänzung zur Natur rings um die Nationalpark-Stadt.


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