Innovative Erfindungen aus NRW-Hochschulen ausgezeichnet
Patente Erfinder: Sieg für FH Aachen, Sonderpreis für RWTH
Von Redaktion [30.11.2007, 13.13 Uhr]
„Erfindergeist, Unternehmertum, Engagement für Forschung und Entwicklung sind unsere große Chance, die zentralen Zukunftsfragen erfolgreich zu lösen!“ Mit diesen Worten unterstrich Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart bei der Verleihung des Preises „patente Erfinder“ an vier nordrhein-westfälischen Forscherteams die Bedeutung anwendungsorientierter Forschung in den Hochschulen. Vergeben wurden die mit insgesamt 41.000 Euro dotierten Preise für besonders innovative Erfindungen aus NRW-Hochschulen mit hohem Marktpotenzial. „Der Preis ist eine Anerkennung für diejenigen, die heute schon an Morgen denken. Im globalen Wettbewerb zählt, wie schnell und wie gut wir neue Erkenntnisse gewinnen und sie in Qualitätsvorsprung umsetzen können“, so Pinkwart.
Über 110 Forscher und Arbeitsgruppen aus allen Fachrichtungen hatten sich mit Ideen und Erfindungen um die vom Innovationsministerium und der Patentverwertungsagentur Provendis GmbH ausgelobten Preise beworben; durchsetzen konnten sich drei Teams aus Aachen:
Mit dem ersten Preis in Höhe von 15.000 Euro wurde die Erfindung einer Hochfrequenzzündanlage für Kraftfahrzeuge der Fachhochschule (FH) Aachen ausgezeichnet. Prof. Dr. Holger Heuermann vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik entwickelte die innovative HF-Zündung, die den Zündfunken nicht wie bisher üblich über einen Lichtbogen, sondern durch ein Hochfrequenzplasma erzeugt.
Die HF-Zündkerze kann in ihrer Gestalt wesentlich flexibler gewählt werden als eine herkömmliche Zündkerze und sich daher einfacher an die im Brennraum herrschenden Gegebenheiten anpassen, um die Zünddauer und das Brennvolumen optimal einzustellen. Erreicht wird dadurch nicht nur eine Optimierung der Leistung, sondern auch eine sauberere Verbrennung und die Reduzierung von Abgasen und Benzinverbrauch. Damit hat die Hochfrequenzzündkerze das Potenzial, die herkömmliche Zündkerze in vielen Bereichen der Motorentechnik zu ersetzen.
Den mit 10.000 Euro dotierten zweiten Preis erhielten Prof. Dr. Martin Muhler und Dr. Wei Xia von dem Lehrstuhl für Technische Chemie der Ruhr-Universität Bochum für ein von ihnen entwickeltes Verfahren zum punktgenauen Ätzen von Kohlenstofffasern.
Mit dem dritten Preis und 8.000 Euro wurde die Entwicklung genALIGN von zwei Medizintechnikern der RWTH Aachen ausgezeichnet. Prof. Dr. Klaus Radermacher und Dipl.-Ing. Robert Elfring entwickelten für die Implantation von Knieprothesen ein innovatives Verfahren und eine Vorrichtung zur schnellen und exakten Ermittlung der mechanischen Tragachse des Beines, der sog. Mikulicz-Linie. Gegenüber den bekannten Verfahren reduziert „genALIGN“ das Operationsrisiko und verspricht zugleich eine signifikante Kostenreduzierung.
Auch der Sonderpreis Technologietransfer im Wert von 8000 Euro ging an ein Wissenschaftlerteam der RWTH Aachen. Dr.-Ing. Andreas Roye, Marijan Barlé, Prof. Dr.-Ing. Thomas Gries und Thilo Vogel hatten die Idee, Textilien an Stelle von Stahl bei der Produktion von Betonbauteilen einzusetzen und diese mit zusätzlichen lichtleitenden Fasern zu einem neuartigen Textil zu kombinieren, das gleichzeitig für die Festigkeit und die Lichtdurchlässigkeit von Betonbauteilen sorgt. Zur Weiterentwicklung, kostengünstigen Herstellung und Vermarktung dieser Hochleistungstextilien wurde die robatex GmbH mit Sitz in Würselen gegründet.
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