Qualifizierungsmaßnahme
Rurtalbahn bildet Arbeitslose zu Lokführern aus
Von Redaktion [21.10.2007, 21.49 Uhr]
![]() Landrat Wolfgang Spelthahn überreichte den zwölf neuen Triebfahrzeugführern der Rurtalbahn die Führerscheine. |
Die Rurtalbahn hat zwar keinen ICE, das Tempo, mit dem das Eisenbahnunternehmen wächst, hat aber schon Hochgeschwindigkeitsniveau: Binnen fünf Jahren hat die Rurtalbahn ihre Belegschaft verdreifacht und zählt derzeit 144 Beschäftigte.
In dieser Woche begrüßten Aufsichtsratschef Landrat Wolfgang Spelthahn und Geschäftsführer Hans-Peter Nießen die jüngsten Neuzugänge, zwölf an der Zahl, mehr als eine komplette Fußballmannschaft. Es waren samt und sonders Männer, die aus den Händen des Landrates ihre Führerscheine erhielten. Ein halbes Jahr hatten sie sich auf die anspruchsvollen Abschlussprüfungen vorbereitet, Theorie gebüffelt und Fahrpraxis gesammelt. Das Plastikviereck im EC-Kartenformat mit dem eigenen Passbild vorne drauf, das sie nun bekamen, bedeutet den Männern viel. Sie alle waren arbeitslos, zum Teil länger als ein Jahr.
Auf Vermittlung der Agentur für Arbeit und der job-com des Kreises Düren kamen sie zur Rurtalbahn. Nun sind sie nicht nur ausgebildete Triebfahrzeugführer, wie es offiziell heißt, sondern haben obendrein einen festen Arbeitsplatz bei dem Unternehmen.
„Sie alle können Stolz auf das Erreichte sein und mit Optimismus in ihre Zukunft schauen – für Sie stehen die Signale auf Grün“, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn, als er den Er
folgreichen gratulierte. Sechs weitere Lehrgangskollegen stehen noch in der Warteschlei-fen, greifen im zweiten Anlauf nach dem begehrten Plastikkärtchen. Sollten sie in Kürze erfolgreich sein, erhöht sich die Zahl der Rurtalbahner auf 150. Damit nicht genug. „Wir bieten im nächsten Jahr wieder einen Ausbildungslehrgang an. Interessenten setzen sich am besten mit der job-com oder der Arbeitsagentur in Verbindung“, kündigten Nießen und Ralph Schmitz, Abteilungsleiter Cargo, an.
Ausdrücklich dankte der Landrat dem erfolgreichen Unternehmen, dass es arbeitslosen Menschen aus der Region Berufschancen eröffnet. Manfred Wedler aus Heimbach zum Beispiel nutzte sie. Der 48-jährige Uhrmachermeister war über ein Jahr vergeblich auf Stellensuche und kniete sich mit Freuden in die Theorie: Mehr als ein Dutzend dicker Ord-ner wollten verdaut werden. Er wurde auf dem „Itino“ im Odenwald ausgebildet und fährt dort künftig Personenzüge. „Jetzt bekommen wir den letzten Schliff“, freut er sich, dass er die Worte „zu alt“ und „überqualifiziert“ nicht mehr hören muss.
„Fahren Sie langsam, überschätzen Sie sich nicht“, gab Hans-Peter Nießen seinen neuen Kollegen als Rat mit auf den Weg. Als da sind: Rafael Dembitzki, Thomas Hansen, Sven Hüttemann, Norbert Jonik, Andreas Köhler, Réné Kraus, Robert Lang, Pavel Nesnamov, Heinz-Otto Nienhaus, Marko Pastor, Manfred Wedler und Murat Yetsir.
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