Ballistic Baby und Whipped Disgrace rockten den Pub

„Schöne Gitarren mit netten Kerlen“ in Kofferen
Von Britta Sylvester [25.09.2007, 17.53 Uhr]

Trotz Zuschauerschwunds: Sängerin Regina Esser und ihre Mitstreiter von Whipped Disgrace boten eine routinierte Show und hatten offenbar auch selbst Spaß dabei.

Trotz Zuschauerschwunds: Sängerin Regina Esser und ihre Mitstreiter von Whipped Disgrace boten eine routinierte Show und hatten offenbar auch selbst Spaß dabei.

Draußen wehte ein laues Lüftchen, verlockende Düfte zogen durch die Dämmerung. Ob es daran lag, dass die Menschenmenge unterm Dachboden von McMüllers Irish-American Pub auch um acht Uhr noch recht überschaubar war? Dabei war doch für diesen Abend knallige Rockmusik, noch dazu gleich im Doppelpack, angekündigt. Whipped Disgrace aus Jülich, mit der oft ein wenig undankbaren Aufgabe der Vorband betraut, spielten angesichts der wenigen Zuschauer denn auch erst später als eigentlich geplant, ehe Ballistic Baby richtig Gas gab.

Dennoch, „Suizid gefährdet“, wie in einem ihrer Songs angedroht, waren die vier Musiker wohl nicht. Leider hatte vor allem Sängerin Regina Esser mit dem eher mäßigen Sound ziemlich zu kämpfen – Texte und Stimme kamen nicht so zur Geltung, wie es hätte sein sollen. Die Vier ließen sich von solch widrigen Umständen allerdings nicht beeindrucken, spielten routiniert und konzentriert durch ihr Programm, Beifall gab’s auch und schließlich verlangten mitgereiste Fans sogar eine Zugabe.

Diese gab es nicht, stattdessen betraten nach nur kurzer Pause Ballistic, Baby!, ebenfalls aus Jülich, die Kofferener Dachbodenbretter und ließen es vom ersten Ton an mächtig krachen. Besorgt um das Wohlergehen ihres Publikums hieß es beim ersten Song „Are you doing well?“. Die Antwort lautete offenbar Ja, es wurde ein wenig voller und der Sound zum Glück für die Zuhörer auch besser. Tobias Wenzls Bass, Arne Schenks Gitarre ebenso wie die von Markus Ellinghaus waren genauso gut heraus zu hören wie die Drums von David Breuer.

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Eingängige Songs, Refrains zum Mitsingen und Beats zum Mitklatschen – Ballistic, Baby! sorgten für rockige Unterhaltung unter den Müllerschen Dachschrägen in Kofferen.

Eingängige Songs, Refrains zum Mitsingen und Beats zum Mitklatschen – Ballistic, Baby! sorgten für rockige Unterhaltung unter den Müllerschen Dachschrägen in Kofferen.

Offenbar mit reichlich Spaß an der Sache gaben die Ballistic Babys rund eine Stunde lang Gas. Eingängige Songs mit Ohrwurmqualitäten, Refrains, die schon beim zweiten hören zum Mitsingen einladen, Riffs und Beats, bei denen man einfach mitwippen, schnippen und klatschen muss – ein Konzert, das auf jeden Fall mehr Zuschauer verdient hätte. Nicht nur „die schöne Gitarre mit dem netten Kerl“, so Sänger Arne Schenk über seinen Mitstreiter Markus, sondern sicher auch der dreistimmige Gesang sorgten immerhin dafür, dass es von wenigen Händen reichlich Applaus gab. Doch was wurde da eigentlich beklatscht? Beide Bands bieten handgemachte Musik, die sich nicht mal so eben in eine passende Schublade stecken lässt. Während sich Whipped Disgrace mit Rock/Pop recht treffend einordnen lassen, wird selbiges bei Ballistic, Baby! schon schwieriger. Rock’n’Roll, Pop, Folk? Am besten lässt man da wohl die Musiker selber zu Wort kommen. „It’s dark, folks“ musste Bassist Tobias Wenzl eines Tages nach stundenlanger Probe feststellen. Einstimmig wurde daraufhin die, zumindest der Referentin bis dato unbekannte, Musikrichtung „Dark Folk“ aus der Taufe gehoben.

Wer wissen möchte, wann und wo die vier Jülicher Jungs oder the Whipped Disgrace mal wieder zu hören und sehen sein werden, findet unter www.whipped-disgrace.de.gg und unter www.ballistic-baby.de alle wichtigen Informationen.


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