Demenz: ISaR informiert

Tabuthema kommt in Düren ins Gespräch
Von Redaktion [06.09.2007, 16.49 Uhr]

Die Interessengemeinschaft Seniorenarbeit im Raum Düren-Jülich macht Demenz zum Thema

Die Interessengemeinschaft Seniorenarbeit im Raum Düren-Jülich macht Demenz zum Thema

„Demenz ist heute ein Tabuthema, weil den Menschen die grundlegende Wesensveränderung eines Angehörigen unverständlich und unangenehm ist. Aber über Demenz darf man nicht schweigen, denn Demenz geht uns alle an“, sagt Dr. Klaus Maria Perrar von der Alzheimer Gesellschaft Kreis Düren. "Wenn das Gedächtnis nachlässt ..." hat die Interessengemeinschaft Seniorenarbeit im Raum Düren-Jülich (ISaR) einen Aktionstag am Freitag, 14. September, genannt.

Er geht davon aus, dass es im Jahr 2015 bereits 4500 Erkrankte im Kreis Düren geben wird – Fälle von beginnender Demenz nicht eingerechnet. Da mit jedem Erkrankten Angehörige betroffen sind, deren Alltag sich völlig verändert, macht ISaR Demenz ganz bewusst zum Thema. „Es ist das Schlimmeste, wenn die geliebte Mutter oder der eigene Vater einen nicht mehr erkennen“, hat Gisela Fröh, die ehrenamtliche Seniorenberaterin des Kreises Düren in vielen Gesprächen mit Betroffenen erlebt. Darauf sollte man vorbereitet sein.

Dass man sich als Angehöriger auf den Erkranken einstellen muss, hat Gaby Braun erfahren. „Wenn man plötzlich nicht mehr als Tochter, sondern als zum Beispiel als Krankenschwester wahrgenommen wird, dann sollte man mitspielen. Wenn man sich auf die Welt des Erkrankten einlässt, wird man auch selbst viel entspannter und zufriedener“, weiß die Frau von der Caritas-Gruppe Gürzenich.

ISaR will das Tabu Demenz brechen. Dr. Perrar führt fachlich in den Aktionstag ein. Tho-mas Nauroth stellt anschließend das Konzept "Erlebensorientierte Pflege" vor, durch das die Pflegenden ihre Leistung als erfüllend und sinnvoll begreifen können.

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In sieben Workshops werden dann verschiedene Aspekte der Krankheit und ihrer Behandlung unter fachkundiger Leitung vertieft. Folgende Gesprächsrunden werden angeboten: "Essen und Trinken bei Demenz", "Umgebungsgestaltung", "Medikamentöse Behandlung", "Finanzierung der Versorgung", "Begleitung am Lebensende", "Entlastungsangebote für Angehörige" und "Erlebensorientierte Pflege".

Nach der Mittagspause stehen zwei Vorträge im Plenum auf dem Programm: Andreas Kuschke von der Alzheimer Gesellschaft spricht über den "Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen". Beatrix Dammers-Baltus stellt anschließend Hilfsmöglichkeiten unter der Überschrift "Bedürfnisse und Angebote" vor. Für heitere Momente sorgt der "AWO-Oppa Willi".

"Wenn das Gedächtnis nachlässt ..." hat die Interessengemeinschaft Seniorenarbeit im Raum Düren-Jülich (ISaR) ihren Aktionstag zum Thema Demenz genannt. Am Freitag, 14. September, steht diese Erkrankung von 9 bis 16 Uhr im Kreishaus Düren im Blickpunkt. Angesichts der rund 3500 Erkrankten im Kreis Düren – Tendenz deutlich steigend – nimmt ISaR den Welt-Alzheimer-Tag zum Anlass, über aktuelle Entwicklungen in Begleitung, Pflege und Medizin zu informieren. Angesprochen werden pflegende Angehörige und alle, die erkrankte Menschen begleiten, auch Ehrenamtler. Die Teilnahme ist kostenlos.


ISaR veranstaltet ihren Aktionstag Demenz in Zusammenarbeit mit dem Kreis Düren und der Alzheimer Gesellschaft Kreis Düren; Schirmherr ist Landrat Wolfgang Spelthahn. An-meldungen nimmt Monika Sandjon in der Koordinationsstelle "Pro Seniorinnen und Senioren im Kreis Düren" unter der Rufnummer 02421/22-2250, per Fax unter 02421/22-2595 oder per E-Mail unter m.sandjon@kreis-dueren.de entgegen. Anmeldeschluss ist am Mittwoch, 12. September.


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