Biotope für Insekten und Vögel

Blühstreifen im indeland
Von Redaktion [16.07.2007, 09.39 Uhr]

Hoffen, dass die blühenden Landschaften auch aufgehen: (v.l.) Thomas Muchow, Elmar Tack, Josef Wirtz, Stephan Baldin, Franz-Josef Kügelgen, Ulrich Schuster Foto: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft

Hoffen, dass die blühenden Landschaften auch aufgehen: (v.l.) Thomas Muchow, Elmar Tack, Josef Wirtz, Stephan Baldin, Franz-Josef Kügelgen, Ulrich Schuster Foto: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft

„Die Blühstreifen am Feldrain sind eine Investition in die Zukunft,“ so alleiniger Vorstand der Aachener Stiftung Kathy Beys und Projektträger in der Lenkungsgruppe indeland, B. Stephan Baldin, über die ökologisch wertvollen aber auch ästhetisch reizvollen Landschaftselemente am Straßenrand. Die Blühstreifen setzen sich aus rund 30 unterschiedlichen Blumen zusammen. So ziehen sie die unterschiedlichsten Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge an, aber auch Vögel finden dort Nahrung. Etwa 100 Blühstreifen gibt es bereits im Rheinland.

Gemeinsam mit Thomas Muchow, Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, präsentierte er einen Pilotblühstreifen in der Nähe von Inden im indeland. Josef Wirtz, MdL, der Indener Bürgermeister Ulrich Schuster, Franz-Josef Kügelgen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft und Landwirt Elmar Tack, der den Blühstreifen bei Inden anlegte, freuten sich gemeinsam über die Blütenpracht und die breite Akzeptanz dieser Maßnahme in der Bevölkerung. Die Blühstreifen im indeland sind die ersten in der Region Aachen und Düren.

Bürgermeister Schuster würdigte das Engagement aller Beteiligten: „Ihr Projekt zieht die Menschen an. Sie halten am Wegesrand und zücken erst einmal die Kamera. Früher waren die bunten Ackersäume keine Seltenheit“. Die Stiftungen rufen die Idee wieder ins Leben. Glücklicherweise müssen die Blühstreifen keine temporäre Maßnahme sein.

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Der Landtagsabgeordnete Josef Wirtz und der Vorsitzenden der Kreisbauernschaft Franz-Josef Kügelgen betonten, dass die Blühstreifen seitens des Landes auch als Ausgleichsflächen geeignet sind und somit auch langfristig in der Landschaft etabliert werden können. Das lohne sich für die Landwirte und sei gut für die Natur. Kügelgen: „Das ist billiger als Hecken und Bäume zu pflanzen. Neue Gerätschaften müssen ebenfalls nicht angeschafft werden.“

Für das nächste Jahr suchen die Initiatoren weitere Landwirte, die sich bereit erklären, im indeland (zwischen Pier und Lucherberg) Blühstreifen anzulegen. Baldin sagte, dass die Finanzierung gewährleistet sei: „Stiftungsaufgabe ist es ökologische, regionale Projekte zu fördern und für die Zukunftsfähigkeit der Umwelt zu sorgen. Im indeland kümmern wir uns um die langfristige Perspektive. Die Blühstreifen sollen allerdings zunächst kurzfristig (bis 2008) zeigen, wie das indeland nachhaltig aufgewertet werden kann.“ Daran anknüpfend wünschte sich MdL Wirtz, dass entlang der neuen Straße zum indemann Blühstreifen am Wegesrand angelegt werden sollen. Der Landwirt Elmar Tack forderte seine Kollegen auf, ebenfalls Blühstreifen anzulegen: „Das Unkraut, das auch in den Blühstreifen wächst, bekomme ich gut in den Griff. Ich habe mich dem Projekt gerne angeschlossen und bereue es nicht.“ Einen weiteren positiven Effekt nannten Baldin und Muchow abschließend: „Mit den Blühstreifen wird auch wieder deutlich, dass Landwirte eine landschaftspflegerische Aufgabe übernehmen. Das wertet die Tätigkeit des Landwirtes in den Augen der Bürger deutlich auf.“

Die Initiatoren hielten auch noch eine Überraschung für Kleingärtner parat: Wer einen Blühstreifen in seinen Garten aussähen will, kann sich Saatgut in der Verwaltung der Gemeinde Inden abholen oder der Aachener Stiftung Kathy Beys schreiben.


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