Kreis Dürener Wappentier ziert die Lok

Löwen-Fotosafari mit der Rurtalbahn
Von Redaktion [14.06.2007, 18.18 Uhr]

Landrat Wolfgang Spelthahn (l.) und Ralph Schmitz, Abteilungsleiter Cargo der Rurtal-bahn, stellen die Löwen-Lok mit dem Kunstdruck von Dieter Patt vor.

Landrat Wolfgang Spelthahn (l.) und Ralph Schmitz, Abteilungsleiter Cargo der Rurtal-bahn, stellen die Löwen-Lok mit dem Kunstdruck von Dieter Patt vor.

Eisenbahnfreunde, die am Bahndamm mit ihrer Kamera Jagd auf Züge machen, nehmen neuerdings auch Löwen ins Visier. Den König der Tiere wollen sie für ihre Trophäensamm-lung "abschießen", denn er ist ein ganz besonders seltenes und schönes Exemplar, eine Zierde für jedes Fotoalbum. Dabei sind die Löwen nicht einmal gut getarnt – im Gegenteil. Sie prangen farbenfroh auf den Flanken zweier riesiger, pechschwarzer Dieselloks, die im Auftrag der "Rurtalbahn aus dem Kreis Düren" auf deutschen und internationalen Gleisen unterwegs sind. Der Löwe - Wappentier des Kreises Düren - stammt aus dem Pinsel von Dieter Patt. Der Künstler und Landrat des Rhein-Kreises Neuss hat bekanntlich auch den stählernen Löwen kreiert, der seit Herbst 2006 vor dem Kreishaus Düren wacht.

"Die beiden Lokomotiven mit dem Kunstdruck unseres Wappentieres sind eine wunderba-re Werbung für den Kreis Düren", freut sich Landrat Wolfgang Spelthahn über die grenz-überschreitenden Sympathiebotschafter. Und über die Erfolgsgeschichte der Rurtalbahn insgesamt. 2003 wurde sie aus der kreiseigenen DKB ausgegliedert, um am sich abzeich-nenden Boom des internationalen Eisenbahngüterverkehr teilhaben zu können.

Um zwölf Prozent ist der Containerverkehr auf der Schiene allein im letzten Jahr gewach-sen. Das Privatunternehmen Rurtalbahn hat zu diesem umweltfreundlichen Boom mit sei-ner Cargo-Sparte beigetragen. Unter der Leitung von Ralph Schmitz hat die 23 Mitarbeiter starke Abteilung (darunter 15 Lok- und ein Lehrlokführer) im letzten Jahr insgesamt 1,4 Millionen Tonnen Güter bewegt. 880 Millionen Tonnen-Kilometer verzeichnete das Unter-nehmen dabei.

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Nun hat die Rurtalbahn die beiden 17,40 Meter langen und 88 Tonnen schweren Dieselloks des Kieler Herstellers Vossloh geleast, mit denen sie vorwiegend die Nordseehäfen Rotterdam und Antwerpen anfährt, beides Tore zwischen dem riesigen eu-ropäischen Binnenmarkt und dem Rest der Welt. 1600 Tonnen zieht jede der Löwen-Loks. Das sind zwei Dutzend Waggons mit 90 Containern. "Der Rotterdamer Hafen misst 60 Kilometer von einem Ende zum anderen", verdeutlicht Ralph Schmitz die Dimension des Umschlagplatzes, den die Rurtalbahn täglich ansteuert. Den Antwerpener Hafen fahren die Loks dreimal, den in Zeebrügge in Kürze zweimal pro Woche an.

Manuel Sordi, 27, ist einer der Rurtalbahn-Lokführer. Der gelernte Konstruktionsmechani-ker aus Düren wurde im Unternehmen ausgebildet und besitzt zahlreiche Streckenlizen-zen, so dass er nicht auf den lokalen Transport beschränkt ist, den die Rurtalbahn eben-falls leistet. "Lokführer zu sein ist ein Traum. Diese Kraft zu spüren und so viel Verantwor-tung zu tragen – das ist schon toll", schwärmt er.

Bald wird er viele neue Kollegen bekommen. Derzeit bildet die Rurtalbahn in Zusammen-arbeit mit der job-com und der Agentur für Arbeit 25 Lokführer aus. Ende des Jahres ste-hen ihre Prüfungen an. Sechs Kandidaten sollen das Odenwald-Team der Rurtalbahn ver-stärken, die anderen im Güterverkehr eingesetzt werden. "Die Branche boomt, es entste-hen neue Arbeitsplätze – und wir aus dem Kreis Düren sind dabei", freut sich Landrat Wolfgang Spelthahn, Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens, die Weichen rechtzei-tig richtig umgelegt zu haben. Gemessen an den Mitbewerben ist die Rurtalbahn ist zwar klein, dafür aber überaus erfolgreich. Die schönsten Loks hat sie sowieso.


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