Zum Weltverbrauchertag: Erst durchblicken – dann anklicken
Dürener Verbraucherberatung: Infos über Abzocke im Netz
Von Redaktion [14.03.2007, 18.04 Uhr]
Zweifel¬hafte Firmen nutzen das Internet für höchst fragwürdige Lock¬angebote und zie¬hen neugierigen Nutzern – in erster Linie Jugendlichen – mit vermeintlich kos¬tenlosen Diensten im INternet. Zum Weltverbrauchertag am Donnerstag, 15. März, bietet die Verbraucherzentrale NRW in Düren kostenlose Rechtsberatung zu Abzockmethoden im Internet sowohl in der Beratungsstelle von 9 bis 18 Uhr im Bürgerbüro der Stadt Düren.
Websites werben mit Model-Casting und Drogen-Infos, andere liefern Daten über früheres Leben und die eigene Wiedergeburt, und weitere locken mit Intelligenztests, Hausaufgabendiensten, Softwareprogrammen und einer stattlichen Anzahl verfügbarer SMS – alles kostenlos versteht sich: Zweifel¬hafte Firmen nutzen das Internet für höchst fragwürdige Lock¬angebote und zie¬hen neugierigen Nutzern – in erster Linie Jugendlichen – mit vermeintlich kos¬tenlosen Diensten das Geld aus der Tasche. Bei der Verbraucherzentrale NRW häufen sich die Beschwerden über Abzock¬me¬thoden im Netz – 5.450 Anfragen zu dubiosen Angeboten und drastisch ver¬fassten Zahlungsauffor¬de¬rungen zählten die Verbraucher¬schützer allein in den vergangenen vier Wochen.
„Die Dreistigkeit der Dienste, arglose Kunden mit zweifelhaften Infor¬matio¬nen zu überziehen und ihnen dafür auch noch Geld abzuknüpfen, treibt uns dazu, vor den Tricks von Internet-Abzockern öffentlich zu warnen und Verbrauchern zu raten, bei scheinbar kostenlosen Ange¬boten die Finger auf der Tastatur ruhen zu lassen“, erläutert Hildegard Dapper von der Verbrau¬cherzentrale NRW in Düren, das diesjährige Thema des Weltverbrau¬cher¬tags am 15. März. Die Verbrau¬cherzentrale NRW fordert von den Betrei¬bern ein¬schlägiger Websites, den gesetz¬lichen Minderjährigenschutz nicht zu unterlaufen und fragwürdige Angebote Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht zugänglich zu machen. „Um Abzocke von vornherein auszu¬schließen, müssen Anbieter zudem – groß und fett – vor der Anmel¬dung darauf hinweisen, dass Infos, Progno¬sen, Tests und Preisvergleiche nicht zum Nulltarif zu haben sind.“
Die Abzocke lauert im Kleingedruckten und ist beim ersten Klick auf eine Seite in der Regel nicht zu sehen. User müssen auf der Angebots¬seite wei¬ter nach unten scrollen und die Teilnahmebedingungen extra anklicken, um Kosten und Tücken überhaupt zu erkennen. Was auf den schrägen Seiten im Internet an scheinbar reizvollen Diensten angeboten wird, häufig auch noch gekop¬pelt an ein Gewinnspiel, ent¬puppt sich in den meisten Fäl¬len als Kosten- oder gar mehrjährige Abo-Falle, in die Nutzer arglos hinein¬tappen. Wer der eigenen Neugierde nach- und persönliche Daten – also Namen, Anschrift, Telefon¬nummer und E-Mail-Adresse – online in Formular eingibt, um etwa mehr über die eigene Intelligenz oder Abstammung oder erotische Aus¬strahlung zu erfah¬ren, der hängt fest an der Angel. Zu dieser Erkenntnis kommen Betroffene jedoch erst Tage oder Wochen später, wenn eine Rechnung vorliegt, bei der Summen zwischen 30 und 200 Euro oftmals im Voraus verlangt werden.
Internet-Nutzer dürfen sich von vermeintlichen Gratis-Angeboten nicht blen¬den lassen. „Bevor man sich online registrieren lässt, sollte man stets das Kleinge¬druckte aufspüren“, rät Dapper zum aufmerksa¬men Studium sämt¬licher Teil¬nahmebedingungen: „Lange Vertragslauf¬zeiten oder Kündi¬gungsfristen weisen auf einen dauerhaften Abo-Abschluss hin, der stark ins Geld gehen kann.“ Wer auf fragwürdige Internetangebote hereingefallen ist, kann in vielen Fällen von seinem zweiwöchigen Widerrufsrecht Gebrauch machen und schriftlich vom Vertrag zurücktreten. Bei Minderjährigen ist ein abgeschlossener Ver¬trag ohne Einverständnis der Erziehungsberechtigten sowieso unwirk¬sam. User sollten sich von Betreibern nicht unter Druck set¬zen lassen. „Flattert eine Mahnung oder ein Inkassoschreiben ins Haus, können wir in vielen Fällen helfen. Denn oftmals ist gar kein kostenpflichti¬ger Vertrag zustande gekommen“, so die/der Leiter/in der Verbraucherzen¬trale NRW in Düren.
Dies ist mir was wert: | Artikel veschicken >> | Leserbrief zu diesem Artikel >>
Newsletter
Schlagzeilen per RSS
© Copyright